Intelligente Stromzähler
Der Wandel sorgt dafür, dass sich der 41-Jährige in seinem Job nicht langweilt. Als er 2003 von einem international agierenden Energiekonzern zu den Stadtwerken Düsseldorf wechselte, wunderten sich so manche. Mehrtens nicht. Er schätzt den Zusammenhalt, den der Druck durch Wettbewerber und Vorgaben der Bundesnetzagentur noch verstärkt. Auch die kurzen Wege - alle 2500 Mitarbeiter arbeiten an einem Standort - machen Geschäftsreisen oft überflüssig. Die anspruchsvollen Projekte lassen sich ohne internationale Verflechtungen schneller abwickeln. Seit EnBW als Mehrheitseigner eingestiegen ist, verstehen sich die Stadtwerke als "Flaggschiff" für den Energiekonzern in Düsseldorf und der Region.
"Wir sind früh dran mit den Themen", sagt der CIO und verweist auf die intelligenten Stromzähler. Dank derer können bislang 1000 Haushalte in einem Pilotprojekt ständig über Internet abfragen, wie viel Strom sie verbraucht haben. Auch in Sachen Green IT haben die Stadtwerke ein erstes Zeichen gesetzt: Das Gebäude des Rechenzentrums wird nicht mehr durch die Elektroheizung versorgt, sondern durch eine Klimaanlage, die durch Gasmotorwärmepumpen betrieben wird. Dadurch sanken die Heizkosten um 34 Prozent und die Kühlkosten um 24 Prozent, der Return on Invest beträgt 4,5.
Jüngst wurde Mehrtens in den Aufsichtsrat der Stadtwerke Düsseldorf AG gewählt. Darüber hat er sich gefreut. In den nächsten Jahren arbeitet er eng mit den Vorständen im Aufsichtsrat zusammen und ist dort angelangt, wo jeder erfolgreiche CIO sein möchte: ganz nah am Business.
Matthias Mehrtens (41), Stadtwerke Düsseldorf
Position: Hauptabteilungsleiter IT (CIO).
Branche: Energiewirtschaft (2499 Mitarbeiter).
Ein CIO muss ... "Anwendern die IT erklären können".
Er liest gerade "Innovationskultur: Vom Leidensdruck zur Leidenschaft" von 3M-Geschäftsführer Jürgen Jaworski.
Lieblingsfach in der Schule: Chemie.
Wichtigstes Projekt: Aufbau einer Service-orientierten IT-Architektur
Projektbeschreibung: IT-Architektur umfasst Referenzarchitekturen für IT-Anwendungssysteme und -Infrastrukturen sowie Prozesse und Gremien für eine unternehmensweite Governance. Sie beinhaltet die Mandantentrennung SAP, Edifact- Datenkommunikation Strom und Gas, Aufbau Portfolio-Management, Aktualisierung CRM-Software für B-to-B und die Modernisierung der Büro-Infrastruktur.
Projektbereiche: IT-Sicherheit; Vernetzung / Telefonie; ERP; CRM; Branchensoftware; Business Intelligence; Datenqualität / -Management; IT-Governance; Messaging und Collaboration; IT-Architektur (SOA, EAM, ...); Konsolidierung (IT-Infrastruktur); Projekt- und Portfolio-Management.
Kernprodukte: SAP ERP, CRM, BI, Handelssystem.
Herausforderungen: Wettbewerbsanforderungen und gesetzliche Rahmenbedingungen.
Zeitrahmen: Ende 2007 bis Frühjahr 2009.
Projektmitarbeiter: 50 (146 IT-Mitarbeiter gesamt).
Projektbudget: zehn Millionen Euro (IT-Budget gesamt: 40 Millionen Euro).
IT-Umgebung: IBM, SAP, Oracle.