VDSL aus der Hosentasche
Noch mobiler als über den Laptop samt Surfstick kommt die LTE-Power aus dem LTE-800-2600-Megahertz-Smartphone "HTC Velocity 4G". Vodafone liefert es seit März 2012 in Düsseldorf und seit Anfang April 2012 auch bundesweit aus. Für das Smartphone ermittelten wir im März bei einem ersten Versuch 42,31 Mbit/s Download und 7,38 Mbit/s Upload. Die Ping-Zeiten lagen bei 78 Millisekunden, gemessen mit der Android-App Speedtest.net. Für die - auf ein Smartphone bezogen - guten Werte gibt es zwei Erklärungen: Der Vodafone-Funkturm lag nur rund 650 Meter Luftlinie entfernt. Zudem war das Netz vermutlich noch halbwegs leer.
- HTC Velocity 4G
Mit dem 4,5 Zoll großen LCD-Display liegt das HTC Velocity 4G derzeit voll im Trend, der zu immer größeren Bildschirmen tendiert. - HTC Velocity 4G
Die Auflösung ist mit 540 x 960 Pixel allerdings verhältnismäßig gering. Somit kommt nur eine Punktdichte von knapp 244 ppi zustande. - HTC Velocity 4G
Dennoch zeigte das Display seine grafischen Inhalte scharf an. - HTC Velocity 4G
Das Gehäuse des HTC Velocity 4G besteht aus stabilem Kunstoff, dass aus einem Guss gefertigt wurde. Nur der Akkudeckel besteht aus Aluminium. - HTC Velocity 4G
Im Speedtest erreichte das HTC Velocity 4G bis zu 47 Mbit/s. Hier über 24 Mbit/s. - HTC Velocity 4G im ersten Test
Auf dem HTC Velocity 4G läuft derzeit noch Android in der Version 2.3.7 mit der Nutzeroberfläche HTC Sense 3.5. Das Update auf Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) soll schon Ende März, Anfang April geschehen.
Ein Fußmarsch zeigte denn auch schnell, wie stark die Download-Raten von der Entfernung abhängen. Doppelt so weit entfernt (1450 Meter) lieferte das Smartphone nur noch Transferraten von 22,13 Mbit/s Download sowie 7,16 Mbit/s Upload bei 85 Millisekunden Ping. In knapp drei Kilometer Distanz hielt das Handy zwar seine 4G-Verbindung, doch der Datendurchsatz brach drastisch ein: Download 4,10 Mbit/s, Upload 0,51 Mbit/s, 146 Millisekunden Ping. Erste Kommunikationsprobleme mit dem Netz meldete das LTE-Handy fast 3,4 Kilometer vom Sendemast entfernt. Danach schaltete das HTC-Gerät den Funkmodus von selbst auf HSPA zurück, was jedoch mehrere Sekunden dauerte.
Fazit
Alles in allem zeigten unsere Versuche, dass LTE leistungsmäßig durchaus einem kabelgebundenen VDSL-50-Anschluss Paroli bieten kann. Voraussetzung ist allerdings, dass der Standort gut per Funk versorgt ist. In diesem Fall ist LTE eine echte Alternative zur Standort- oder Filialvernetzung. Auf der anderen Seite sollte, wie die Erfahrungen mit dem Smartphone demonstrierten, nicht vergessen werden, dass LTE noch ein Flickenteppich ist. Zwar wird zügig ausgebaut, doch eine LTE-Abdeckung ist in naher Zukunft nicht überall zu erwarten. Anwendungen für den mobilen Einsatz sollten deshalb auch künftig so konzipiert werden, dass sie auch mit Übertragungsverfahren wie Edge oder UMTS funktionieren. (hi)