Cloud Computing - hybride Strategien gefragt
Cloud Computing ist als Trend nicht neu, gewinnt aber durch die Corona-Krise erheblich an Bedeutung. Grund dafür ist, dass die Firmen eine wachsende Datenmenge verarbeiten müssen, verursacht unter anderem durch dezentrales Arbeiten der Mitarbeiter oder die vermehrte Nutzung von E-Commerce durch den Kunden. Da die eigene Infrastruktur häufig nicht in der Lage ist, die Lasten entsprechend zu skalieren, geben Firmen mehr und mehr Datenverarbeitung in die Cloud. Diese Entwicklung beflügelt die Nachfrage nach den Services der großen Cloud Anbieter.
Um die Stärken der verschiedenen Cloud-Lösungen optimal zu nutzen, wie beispielsweise unterschiedliche Servicebreite oder verbesserte Integration mit der bestehenden Landschaft, und weniger abhängig von einzelnen Anbietern zu sein, ist eine Hybrid-Cloud Strategie sinnvoll. Außerdem sollten CIOs beachten, dass mit zunehmender Datenlast auch die Cloud-Kosten steigen, weswegen Edge Computing in Zukunft noch attraktiver werden könnte.
Dabei wird die Datenverarbeitung an den Rand eines Netzwerks verlagert und somit an den Ort, an dem die Daten erzeugt werden. Dadurch lassen sie sich effizienter verarbeiten und das Datenvolumen in der Cloud sinkt. Aller Wahrscheinlichkeit nach lassen sich hier in Zukunft Kostenersparnisse erzielen, wenn Edge-Computing weiter reift. Fazit: CIOs sollten ihre Cloud-Strategie möglichst flexibel halten und untersuchen, ob ein hybrider Ansatz für sie sinnvoll ist.
Robotik im Aufwind
Roboter sind bereits seit Jahrzehnten im Einsatz, insbesondere in der industriellen Fertigung. Offen war bisher, ob beziehungsweise wann sie in der Gesellschaft breiten Einzug halten. Covid-19 könnte eine Zäsur markieren. Denn zur Vermeidung von direktem Kontakt zwischen Menschen häufen sich gerade im gesundheitlichen Bereich Anwendungsfälle und Prototypen.
In der Pflege von Senioren, zur Desinfektion von Krankenhäusern oder zur Diagnose von Krankheiten sind Roboter mit menschenähnlichen Zügen zu finden. Sollte sich dieser Trend fortsetzen und Roboter die Akzeptanz und das Vertrauen der breiten Bevölkerung gewinnen, könnten sie auch im B2C Umfeld relevanter werden.
Bis dahin wird der Fokus aber weiterhin in der Industrie liegen. Dort wurde durch Corona deutlich, dass globale Lieferketten in Krisen ein hohes Ausfallrisiko haben. Insbesondere in der Automobilindustrie kann das dazu führen, dass Lieferketten neu bewertet und einzelne Wertschöpfungsschritte ins eigene Land zurückgeholt werden. In Deutschland wird man aufgrund des hohen Lohnniveaus auch wieder vermehrt auf Industrieroboter zurückgreifen, um Produktionskosten niedrig zu halten. CIOs sollten sicherstellen, dass sie die Robotik-Ambitionen ihrer Firma durch entsprechende Informationssysteme und Software-Know-how optimal unterstützen.
Internet der Dinge hilft in der Krise
Im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) werden Objekte mit Sensor- und Kommunikationstechnologie ausgestattet und können dadurch interagieren und zentral gesteuert werden. Daraus ergeben sich Optimierungspotentiale in Produktion und Logistik sowie neue digitale Produkte und Services (zum Beispiel im Smart Home). Die Nutzung hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und wird dies in der Corona-Krise auch weiter tun. Denn die Steuerung und Überwachung über ein intelligentes Netz erlaubt es, weniger Personal einzusetzen und Ansteckungen zu verhindern.
So könnten mit Wearables ausgestattete Mitarbeiter über IoT-Applikationen nachverfolgt und ihre Bewegungen besser gesteuert werden. Möglich sind beispielsweise Warnungen, wenn sich zu viele Mitarbeiter an einem Ort (etwa in der Kantine) befinden. Bestehende Datenschutz- und Freiheitsrechte sind dabei zu beachten. Es gibt viele weitere Anwendungsfälle, beispielsweise im Inventory Management oder im Rahmen von Predictive Maintenance, wo Unternehmen menschliche Tätigkeiten reduzieren und zugleich die notwendige Liquidität sichern können. Daher sollten CIOs die möglichen IoT-Anwendungsfälle bewerten und entscheiden, wo sich ein Einsatz lohnt.