IoT von CarSharing bis Herzüberwachung
"Wir machen M2M seit über 20 Jahren", blickt Marc Sauter, Head of M2M Central Europe & Africa bei Vodafone, auf den Markt. Als eine Referenz nennt Sauter das BMW ConnectedDrive. Aber auch DriveNow, ein Joint Venture des Auto-Herstellers BMW und des Auto-Vermieters SIXT, sei ohne M2M-Technik kaum vorstellbar: Die eingesetzten IoT-Lösungen ermöglichen das hoch automatisierte Self-Service-Handling der Leihfahrzeuge, etwa beim Öffnen der Autos, bei der Erfassung von Strecke und Fahrzeit, sowie bei der minutengenauen Fahrpreisabrechnung.
Der Energieversorger RWE verwende dagegen M2M von Vodafone zur Fernauslesung von Energiezählern und zur intelligenten Vernetzung von Stromnetzen. Bei Paketzustellern und Logistik-Unternehmen diene die M2M-SIM-Karte in Handscannern zur Übertragung von Transportdaten und Unterschriften. Amazon Kindle Geräte sind laut Sauter mit M2M-SIM-Karten ausgestattet, die den Download von Filmen, Musik, Büchern und Apps unterstützen. Boston Scientific schließlich habe Lösungen für die Echtzeitüberwachung von Herzpatienten auf Basis von Vodafone-M2M, was für die Betroffenen eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität bedeuten kann.
Fazit und Ausblick
M2M-Kommunikation wird mit dem Internet of Things zum Mainstream: Mit fast 30% Marktdurchdringung sind die Branchen Consumer Electronics, Energiesektor und Automobilbranche die Vorreiter für die M2M-Kommunikation. Die M2M-Kommunikation kommt zwar aus den Werkshallen, erobert jetzt aber verstärkt externe Anwendungen mit direktem Kundenbezug wie vernetzte Haushaltsgeräte, Smart Home, Connected Car. So entstehen neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle.
Als exemplarischer Ausblick mag die weltweit erste Bluetooth-Zahnbürste der Firma Braun dienen. Die ConnectedToothBrush kommuniziert schon mal mit dem Apple iPhone sowie Androidn. Da Smartphones ohnehin per WLAN, UMTS oder LTE fast nonstop mit dem Internet verbunden sind, sind früher oder später auch Schnittstellen zum Zahnarzt und zur Krankenkasse denkbar. Vielleicht bekommt der fleißige Zähneputzer dann bald system-gesteuert einen kleinen Bonus von der Versicherung? Oder der schlampige Zähneputzer einen Malus? Nicht jeder wird sich so viel Transparenz in seinem "ConnectedBathroom" wünschen. Nicht jeder will sein Zahnputzverhalten, sein tägliches "Brushing Experience" samt Gebiss-Darstellung, auf Google, Twitter oder Facebook posten. Technisch wäre das aber leicht möglich, also wird früher oder später auch Jemand so eine App anbieten. Wenn das Internet of Things bald noch viel stärker in unser aller Leben vordringt, wird man bestimmt noch viele Bequemlichkeiten mit neuen IoT-Apps, aber auch so manche Überraschung in Sachen Datenschutz erleben.