Lotus Notes 8

Der neue Notes E-Mail-Client im Überblick

12.10.2007
Von 


Martin Kuppinger ist Gründer des Analystenunternehmens KuppingerCole und als Prinzipal Analyst verantwortlich für den Bereich KuppingerCole Research. In seiner 25 jährigen IT-Erfahrung hat er mehr als 50 IT-Bücher geschrieben. Er ist Referent und Moderator bei Kongressen.

Die Seite Home

Wenn man über die Register oder durch Schließen von Getting started auf die Seite Home wechselt, findet man dort in der Standardansicht Schnittstellen zu den wichtigsten der installierten Funktionen wie Mail, Kalender oder eben auch dem Textverarbeitungsprogramm. Mit New lassen sich jeweils neue Mails, Kalendereinträge, Dokumente und so weiter erstellen.

Anpassbar: Das Aussehen der Homepage von Lotus Notes 8 lässt sich ? wie bisher auch ? flexibel anpassen.
Anpassbar: Das Aussehen der Homepage von Lotus Notes 8 lässt sich ? wie bisher auch ? flexibel anpassen.

Im oberen Bereich gibt es den Eintrag Click here for Home Page options. Wenn man diesen auswählt, kann man einerseits zwischen verschiedenen Standardvarianten für die Homepage wählen und andererseits mit Return to first-time setup zu der Schnittstelle wechseln, die beim ersten Start für die Gestaltung der Homepage angezeigt wurde.

Die Menüstrukturen sind weitgehend gleich geblieben, wenn auch mit einer gewichtigen Änderung: Notes-Datenbanken nennen sich nun nicht mehr Datenbank, sondern Anwendung. Auch sonst gibt es einige Anpassungen bei den verwendeten Termini. Obwohl diese meist logisch sind, müssen sich die Benutzer doch umstellen. Das muss man bei der Rollout-Planung für Notes 8 berücksichtigen ? ohne Schulungen der Benutzer wird sich die Migration kaum erfolgreich bewerkstelligen lassen.

Replikation

Wesentliche Verbesserungen gibt es im Bereich der Replikation. Im Menü File findet sich nun der Punkt Make Available Offline. Wenn man diesen auswählt, gelangt man direkt zu einem Dialogfeld, in dem man eine lokale Replik der aktuellen Anwendung ? um den neuen Begriff anstelle von Datenbank zu verwenden ? erzeugen kann.

Lokal replizieren: Lokale Repliken lassen sich über einen Menüpunkt erstellen ? und deutlich einfacher verwalten als bisher.
Lokal replizieren: Lokale Repliken lassen sich über einen Menüpunkt erstellen ? und deutlich einfacher verwalten als bisher.

Die Repliken können gleich oder bei der nächsten planmäßigen Replikation erstellt werden. Die Replikationszeitpläne können dabei direkt ausgewählt und verwaltet werden. Wenn man mit einem geeigneten Standardwert arbeitet, lässt sich die Erstellung von lokalen Repliken bei Notes 8 auf zwei Mausklicks reduzieren.

Um alle Repliken zu verwalten, kann man den Bereich Replication im Open-Menü auswählen. Es wird eine Liste der lokalen Repliken angezeigt. Über die Befehle und Menüs im oberen Bereich lassen sich diese einfach verwalten. Dort können beispielsweise auch allgemeine Präferenzen für die Replikation gesetzt werden.

Neuer integrierter Browser: Lieber ignorieren

Der integrierte Browser gehörte bisher sicherlich nicht zu den Stärken von Lotus Notes. Das zeigt sich auch daran, dass nur ein Bruchteil der Zugriffe im Internet über den Lotus-Notes-Browser erfolgt. Notes 8 erhält zwar einen neuen Browser, den Sie aber auch nur dann verwenden sollten, wenn Sie nur sehr einfache Seiten besuchen. Vor allem Java scheint der Browser nicht zu kennen. Als wir im Test auf die AJAX-basierte Messenger-Seite Meebo surften, stürzte der komplette Notes-Client ab. Zudem vermisst man grundlegende Funktionen aktueller Browser, etwa Tabs oder Erweiterungen.

Lieber etwas anderes: Über die Präferenzen kann auch der Browser, der auf Betriebssystemebene genutzt wird, als Standard gewählt werden.
Lieber etwas anderes: Über die Präferenzen kann auch der Browser, der auf Betriebssystemebene genutzt wird, als Standard gewählt werden.

Falls man nicht mit dem integrierten Browser arbeiten möchte, kann man aber über File ? Preferences auf die Konfigurationseinstellungen von Notes 8 zugreifen und dort bei Web Browser den Standardbrowser auf Betriebssystemebene auswählen.

Beim Domino Designer kann man darüber hinaus auch andere Browser nutzen, um Webanwendungen mit verschiedenen Browsern testen zu können. Interessant ist generell der Blick auf die Präferenzen. Dieses Dialogfeld ist nun grundlegend anders gestaltet und wesentlich übersichtlicher als die bisherige Lösung.