Sicherheit und Cloud Computing

Daten in der Cloud effizient schützen

20.01.2016
Von 


Jochen Wießler verfügt über langjährige Management-Erfahrung im direkten und indirekten Vertrieb von Softwarelösungen sowie im Bereich Technologie- und Produkt-Marketing.

Aktuell ist er Regional President DACH & Eastern Europe bei Unit4. Wießler war schon von 2017 bis 2020 bei Unit4 als Global Head of Professional Services Industries und Managing Director DACH für den deutschsprachigen Raum zuständig. Nach einem Wechsel zu Oracle als Vice President ERP, SCM und EPM kehrte er 2021 zu Unit4 zurück, um die Erfolgsgeschichte fortzusetzen und den Mehrwert für die Kunden in der Region weiter zu steigern. Seine vorherigen Stationen im ERP-Segment waren ab 2007 bei Microsoft Deutschland im Bereich Dynamics ERP and Dynamics CRM und ab 2012 bei SAP Deutschland als Head of General Business (Midmarket & Partner) für Small & Medium Enterprises (SME) und das Partner Ecossystem.

Rechenzentren von Cloud-Service-Providern unter die Lupe nehmen

Ein Faktor, den Kritiker von Cloud-Diensten gerne außer Acht lassen, ist das Sicherheitsniveau der Datacenter von Service-Providern. Dieses ist in vielen Fällen deutlich höher als das von Unternehmensrechenzentren. Der Grund liegt auf der Hand: Würden Kunden durch unzureichende Sicherheitsvorkehrungen Daten verlieren, könnte ein Cloud-Service-Provider schließen.

Ein Indikator dafür, dass ein Cloud-Rechenzentrum hohen Sicherheitsstandards entspricht, ist eine Zertifizierung gemäß ISO 27001, SSAE 16 oder SIAE 3402. Unternehmen, die an Standorten in mehreren Ländern Cloud-Dienste eines Providers nutzen, sollten darauf achten, dass dessen Rechenzentren über die dort geltenden Zertifizierungen verfügen. Außerdem können seriöse Service-Provider nachweisen, dass sie in den vorgegebenen Intervallen eine Re-Zertifizierung durchführen. Denn ein beliebter Trick von "schwarzen Schafen" in der Cloud-Branche besteht darin, sich diese Mühe zu sparen, aber dennoch mit einem Gütesiegel wie ISO 27001 zu werben.

Plattform- und Infrastruktur-Ebene mit einbeziehen

Häufig reduzieren Nutzer von Cloud-Services das Thema Sicherheit auf zwei Aspekte: den Schutz ihrer Daten und die Sicherheit der genutzten Dienste und Applikationen. Doch zusätzlich benötigt eine stabile und sichere Cloud-Lösung eine ebenso robuste und sichere Plattform und Infrastruktur. Das schließt ein hochsicheres Rechenzentrum, die Absicherung des Zugriffs auf Daten sowie ein klar geregeltes Datenmanagement mit ein.

Cloud-Rechenzentren müssen daher höchsten Sicherheitsanforderungen genügen. Das betrifft die physische Absicherung, etwa gegen Stromausfälle, Hochwasser und das Eindringen Unbefugter, aber auch klassische IT-Security-Maßnahmen. Dazu zählen das Sichern von Daten an unterschiedlichen Standorten sowie der Schutz des Netzwerks und der IT-Systeme vor Cyber-Angriffen aller Art. Führende Cloud-Service-Provider geben Interessenten die Möglichkeit, sich selbst vor Ort in einem Rechenzentrum des Anbieters ein Bild von solchen Schutzmaßnahmen zu machen.

Enormer Informationsbedarf bei deutschen Unternehmen

Allerdings herrscht bei Unternehmen in Deutschland noch ein beträchtlicher Nachholbedarf, was Kenntnisse über die Sicherheitsanforderungen und rechtlichen Bedingungen der Nutzung von Cloud-Diensten betrifft. Das gilt vor allem für mittelständische Unternehmen, wie die Studie "DsiN Sicherheitsmonitor 2015" (PDF-Link) der Initiative Deutschland sicher im Netz (DsiN) ergab. Selbst 27 Prozent der Unternehmen, die bereits Cloud-Services einsetzen, haben keine Kenntnisse der Sicherheitsregeln, die für die Nutzung von Cloud-Diensten gelten. An die 47 Prozent sind "teilweise" informiert.

Es liegt auf der Hand, dass dieser Mangel an Wissen Risiken für die betreffenden Unternehmen mit sich bringt. Hier sind die IT-Abteilungen, Datenschutzfachleute und Compliance-Experten der Nutzer von Cloud-Diensten gefordert. Sie müssen schlichtweg Know-how in puncto Datenschutz und Datensicherung in Cloud-Umgebungen aufbauen. Dabei können sie auf die Beratungskompetenz von Cloud-Service-Providern zurückgreifen. Alle führenden Anbieter von Public-Cloud-Diensten stellen Kunden und Interessenten entsprechende Informationen zur Verfügung.

Der Faktor Mensch

Wenn man Sicherheitsstudien glauben darf, finden 65 bis 70 Prozent der Angriffe auf Informationen innerhalb eines Unternehmens statt. Das heißt nicht, dass die Mitarbeiter auch die Täter sind, sondern nur, dass technische Maßnahmen, die einen Schutz von außen bieten sollten, umgangen wurden. Hier kommen Mitarbeiter als größter Schutzfaktor ins Spiel. Nur sie können starke Passwörter wählen, vertrauliche Ausdrucke rechtzeitig vernichten, das White Board mit vertraulichen Informationen nach dem Meeting säubern oder Fremde im Büro direkt ansprechen. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig die eigenen Mitarbeiter zu sensibilisieren und konsequent zu schulen. Bei SAP sind diese Trainings obligatorisch.

Deutschland sicher im Netz

Um sich auch als Firma breiter für IT-Sicherheit im Mittelstand zu engagieren ist SAP aktives Mitglied beim Verein Deutschland sicher im Netz e.V. Produktneutral und herstellerübergreifend ist DsiN zentraler Ansprechpartner für Verbraucher und mittelständische Unternehmen. Bei DsiN engagieren sich Unternehmen, Vereine und Branchenverbände der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft. Sie leisten mit ihren konkreten Handlungsversprechen einen praktischen Beitrag für mehr IT-Sicherheit.

Der Beitrag von SAP zu Deutschland sicher im Netz konzentriert sich auf die Unterstützung kleiner und mittelständischer Unternehmen bei der Absicherung ihrer Geschäftsanwendungen und die Stärkung des Vertrauens in das Internet. Dies schließt auch explizit die Cloud-Anwendungen mit ein. Aus diesem Grunde beteiligt sich SAP insbesondere an Projekten zum Thema IT-Sicherheit für den Mittelstand. Das starke Engagement wird unterstrichen durch die Tatsache, dass Hartmut Thomsen, Geschäftsführer der SAP Deutschland SE & Co. KG, seit 2013 stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Vereins ist.