Auch wenn sich bei den Tablets alles um Apple zu drehen scheint: Es gibt Nischen, in denen Anwender mit iPad und iOS als Softwareplattform nicht am besten bedient sind, sondern andere Geräte und Betriebssysteme bessere Merkmale vorweisen können. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Kriterien bei der Tablet-Wahl.
Display-Größe
Als Reaktion auf Apples Dominanz im Bereich Zehn-Zoll-Tablets bietet die Konkurrenz inzwischen auch verschiedenste andere Größen an - die Auswahl reicht vom 5,3 Zoll kleinen Galaxy Note von Samsung über diverse 7-Zoll- und 8-Zoll-Devices bis hin zum Excite 13 von Toshiba mit riesigen 13,3 Zoll (33,8 Zentimeter!) Bildschirmdiagonale. Doch welche Größe ist tatsächlich für den mobilen Business-Nutzer sinnvoll?
- Apple iPad
Neben vielen Vorteilen (geschlossenes System, App-Auswahl, Hard- und Software aus einer Hand etc.) weist das iPad auch Nachteile (geschlossenes System, wenige Schnittstellen...) auf. - Samsung Galaxy Tab 2 10.1
Samsung eifert dem Erfolg des Apple iPad gleich mit einer ganzen Palette an Tablets nach. Darunter befinden sich das Flaggschiff-Modell mit 10 Zoll... - Samsung Galaxy Tab 2 7.0
...und die preiswerte Version mit 7 Zoll Bildschirmdiagonale. Beide laufen mit ICS und besitzen einen Dual-Core-Prozessor. Das 10-Zoll-Gerät soll jedoch aufgerüstet werden. - Fujitsu Stylistic M532
Fujitsu bewirbt sein Stylistic-Tablet mit vorinstallierter und vorkonfigurierter Software als besonders VDI-fähig... - Toshiba Excite 13
Mit über 13 Zoll Bildschirm-Diagonal ist das Android-Tablet Excite 13 nur bedingt mobil und eher für Gamer und Sofa-Surfer gedacht... - Toshiba Excite 7.7
...während der 7,7-Zöller möglicherweise zu klein für Business-Nutzer ist. - Toshiba Excite 10
Am vielversprechendesten ist die Zehn-Zoll-Version, zumal die Innereien (Quad-Core-CPU Tegra 3, 1GB RAM, 5MP/2MP-Kamera) bei allen drei Geräten gleich sind. - Asus Padfone
Das Hybrid-Gerät vereint auf geschickte Weise Smartphone, Tablet und Netbook... - Asus Padfone
Wie sich die Kombi in der Praxis schlägt, muss sich erst noch zeigen. - Huawei Mediapad
Das preiswerte Tablet bietet sich mit seiner HDMI-Schnittstelle und der hohen Auflösung für die Arbeit mit einem externen Bildschirm an. Das eigene Display ist dagegen mit 7 Zoll leider etwas zu klein für effektives Arbeiten. - Huawei Mediapad 10 FHD
Interessanter ist die angekündigte 10.1-Zoll-Version, insbesondere wegen ihrer Full-HD-Auflösung und der Quad-Core-CPU. - RIM BlackBerry PlayBook
Mit 7-Zoll-Display ist das Blackberry Playbook trotz aller Business-Features nur bedingt geschäftlich nutzbar... - Playbook Mini Tastatur
trotz der schicken Zusatztastatur. - MSI Windpad 110W
Das Windows-7-Tablet zielt speziell auf Business-Nutzer. Außer der einfachen Integrierbarkeit in die Unternehmens-IT hat das Gerät aber nur wenig zu bieten. - Panasonic Toughpad
Um ein Tablet fürs Grobe zu erhalten, muss man nicht mehr zu Windows greifen, es gibt auch schon Geräte für Android. - Acer Iconia Tab A510
Das Quad-Core-Tablet kommt zum Kampfpreis von unter 400 Euro. Dafür bekommt man allerdings ein Plastikgehäuse und ein Mobilfunkmodul fehlt. Ein dickes Plus ist dagegen der starke Akku (9.800 Milliamperestunden) - Asus Transformer Pad Infinity TF700T
Das neue Flaggschiff-Modell trumpft mit Quad-Core-CPU (Tegra 3), Full-HD-Display (1920 x 1200 Pixel) und einem optionalen Tastatur-Dock auf. Das Ganze hat jedoch seinen Preis: 600 Euro (Wifi-Version), 3G und Keyboard-Erweiterung kosten extra. - Asus Transformer Pad 300 TF300T
Für etwas niedrigere Ansprüche bietet Asus das TF300 - es hat ebenfalls eine Quad-Core-CPU, Preisabschläge gibt es z.B. dank einer niedrigeren Auflösung und einem Plastikgehäuse. - Lenovo Ideapad Yoga
Das flexible Ultrabook von Lenovo lässt sich auch als Windows-Tablet nutzen. Marktstart ist voraussichtlich Oktober. - Cisco Cius
Ciscos Tablet-Entwurf ist klar Business-tauglich, aber auch etwas langweilig.
Theoretisch gilt auch für Tablets die Gartner- Maßregel "Je mobiler der Anwender, desto kleiner das Device" - es sollten aber die anderen mitgeführten Geräte miteinbezogen werden: Wer etwa noch ein einfaches Handy (oder auch ein Blackberry) mit kleinem Bildschirm verwendet, ist bereits beim Abruf von E-Mails für jeden Quadratzentimeter zusätzliche Displayfläche dankbar. Für Nutzer eines Smartphones mit großem, hoch auflösendem Bildschirm halten sich die Vorteile bei einem 7-Zoll-Tablet hingegen in Grenzen.
Ein weiteres Argument für größere Screens: In den meisten Fällen sollen Tablets den PC oder das Notebook zumindest in Teilen ersetzen. Nutzer wollen also mit den Geräten nicht nur Informationen konsumieren, sondern auch welche herstellen. So gesehen lag Steve Jobs nicht ganz falsch, als er eine Display-Größe von zehn Zoll als Mindestkriterium für gute Tablet-Apps nannte. Sieben-Zoll-Geräte sind demnach zu klein, um eine angenehme und komfortable Bedienung zu ermöglichen. Display-Riesen wie das Excite 13 eignen sich wiederum allein aufgrund des heftigen Gewichts von knapp ein Kilogramm nur bedingt für Road Warrior - Zielgruppe sind - wie Toshiba selbst einräumt - eher Gamer und Sofa Surfer.
Hardware-Ausstattung
Schneller, flacher, größer: Auch bei den Tablets - zumindest im für das Business relevanteren Highend-Bereich - versuchen sich die Hersteller mit Features zu übertreffen. Inwieweit Quad-Core-CPU, HD-Display und hochauflösende Kamera wirklich relevant sind, muss jeder Anwender für sich entscheiden. Das hängt vor allem vom jeweiligen Verwendungszweck ab. Ihr Augenmerk sollten die Nutzer indes vor allem auf ausreichend Speicherplatz sowie adäquate Erweiterungsmöglichkeiten (MicroSD-Slot) legen.
Weniger kritisch als beispielsweise bei Smartphones, aber dennoch wichtig ist die Akku-Laufzeit: Sechs bis acht Stunden sollte ein Business-taugliches Tablet schon durchhalten (und sich dann auch wieder schnell aufladen lassen!). Hier haben derzeit primär die klassischen Windows-Tablets echte Schwierigkeiten. Mit den ab Herbst geplanten Windows-8-Modellen mit lüfter-freien ARM-Prozessoren sollte das Problem dann endgültig der Vergangenheit angehören.