"In einem Rechenzentrum können die jährlich anfallenden Kosten für Stromversorgung und Kühlung genau so hoch ausfallen, wie die Investitionen in die IT-Infrastruktur", sagt Christian Morales, Vice President, Sales and Marketing Group, General Manager EMEA, Intel Corporation. Energieeffizienz ist nicht erst seit der Green-IT-Diskussion ein Thema für den Rechenzentrumsbetrieb. Energiekosten sind vor allem ein Wirtschaftlichkeitsfaktor, der immer stärker zu Buche schlägt. Der Strombedarf in Rechenzentren wuchs in den vergangenen zehn Jahren um durchschnittlich 17 Prozent jährlich und verfünffachte sich zwischen 1998 und 2008. Die Marktforscher von IDC und Gartner sind sich darin einig, dass der Verbrauch künftig noch rasanter steigen wird. Liegen die Energiekosten heute noch unter zehn Prozent des Gesamt-IT-Budgets, so könnten sie bereits in wenigen Jahren bis zu 50 Prozent betragen. Der Stromhunger deutscher Rechenzentren entspricht heute schon dem von drei Kraftwerken. "Deshalb ist für Betreiber und Hersteller Energiemanagement in Rechenzentren heute ökonomische, technische und ökologische Pflicht", so Martin Jetter, Präsidiumsmitglied des Branchenverbandes Bitkom. "Die Modernisierung der Architektur und der eingesetzten Technologien verbessert nicht nur das Rechenzentrum selbst, sondern auch die von dort gesteuerten Unternehmensabläufe."
Fatal ist die Erkenntnis der Experton-Group: "90 Prozent der für Green-IT zuständigen Personen kennen den konkreten Energiebedarf nicht", monieren die Analysten. Der Bitkom führt dies in einem Leitfaden zur Planung, zur Modernisierung und zum Betrieb von Rechenzentren nicht zuletzt darauf zurück, "dass in vielen IT-Budgets zwar die Kosten für die Planung, Anschaffung und das Management der IT berücksichtigt sind, nicht aber die Energiekosten. Diese werden häufig als Gemeinkosten über das Facility-Management abgerechnet".