"Viele reden über Collaboration und Web 2.0 im Unternehmen, hier wurde es realisiert." So begründet ein Jury-Mitglied den Platz in der Top-Ten-Liste zum "CIO des Jahres" für Markus Bentele von Rheinmetall. Der 43-jährige Wirtschafts- und Organisationswissenschaftler kann für sich in Anspruch nehmen, einer der wenigen IT-Chefs der Republik zu sein, der auch noch den Titel eines Chief Knowledge Officer (CKO) innehat. Und weil er beide Gebiete verantwortetet, das des technischen und das des wissensbasierten Prozessverantwortlichen, weiß er am besten, was zu tun ist, damit das Zusammenspiel aus IT und Wissen auch gut funktioniert.
IT muss Kommunikation forcieren
Er ist überzeugt, dass "die Verknappung der natürlichen Ressourcen sowie die Auswirkungen des demografischen Wandels auf das verfügbare Human Capital die Virtualisierung von Unternehmensstrukturen vorantreiben wird". Virtualisierung bedeute dabei, "zeit- und raumlose Flexibilität" sowie "Zukunftsfähigkeit". Aufgabe des IT-Managements sei vor allem, die Kommunikation zwischen den verschiedenen Partnern zu forcieren.
Durch die Vernetzung aller Mitarbeiter, so das Credo des IT-Managers, werden Daten, Informationen und Erfahrungswissen in die Geschäftsprozesse eingebracht, "neben der Warenökonomie gibt es jetzt auch die Informationsökonomie". Seiner Meinung nach habe das Wissen die größte Bedeutung, das sich auf die technischen und wirtschaftlichen Kernkompetenzen der Beschäftigten bezieht und werthaltig zum Ausbau der Wettbewerbsposition eingebracht wird. Daher folgt man lieber dem Grundsatz "Einfach, nützlich und sein Geld wert", als technische und nicht nutzenorientierte "große" Projekte zu realisieren.
Technisch läuft der Wissensaustausch auf der konzernübergreifenden Plattform "Gate2" (Basis ist ein SAP Portal EP 7). Diese Plattform stellt neben ERP-, BI- und Webcontent-Funktionen sowie den zentralen und dezentralen Intranet-Inhalten, auch Web-2.0-Funktionalitäten zur Verfügung, die es Mitarbeitern ermöglichen, über Standortgrenzen hinweg schnell und flexibel miteinander zu arbeiten, ohne - und das ist Bentele und seinen Kollegen für die Tagesarbeit wichtig - viel an der heterogenen und gewachsenen IT-Struktur "herumschrauben" zu müssen.