Datenrettung von verbranntem PC: Wie Phönix aus der Asche

16.09.2007
Von 
Senior Communication Managerin bei der Content Marketing Agentur Evernine

Am Sonntag, den 19. November, gab CBL das Ergebnis der Diagnose bekannt und erhielt vom Musikhaus Schwaiger den Auftrag zur Datenrettung. Die Daten wurden auf hexadezimaler Ebenesektorenweise kopiert. Das so erzeugte exakte Spiegelbild ist die Basis des weiteren Vorgehens. Da Betriebssysteme Daten dort schreiben, wo gerade Platz auf der Festplatte ist, liegen Dateien überwiegend fragmentiert vor. Mit verschiedenen proprietären Software-Tools setzt CBL die wiederherzustellenden Dateien aus den verteilten Fragmenten zusammen und rekonstruierte die Verzeichnisstruktur. Abschließend wird überprüft, ob die wiederhergestellten Dateien für ihre Ursprungssoftware lesbar sind.

CBL lässt sich zu Beginn eines Projekts vom Kunden beschreiben, welche Daten gebraucht werden. Im Falle des Musikhauses handelte es sich unter anderem um die gesamte Finanzbuchhaltung und den kompletten Kundenstamm mit den Kundenrechnungen. Der Schaden des Brandes bezifferte sich auf rund 75 000 Euro am Gebäude und etwa 150 000 Euro an Waren und Einrichtung – der Wert der Daten auf der verschmorten Festplatte aber war unschätzbar.

Noch am 19. November kam der erlösende Anruf aus Kaiserlautern: „Wir haben Ihre Daten.“ Schwaiger erhielt sie auf einer Leihfestplatte zugeschickt. „Meine Erleichterung kann sich wohl jeder vorstellen“, sagt Schwaiger. Und mit der Rechnung war er auch zufrieden: rund 2100 Euro.

Regelmäßiges Backup ratsam

Als Konsequenz aus der Erfahrung mit der zerstörten Sicherung auf CD führt das Musikhaus nun ein wöchentliches Backup auf einem externen Rechner durch, und zusätzlich sichert der Musikalienhändler jetzt täglich auf einen USB-Stick.

„Das Beispiel Musikhaus zeigt, dass die Chancen zur Wiederherstellung von Daten immer besser stehen, als es sich der Laie vorstellen kann. Außerdem wird einem in diesem Zusammenhang wieder bewusst, dass gesicherte Daten räumlich getrennt aufbewahrt werden sollten. Was bei großen Unternehmen redundante Speichernetzwerke an anderen Standorten sind, kann für den einzelnen Anwender oder mittelständischen Unternehmer schon eine mobile Festplatte oder gar ein USB-Stick sein“, rät Trace.