Die Experton Group hat ihren neuen "Cloud Vendor Benchmark 2012" vorgestellt. In der Erhebung analysieren die Berater den deutschen Markt für Private- und Public-Cloud-Dienste, vergleichen und bewerten relevante Player, geben einen Überblick über das Angebotsspektrum und wagen einen Ausblick auf das Marktvolumen. Letzteres liefert beeindruckende Zahlen. Im laufenden Jahr rechnen die Experton-Berater in Deutschland mit einem Umsatz von knapp über drei Milliarden Euro nur im B2B-Segment. Im Jahr 2016 soll sich das Geschäft auf 10,6 Milliarden Euro verdreifachen. In die Erhebung fließen alle Umsätze mit Cloud-Diensten (etwa SaaS, IaaS, PaaS), mit Integrations- und Beratungsprojekten sowie mit Cloud-Technologien ein. Die Entwicklung der einzelnen Einnahmenblöcke zeigt, dass sich der Schwerpunkt mehr und mehr zu den Cloud-Diensten verlagert. Hier wird sich das Marktvolumen in den Jahren 2012 bis 2016 vervierfachen.
- Einige Ergebnisses des Cloud Vendor Benchmark
Die Experton Group hat die Dienste von insgesamt 109 Anbieter in 16 Kategorien analysiert und in ihrem Bewertungsquandranten zugordnet: Oben rechts sind die Marktführer platziert, unten links die unausgereiften Angebote. Anbieter in der oberen rechten Ecke verfügen über gute Produkte aber wenig Durchschlagskraft im Markt, Hersteller, die sich unten rechts wieder finden, sind wettbewerksstark, ihre Lösungen könnten aber besser sein. - Public Infrastructure as a Service (IaaS)
Die Amazon Web Services (AWS) sind unangefochtener Marktführer im Bereich Public IaaS. Amazon baut die Plattform weiter n Richtung Enterprise-IT aus, hält aber auch gegenüber den Geschäftskunden am Vertriebskonzept der Self-Services fest. IBM bietet ein deutsches RZ sowie geschäftskundenorientierte SLAs und Serviceangebote. Die Google App Engine und Microsofts Azure liefern zwar gute Usability und hohe Skalierbarkeit, der integrierte PaaS-Ansatz bietet nicht die gewünschte Auswahlfreiheit und Kombinationsmöglichkeiten. - Managed Infrastructure as a Service (IaaS=
Das Geschäft mit IaaS Managed Cloud wird von solchen etablierten Service Providern dominiert, die früh in Cloud-Infrastrukturen und das Know-how ihrer Mitarbeiter investiert haben. T-Systems führt das Feld vor Schwergewichten wie IBM, BT Germany und Fujitsu an. Auch Telco-Töchter warten mit interessanten Paketen aus Managed-IaaS- und Netzdienste auf (etwa Telefonica, Claranet und NTT). - ERP aus der Cloud
Das Angebot an SaaS-Lösungen für ERP ist überschaubar, es gibt nur sechs Angebote. SAP liefert m it Business byDesign die SaaS-Lösung mit dem größten Funktionsumfang und der Option, auf größere Lösungen zu migrieren. Dahinter gibt es interessante Alternativen von jungen Firmen in Deutschland, etwa Weclapp aus Marburg. - Infrastruktur-Technologien für Cloud-Installationen
Der Markt für Cloud-Technologien wird von wenigen Konzernen dominiert, die als Komplettanbieter nahezu das gesamte Spektrum an Server-, Storage- und Netzkomponenten abdecken. IBM, HP, Fujitsu, Oracle und Dell zählen zu dieser Gruppe. Cisco konnte sein Unified Computing System (UCS) im Feld der dominierenden Hardware-Plattformen etablieren. - Cloud-Management-Plattformen
An der Spitze der Anbieter von Cloud-Management-Plattformen hält sich weiter VMware. Doch der Platzhirsch muss sich ständig im Wettbewerb mit einer Vielzahl junger Softwarefirmen sowie mit den etablierten, globalen Technologielieferanten beweisen. Zudem ist der Markt geprägt von einer Vielzahl unterschiedlicher Kooperationen und Allianzen. Insgesamt haben sich die Lösungen binnen Jahresfrist funktional deutlich weiter entwickelt. - Deutliche Umsatzsteigerung
Der Cloud-Umsatz im deutschen B2B-Markt wird sich von knapp über drei Milliarden Euro in diesem Jahr auf 10,6 Milliarden Euro im Jahr 2016 verdreifachen. In die Erhebung fließen alle Umsätze mit Cloud-Diensten (etwa SaaS, IaaS, PaaS), mit Integrations- und Beratungsprojekten sowie mit Cloud-Technologien ein. Die Entwicklung der einzelnen Einnahmenblöcke zeigt, dass sich der Schwerpunkt mehr und mehr zu den Cloud-Diensten verlagert. Hier wird sich das Marktvolumen in den Jahren 2012 bis 2016 vervierfachen.
Angesichts der optimistischen Aussichten ist es wenig verwunderlich, dass sich die Zahl der Cloud-Provider zuletzt deutlich erhöht hat. Im Erhebungszeitraum von Anfang Januar bis Ende April 2012 zählte die Experton Group über 350 Anbieter von Cloud-Services, -Beratungsleistungen und -Technologien in Deutschland. Viele von ihnen werden scheitern, da sind sich die Marktbeobachter sicher, denn vor dem Jahr 2015 wird es hierzulande kaum einem Cloud-Service-Provider in Deutschland gelingen, die Gewinnzone zu erreichen. Das gilt insbesondere für Anbieter von Infrastrukturdiensten (Infrastructure as a Service; IaaS), die viel Kapital in den Aufbau ihrer Anlagen investieren müssen. Nur wer Geldgeber und Anteilseigner vom strategischen Wert dieser Investitionen überzeugen kann, wird lange genug durchhalten.
Die Experton Group stuft für ihre Betrachtung nur 109 von 350 Anbietern als ausreichend relevant ein, um sie einer detaillierten Analyse und Positionierung zu unterziehen. "Viele SaaS-Angebote halten einem prüfenden Blick nicht stand", begründen die Analysten die deutliche Auslese. "Meistens handelt es sich um gehostete Instanzen normaler On-Premise-Software. Hier kann der Anwender nur sehr eingeschränkt etwa hinsichtlich der preislichen Flexibilität von den Vorteilen eines Cloud-Modells profitieren." Die Angebote der verbliebenen Kandidaten wurden insgesamt 16 Bewertungskategorien zugeordnet (etwa IaaS im Public Modell, IaaS im Managed Cloud Modell, SaaS für ERP oder CRM). Zu den Kategorien zählten aber auch Cloud-Technologien (etwa Management, Middleware und Hardware) sowie ergänzende Services. Auf den folgenden Seiten lesen sie einige Ergebnisse der Auswertung.