Der Desktop-PC ist tot; die Ära des beige-matten Heim-Towers ist vorüber. Das Zeitalter der Smartphones, Notebooks und Tablets ist angebrochen – so oder so ähnlich behaupten es zumindest etliche selbsternannte Experten und Kritiker. Das einzige Problem bei diesen Aussagen ist: der Desktop-PC ist quicklebendig – wenn auch nicht mehr so populär wie einst.
"In den letzten paar Jahren haben sich die Verkäufe von PCs auf ungefähr 80 Prozent Notebooks und 20 Prozent Desktop-PCs eingependelt", sagt Stephen Baker, Vize-Präsident von Industry Analysis, einem Marktforschungsinstitut der NPD-Gruppe. In der Tat haben Laptops den alteingesessenen Desktop-Pendants schon Anfang bis Mitte der 2000er-Jahre den Rang abgelaufen. Doch seitdem bleiben die Desktop-Verkäufe stabil – bei rund 20,3 Prozent aller PC-Verkäufe durch Konsumenten in den USA im Jahr 2011. Auch in den Jahren davor gab es ähnliche Prozentzahlen.
Trotzdem hören Kritiker, Experten und Analytiker, ja sogar Verantwortliche in Technologie-Konzernen nicht auf, den Desktop-PC bereits ihren Geschichtsbüchern hinzuzufügen. Worauf sie ihre Meinung stützen? Das zeigen die folgenden zehn potentiellen Desktop-PC-Killer aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Notebooks
Kein anderes Gerät brüllt so laut "Desktop ist tot" in die Welt hinaus wie das Laptop. Die Nachrichtenagentur Reuters stimmte Anfang 2009, kurz nach dem Weihnachtsgeschäft, deshalb sogar schon den Abgesang für den Desktop-PC an. Der Hintergrund ihrer verfrühten Totenmesse: nicht ein einziges Desktop-PC-Modell war im Weihnachtsgeschäft 2008 in den Technik-Bestseller-Listen des Onlineshop-Riesen Amazon zu finden. Stattdessen landeten dort sieben verschiedene Notebooks. Reuters informierte seine Leser daraufhin, es sei "ein weiteres, deutliches Zeichen dafür, dass die frühere Dominanz des Desktop-PCs immer weiter schwindet" und fragte sich später sogar, ob "es überhaupt noch irgendeine Chance für Desktop-PCs in der schönen neuen Welt von Laptops" gebe.
- Verena Schlemmer, Produktmanager Professional Notebooks, Acer
"Sicherheitstechnisch relevante Features wie TPM-Modul, Fingerprint Reader oder Smart-Card sind bereits seit Jahren im Einsatz und haben sich inzwischen als Standards etabliert." - Michael Müller, Head of Latitude Product Line Management EMEA, Dell
"Wurden die Schlagzeilen im Jahr 2011 vornehmlich durch die Verbreitung der Tablet/Slate-PCs bestimmt, erwarten wird für 2012 einen Fokus auf dünnere und leichtere Notebook-Typen. Damit wird der Trend zu mobileren Geräten aus dem Jahr 2011 fortgesetzt. Das Angebot im ultramobilen Bereich wird stark zunehmen." - Michael Melzig, Senior Product Marketing Manager Business Clients, Fujitsu Technology Solutions
"Die Anforderungen an das Notebook von morgen werden verstärkt durch Lifestyle-Trends und Anforderungen der Endanwender bestimmt." - Thomas Karg, Director Category Management der Personal Systems Group (PSG), HP Deutschland
"Ein Business-Notebook ist Speicher und Überbringer von sensiblen Daten, die unter keinen Umständen in die Hände Dritter fallen dürfen." - Jens Böcking, Product Marketing Manager, Samsung Mobile Computing
"Professionelle Anwender brauchen ein Arbeitsgerät, mit dem sie zu jeder Zeit und an jedem Ort arbeiten können und das mit der richtigen Hardware". - Dirk Thomaere, General Manager B2B PC für Deutschland, Österreich, die Schweiz und Benelux, Toshiba
"Mit dem Einsatz von "BYOD" sind unter anderem nicht zu unterschätzende Schwierigkeiten im Bereich des Netzwerkmanagements zu beachten, welche bei vielen Unternehmen die Festlegung von neuen Regularien nötig machen."