Heimnetz überwachen

Die besten Tools zur Analyse

21.01.2023
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Je mehr Geräte im eigenen Netzwerk angemeldet sind, umso mehr leidet die Übersicht. Wenn Sie aber wissen wollen, wer gerade was im Heimnetz tut, können Sie sich mit den richtigen Tools Hilfe holen.
Foto: Alexander Supertramp - shutterstock.com

Nicht nur bei akuten Problemen lohnt sich ein Blick auf die Verbindungen in Ihrem Netzwerk: Denn auch abseits von geringem WLAN-Tempo oder ruckelnden Videostreams ist es hilfreich und für die Sicherheit unerlässlich, Bescheid zu wissen, welche Geräte mit dem eigenen Router verbunden sind. Zumal dieser Überblick immer der erste Schritt sein sollte, wenn es darum geht, Schutz und Datentransfer im Heimnetz zu verbessern.

Eigentlich sollte Ihnen dafür der WLAN-Router alle notwendigen Informationen übersichtlich bereitstellen: Dieses Gerät weiß schließlich am besten Bescheid, was im Netzwerk passiert, denn bei ihm laufen alle Verbindungen zusammen. Deshalb bietet jeder Router in seinen Einstellungen eine Liste der Netzwerkgeräte, im Routermenü auch häufig als Client- oder Hostliste bezeichnet.

Allerdings bekommen Sie hier meist nur fundamentale Informationen zu den Netzwerkgeräten wie IP-Adresse, MAC-Adresse und Hostnamen, der oft wenig aussagekräftig ist. Einige Router machen zusätzlich noch Angaben zur Verbindungsart, zum Beispiel, ob ein Gerät per Ethernet-Kabel oder über WLAN verbunden ist.

Eine übersichtliche und leicht begreifbare Darstellung des Heimnetzwerks im Router mit grafischen Elementen ist nach wie vor die Ausnahme: Die Fritzboxen von AVM sind hierbei vorbildlich, und auch bei Routern der Telekom und von Asus bekommen Sie einen guten Überblick, sofern die Geräte in ein Mesh-System eingebunden sind. Wenn Ihnen die Übersicht im Router nicht weiterhilft, weil sie unvollständig oder unverständlich ist, können Ihnen kostenlose Netzwerk-Scantools weiterhelfen: Sie liefern immer umfassende Infos zu den Geräten im Netzwerk und manchmal auch eine grafische Übersicht.

Diese Netzwerkansicht bieten Provider-Router

Aktuelle Asus-Router arbeiten mit Symbolen für Gerätetypen und Verbindungsart, eine Netzwerkgrafik wird jedoch nur angezeigt, wenn der Router mit einem weiteren Asus-Gerät per Mesh verbunden ist.
Aktuelle Asus-Router arbeiten mit Symbolen für Gerätetypen und Verbindungsart, eine Netzwerkgrafik wird jedoch nur angezeigt, wenn der Router mit einem weiteren Asus-Gerät per Mesh verbunden ist.

Die Telekom bietet in ihren aktuellen Speedport-Smart-Router-Modellen standardmäßig eine übliche Listenansicht aller angeschlossenen Clients. Aufschlussreicher ist die grafische Anzeige des Heimnetzwerks, die vor allem in Verbindung mit Speedhome-Mesh-Repeatern sehr nutzwertig ist. Die Grafik zeigt die Verbindungen zwischen dem Speedport-Router und den mit dem Router verbundenen Speedhome-Mesh-Stationen an. Per Klick auf eine einzelne Mesh-Station in der Grafik erfahren Sie, welche Heimnetz-Clients oder Hosts aktuell mit der gewählten Mesh-Station verbunden sind.

Die Netzwerkübersicht im Telekom Speedport Smart 4 wird erst in Verbindung mit Speed-Home-Mesh-Repeatern der Telekom so richtig nutzwertig.
Die Netzwerkübersicht im Telekom Speedport Smart 4 wird erst in Verbindung mit Speed-Home-Mesh-Repeatern der Telekom so richtig nutzwertig.

Besser machen es im internationalen Vergleich beispielsweise die aktuellen Livebox-Router des französischen Netzbetreibers Orange: Hier können Sie unter anderem direkt ablesen, welche Geräte mit welchem WLAN-Band - 2,4 GHz oder 5 GHz - oder mit welchem LAN-Port des Routers verbunden sind. Außerdem sind in der Übersicht auch Infos zu angeschlossenen DECT-Geräten wie Telefon oder Smart Home sowie zu angeschlossenen USB-Speichern integriert. Hilfreich für den praktischen Einsatz ist außerdem, dass Sie jedem Host in seinen Einstellungen ein passendes Gerätetypsymbol zuweisen können, etwa Symbole für Smartphones (iOS, Android), Notebooks (Windows, Apple, Linux), Kameras, NAS und Access Points.

Die Mesh-Übersicht der Fritzbox

Ein übersichtliche und detaillierte grafische Heimnetzdarstellung zeigen Ihnen Fritzbox-Router von AVM ab Fritz-OS-Version 7: Sie heißt zwar Mesh-Übersicht, lässt sich aber im Gegensatz zur Darstellung in den Speedport-Routern der Telekom auch ohne zusätzliche Mesh-Stationen sinnvoll nutzen. Sie rufen sie auf, indem Sie in der Weboberfläche der Fritzbox zum Menü "Heimnetz -› Mesh" gehen.

Zwar bildet auch die Fritzbox-Übersicht nicht die tatsächlichen Verbindungen und Platzierungen der einzelnen Geräte ab, da der Router immer links und die angeschlossenen Geräte immer rechts stehen. Dadurch lassen sich aber immerhin zusätzliche Informationen wie die Art der Verbindungen im Bild zeigen: LAN-Verbindungen vom Router (links) zum Client (rechts) sind als durchgezogene grüne Linien dargestellt, während WLAN-Clients über gestrichelte Linien verbunden sind. Außerdem schreibt AVM die aktuelle Link-Rate auf die Verbindungslinien, bei WLAN-Verbindungen zudem die aktuelle Up- und Downstream-Rate sowie das genutzte Funkband, also 2,4 GHz oder 5 GHz.

Die Mesh-Übersicht der Fritzbox-Router zeigt alle Geräte im Heimnetz auf einen Blick mit sehr viel Information und bleibt dabei sehr übersichtlich – durchgezogene oder gestrichelte Linien zeigen die Verbindungsart an.
Die Mesh-Übersicht der Fritzbox-Router zeigt alle Geräte im Heimnetz auf einen Blick mit sehr viel Information und bleibt dabei sehr übersichtlich – durchgezogene oder gestrichelte Linien zeigen die Verbindungsart an.

Ebenfalls sehr schön gelöst: Jeder zusätzlich im Heimnetz eingesetzte WLAN-Repeater, Access Point oder Powerline-Adapter, der als Verbindungsbrücke zwischen dem Fritzbox-Router und den jeweils angeschlossenen Clients in Erscheinung tritt, ist in der Grafik passend zwischen dem Router und den Clients platziert. So sehen Sie zum Beispiel sofort, welche WLAN-Clients direkt mit der Fritzbox und welche Geräte mit dem Repeater, Access Point oder Powerline-Extender verbunden sind.

Darüber hinaus erscheinen in der Übersicht die an den Router angeschlossenen USB-Speicher, über DECT-ULE verbundene Smart-Home-Geräte und auch angeschlossene DECT-Telefone.

Die AVM-Netzwerkgrafik ist zudem interaktiv: Alle Geräte mit integriertem Webserver, also Netzwerkgeräte, deren Einstellungen Sie über ein Webmenü im Browser vornehmen, wie NAS-Systeme, Kameras, Repeater und Medienserver, zeigt die Fritzbox-Übersicht mit blau hinterlegtem Namen an: Wenn Sie darauf klicken, landen Sie im Webmenü des entsprechenden Heimnetz-Clients oder Hosts. Praktisch, denn so entfällt die Eingabe der IP-Adresse des Gerätes im Browser für den Zugriff aufs Webmenü.