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Google Enterprise in Europa

Der steinige Weg zum Lösungsanbieter

09.08.2013
Von  und  
Phil Carter ist Associate Vice President, IDC European Software
Lynn Thorenz ist Director Research & Consulting, IDC Deutschland und Schweiz.

Geodaten - ein Alleinstellungsmerkmal von Google als Beispiel für die Hausaufgaben

Der Konferenzteil zu Google Maps der Veranstaltung in Großbritannien verdeutlichte die Hausaufgaben, die Google zu machen hat. Google Maps hat die größte Präsenz am Markt und verfügt über einen einzigartigen Datenfundus. Google führte die drei Bereiche aus, in denen Geoinformationen Mehrwerte bieten können: bessere Entscheidungen treffen, Menschen und Sachwerte optimal einsetzen sowie Anwender einbinden. Ein Beispiel für eine Lösung ist Google Co Ordinate. Die Anwendung ermöglicht es mit einer Kartenschnittstellen, Aufgaben unter mobilen Mitarbeitern danach aufzuteilen, wer dem Einsatzort am nächsten ist.

Die Herausforderung für Google und andere Anbieter von Geo-Technologien ist es, sich gegenüber den Kunden mehr als Lösungsanbieter zu präsentieren. Viele Prozesse auf analytischer und operativer Ebene könnten von Geodaten-Integration profitieren. Doch sind die Segmente mit dem offensichtlichsten Bedarf bereits abgedeckt. Dazu zählen etwa Routenplanung über das Internet für den öffentlichen Personenverkehr, Plattformen für Risikogebiete für Versicherungen oder die Frage nach der geeigneten Lage im Einzelhandel. Google und seine Mitbewerber müssen nun über diese Prozesse hinaus schauen und weitere Abläufe finden, die durch Geodaten gewinnen können.

Google muss sich zum Lösungsanbieter wandeln

Google muss sich von Technologie- zum Lösungsanbieter wandeln - und Google weiß das vermutlich auch. Die Bemühungen, die Veranstaltung sehr lösungsorientiert zu gestalten, waren deutlich. Im Vergleich zu anderen Cloud-Anbietern wie etwa Salesforce.com hat Google hier aber noch einen weiten Weg vor sich, bevor es seine Services als Lösungen anbieten kann.

Ironischer Weise ist Googles Erzrivale Microsoft auch nicht besonders gut als Lösungsanbieter aufgestellt und vor allem wegen seiner Technologien in den Unternehmen verankert. Auch Microsoft muss sich ändern, um tiefer in das Geschäft mit Cloud-Services einzutauchen. Die technologische Dominanz gewährt Microsoft allerdings noch eine Verschnaufpause. Wer von beiden Konkurrenten zuerst ein überzeugendes, lösungsorientiertes Angebot für den Cloud-Arbeitsplatz formuliert, wird den Markt für Cloud-basierende Produktivitätsanwendungen dominieren.