Praxistest

Die besten Tastaturen für das iPad Pro

24.11.2020
Von 
Thomas Bergbold ist Journalist für Apple Macintosh, Bildbearbeitung und Medientechnik aus Lampertheim.
Besser Schreiben am iPad – Verschiedene Tastaturen am iPad müssen sich in unserem Praxistest beweisen.

Zugegeben, die Bildschirmtastatur am iPad ist gar nicht so schlecht, und auch die das Diktieren funktioniert ganz gut, nur Vielschreiber bevorzugen doch eine „richtige“ Tastatur. Da ist zum einen die Größe, die für eine richtige Tastatur spricht. So sind nicht nur die Tasten selbst in der Regel größer, sondern dadurch, dass der Bildschirm nicht zum Teil von der Display-Tastatur verdeckt wird, hat man auch mehr Platz auf dem Bildschirm. Das ist speziell bei der Arbeit in Tabellenkalkulationen von großem Vorteil. Ein weiterer Plus-Punkt ist der Druckpunkt. Haptisches Feedback ist beim Schreiben sehr angenehm und gibt eine Sicherheit. Gerade für Schnellschreiber sehr wichtig.

iPad-Tastaturen: Die Qual der Wahl
iPad-Tastaturen: Die Qual der Wahl
Foto: Thomas Bergbold

Das Angebot ist mittlerweile sehr groß geworden und reicht von Tastaturen mit integrierten Schutzhüllen für das iPad bis zu externen Tastaturen. Auch bei der Verbindung zum iPad gibt es Varianten, das ist einmal das sehr universelle Bluetooth oder die speziellen Kontakte an iPad Air und iPad Pro.

Wir haben uns auf dem Markt umgesehen und verschiedene Möglichkeiten einen Test unterzogen. Zwei Fragestellungen waren uns hierbei wichtig: Was gibt es und wie gut kann man darauf schreiben?

Apple Magic Keyboard

Wow, sieht die zusammen mit dem iPad Pro super aus! Das ist sicher der erste Gedanke beim Anblick des Magic Keyboards. Eine Tastatur für 330,45 Euro? Das ist dann der nächste Gedanke…

In der Tat wirkt der Preis erst einmal abschreckend. 330,45 Euro für die Version für das iPad Pro 11 Zoll und 388,90 Euro für das 12,9-Zoll-Tablett sind schon eine Hausnummer. Was man dafür bekommt, ist natürlich eine perfekt passende und gestaltete Tastatur. Das Magic Keyboard ist eine stabile Hülle mit echten Tasten. Wobei es keine klassische Hülle ist, das Magic Keyboard schützt nämlich nur die Vorder- und Rückseite des iPad Pro. Das macht die Montage aber auch denkbar einfach. Ein starker Magnet hält das iPad Pro sehr fest und drei Kontakte stellen die Verbindung zur Tastatur her. Da kommen wir auch schon zu einer Besonderheit der Apple-Tastaturen, sie werden nicht über Bluetooth verbunden, sondern über die drei Kontakte des Smart Connectors.

Das Apple Magic Keyboard vereint Design mit einer sehr guten Tastatur inklusive Trackpad.
Das Apple Magic Keyboard vereint Design mit einer sehr guten Tastatur inklusive Trackpad.
Foto: Thomas Bergbold

Das hat mehrere Vorteile: Einfacher und schneller Einsatz, da man die Tastatur nicht erst koppeln muss und theoretisch ein geringerer Stromverbrauch. Ein noch größerer Vorteil liegt darin, dass die Tastatur keine eigene Stromversorgung benötigt, dadurch kann sie kompakter und leichter ausfallen – ein Geheimnis des schlanken Designs.

Schaut man sich das Magic Keyboard von der Seite an, fällt einem der USB-C-Anschluss am Gelenk auf. Es handelt sich hier um einen Pass-Through-Anschluss, nur für das Laden. Somit bleibt der USB-C-Anschluss am iPad Pro frei, beispielsweise für einen USB-Stick oder ein Laufwerk.

Keine andere Tastatur ist so dünn wie das Magic Keyboard.
Keine andere Tastatur ist so dünn wie das Magic Keyboard.
Foto: Thomas Bergbold

Neben dem Design ist sicher das Trackpad ein Highlight der Ausstattung. 10 × 4,5 cm groß bietet es nicht nur den Komfort der Gestensteuerung, sondern bietet auch einen Mauszeiger mit Klick.

Fazit

Über das Design braucht man nicht streiten, es überzeugt. Durch die stabile Konstruktion ist es entsprechend schwerer als das hauseigene Folio Keyboard. Die schöne Oberfläche sieht sehr empfindlich aus, das war sie aber bei uns im Test nicht. Staub zieht die Tastatur zwar magisch an, Kratzer gab es aber zum Glück nicht so schnell. Mit einem feuchten Lappen lässt sie sich auch leicht abwischen.

Der USB-C-Anschluss ist ein reiner Ladeport, der USB-C am iPad Pro bleibt somit für Laufwerke frei.
Der USB-C-Anschluss ist ein reiner Ladeport, der USB-C am iPad Pro bleibt somit für Laufwerke frei.
Foto: Thomas Bergbold

An das Trackpad muss man sich erst noch gewöhnen, sind doch iPad-User es gewohnt, Wischgesten über das Display auszuführen. Da Apple aber auf Sondertasten, beispielsweise für den Home-Screen verzichtet hat, ist das Touchpad eine große Hilfe. Sondertasten vermissen wir aber trotzdem, nämlich für die Mediensteuerung. Die Maussteuerung ist ungewohnt und häufiger greift man zum Touchscreen des iPad, weil man hier schneller ist.

Die Tasten selbst tippen sich angenehm, da bleibt als einziger Kritikpunkt die sehr kleinen Tasten für die deutschen Sonderzeichen „ß“, „ü“ und „ä“.

Apple Smart Keyboard Folio

Nicht ganz so sexy, aber ebenso flach wie das Magic Keyboard kommt das Smart Keyboard Folio daher. Sowohl für das iPad Air 4 als für die Pros ist es ab 193,95 Euro zu haben.

Das Smart Keyboard Folio mit der Folientastatur gibt es nicht nur für das iPad Pro, sondern auch für andere iPads.
Das Smart Keyboard Folio mit der Folientastatur gibt es nicht nur für das iPad Pro, sondern auch für andere iPads.
Foto: Thomas Bergbold

Das iPad wird ebenso elegant über Magnete mit der Hülle verbunden und stellt die Verbindung zum iPad über die drei Kontakte auf der Rückseite her. Damit ist der coole Look im zusammengeklappten Zustand nahezu identisch zum Magic Keyboard. Die Montage über die Magnete geht ebenso leicht von der Hand, was gerade die erfreuen wird, die das Keyboard nicht permanent mit dem iPad verbunden haben, sondern meistens eine andere Schutzhülle nutzen.

Bei den Apple Tastaturen steht nicht der Schutz im Fokus, sondern eine besonders elegante und dünne Bauart.
Bei den Apple Tastaturen steht nicht der Schutz im Fokus, sondern eine besonders elegante und dünne Bauart.
Foto: Thomas Bergbold

Für das Aufstellen gibt es zwei feste Winkel, durch einen Magneten sind sie sehr standsicher.

Die Tastatur selbst ist eine abwaschbare Folientastatur, wie man sie auch vom Smart Keyboard her kennt. Der Druckpunkt ist etwas undefiniert und nicht mit dem auf einer normalen Tastatur vergleichbar. Um Fehler zu vermeiden, wird man daher unweigerlich fester auf die Tasten drücken. Der Abstand der Tasten ist ebenso wie deren Größe sehr gut. Der Vorteil der Konstruktion ist ihre Robustheit. Flüssigkeit oder Krümel machen den Tasten nichts aus, da es keine Lücken gibt.

Eine weitere Besonderheit bei den Apple Tastaturen ist die Verbindung zum iPad. Nicht über Bluetooth, sondern über die drei Kontakte auf der Rückseite.
Eine weitere Besonderheit bei den Apple Tastaturen ist die Verbindung zum iPad. Nicht über Bluetooth, sondern über die drei Kontakte auf der Rückseite.
Foto: Thomas Bergbold

Fazit

Das Smart Keyboard Folio ist ebenso wie das Smart Keyboard eine sehr elegante Folientastatur, die sich perfekt an das iPad anpasst. Dank Magnete sind sie schnell montiert, wenn man sie mal benötigt, können aber auch einfach für den Fall der Fälle in der Tasche verstaut werden.

Dreimal Apple Tastaturen, dreimal schickes Design mit kompakten Abmessungen und sehr gute Tastaturen.
Dreimal Apple Tastaturen, dreimal schickes Design mit kompakten Abmessungen und sehr gute Tastaturen.
Foto: Thomas Bergbold

Die einfache Reinigung spricht für die zwei Smart Keyboards, das Tastengefühl ist mit einer normalen Tastatur allerdings nicht vergleichbar. Viel- und Schnell-Tipper werden sich da umstellen müssen. Gelegenheitsnutzer wird es eventuell nicht stören.