Wie steht es um das Seelenheil von CIOs? Rund um dieses Thema kreist eine weltweite Befragung im Auftrag von Brocade. Die Ergebnisse zeigen ein widersprüchliches Bild.
Eines aber scheint festzustehen: ein entspannter Job ist der CIO-Posten nicht. 67 Prozent der Studienteilnehmer fällt es schwer, nach der Arbeit abzuschalten. Das gilt insbesondere für Deutsche. Hier sind es sogar 76 Prozent.
Die Studienautoren wollten wissen, woran das liegt. Aus Sicht der Deutschen sind die Dinge klar: an zu viel Arbeit. Das geben jedenfalls mehr als neun von zehn Teilnehmern (92 Prozent) an. Die technologisch bedingte permanente Erreichbarkeit nennen "nur" 42 Prozent der Befragten.
Damit zeigt sich in der Bundesrepublik ein anderes Bild als global gesehen. Im Durchschnitt aller Studienteilnehmer erklären nämlich 66 Prozent die ständige Erreichbarkeit zum Stressor Nummer Eins - von zu viel Arbeit sprechen 60 Prozent.
- 1. Fünf Minuten lang einfach NICHTS machen
Machen Sie doch für fünf Minuten einfach mal NICHTS. Sollte Ihnen dieses nicht gelingen, weil die Gedanken oder das Telefon nicht zur Ruhe kommen, können Sie es mit ... (siehe folgendes Bild) - 2. Wertschätzende Gedanken
... fünf wertschätzenden Gedanken an sich oder Ihre Mitarbeiter versuchen. Notieren Sie ganz spontan, was Ihnen heute gut getan hat, worauf Sie mit Zufriedenheit blicken oder was Ihnen an einem Mitarbeiter Freude bereitet. - 3. Fünf Atemzüge in den Bauch
Oder atmen Sie ruhig und gelassen für fünf Atemzüge tief in den Bauch und entspannen mit jedem Atemzug noch mehr Ihre Gedanken, Muskelgruppen und Ihre Sichtweise auf die Dinge. - 4. Achtsamkeit hoch fünf
Die Achtsamkeitsfünf: Welche 5 schönen und erfüllten Momente fallen mir für heute ein? 5 Takte einatmen, 5 Takte Pause, 5 Takte ausatmen, 5 Takte Pause. Welche Bedürfnisse waren heute erfüllt? Welche nicht? - 5. Mußestunden müssen sein
Ein Blick in den Terminkalender zeigt: Haben Sie pro Woche mindestens fünf Stunden der Muße? Heilige Zeit, in der Sie machen können, was Ihnen wichtig ist und was Sie erfüllt?
Erstaunlich ist angesichts dieser Zahlen ein anderes Ergebnis der Studie: eine satte Mehrheit von 96 Prozent (Deutschland) beziehungsweise 98 Prozent (weltweit) ist mit der Rolle als CIO insgesamt zufrieden bis sehr zufrieden.
Zurück zu den Stress-Faktoren. Hier geht es überall auf der Welt zunächst einmal ums Geld. Konkret: 56 Prozent aller Studienteilnehmer (Deutschland: 44 Prozent) befürchten, im Kontakt mit den Fachbereichsleitern die Kontrolle über IT-Investitionen und Implementierungen zu verlieren. Auch fürchten sie allgemein um ihren Einfluss auf den C-Level (Global: 38 Prozent/Deutschland: 28 Prozent).
Jeder Dritte sorgt sich um seine Beziehung zum Team
Auch nicht-IT-seitig zeichnen sich Probleme ab. Rund jeder dritte CIO sorgt sich um seine Beziehung zu seinem Team (Global: 36 Prozent/Deutschland: 32 Prozent). Zudem haben sie Schwierigkeiten, die richtigen Mitarbeiter zu finden (Global: 35 Prozent/Deutschland: 24 Prozent).
Dennoch gibt es offenbar immer wieder kleine Inseln, die von allen genannten Schwierigkeiten unberührt bleiben. Interessanterweise melden auch hier wiederum die Deutschen deutliche Abweichungen vom Durchschnitt. So erklären immerhin 16 Prozent der CIOs in der Bundesrepublik, sie machten sich überhaupt keine Sorgen - im Schnitt sind es nur null bis vier Prozent. Und während im Schnitt fast jeder Vierte (23 Prozent) Angst hat, den Job zu verlieren, falls "er nicht liefert", sagen das in Deutschland nur acht Prozent.