Willkommen im Post-PC-Zeitalter

Das iPad Pro als PC-Ersatz

04.04.2016
Von   
Mark Zimmermann leitet hauptberuflich das Center of Excellence (CoE mobile) zur mobilen Lösungsentwicklung bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe. Er weist mehrere Jahre Erfahrung in den Bereichen Mobile Sicherheit, Mobile Lösungserstellung, Digitalisierung und Wearables auf. Der Autor versteht es, seine Themen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln für unternehmensspezifische Herausforderungen darzustellen. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeiten ist er Autor zahlreicher Artikel in Fachmagazinen.

Fazit

Ja, das iPad Pro ist nicht günstig. Die Zusatzkomponenten kosten sogar noch mal so viel wie ein (günstiges) Netbook alleine. Auch die Apps sind teilweise teuer und bewegen sich in ungeahnten Preisregionen. Welche Features und Apps Sie jedoch wirklich brauchen, müssen Sie selber entscheiden. Auch ist die hier vollzogene Aufzählung nicht objektiv, sie ist rein subjektiv ... aus eigener Erfahrung.

Das Arbeiten ist ebenfalls einigen Herausforderungen unterworfen. Wer mit der Ansage "Ersatz für einen PC" erwartet, sich nicht umstellen zu müssen, ist jedoch naiv. In meiner Generation wurde uns der Computer als ein Gerät mit starren Ordnerstrukturen nahe gebracht. Die abstrakte Bedienung mit Maus (ein Kasten am Tisch bewegt einen Zeiger am Bildschirm) und Tastatur ist zwar effizient (gewesen), wer sich jedoch die Generation der heutigen Kinder/Jugend anschaut wird bemerken, wie altertümlich unsere Herangehensweise ist/war.

Es ist daher meine persönliche Überzeugung, dass die gesamte x86 Architektur im PC-Umfeld eine sterbende Plattform ist und der Versuch, die Leichtigkeit eines Tabletts auf einem PC 1:1 nachzubilden (z.B. MS Surface) Innovationen eher verhindert als sie voran treibt. Die Zukunft gehört der ARM Architektur, Multitouch und Co. (Wunsch und Wirklichkeit: Was ist ein "Mobile first" Endgerät?)

Sicher: Die Umstellung ist herausfordernd und die Transformation zur Post-PC-Ära auch noch nicht abgeschlossen, viele Dinge sind selbst im Betriebssystem noch nicht fertig. Aber auch Entwickler sind aufgerufen, bestehende Möglichkeiten in ihren Apps zu unterstützen.

Viele größere Firmen haben evtl. nicht mal das Problem des erstmaligen Invest. Die Nutzung von Cloud-Diensten als Basis der hier beschriebenen Möglichkeiten stellt oft eine größere Herausforderung dar.

Der klassische Desktop-Rechner ist ein Auslaufmodell. Auf Notebooks mit vollwertigen Betriebssystemen können wir aber so bald nicht hundertprozentig in allen Fällen verzichten. Wer sich den Herausforderungen jedoch stellt und das nötige Kleingeld aufbringt, wird kurzfristig trotzdem Erfolge für sich verzeichnen, trauen Sie sich! (mb)