Web 2.0

Das bessere Wissens-Management

02.12.2010
Von Robert Gammel

Es geht nicht um Basisdemokratie

Die Diskussion der am Roundtable-Gespräch beteiligten CIOs offenbarte einen weiteren Grund, weshalb viele Verantwortliche noch zögern, die Mitarbeiter aktiv einzubeziehen: "Wie soll ich als Führungskraft mit solch basisdemokratischen Ansätzen umgehen?", fragen sich viele CIOs, die offenbar fürchten, nicht mehr Herr des Verfahrens zu sein. Willms Buhse zufolge liegt hier ein Missverständnis vor: "Mit Basisdemokratie hat das nichts tun, der Manager bleibt nach wie vor verantwortlich." Lediglich die Art der Entscheidungsfindung ändere sich. Die Möglichkeit, mittels Collaboration-Tools hierarchieübergreifend Lösungen zu entwickeln, wird laut Buhse mittelfristig zu neuen Führungskonzepten und einem kulturellen Wandel in den Unternehmen führen, brauche aber Zeit und könne nicht von oben verordnet werden.

Social-Media-freie Zone

Zum Einsatz von Web 2.0 in Unternehmen hat IT-Security-Anbieter McAfee mehr als 1000 Entscheider in 17 Ländern befragen lassen. Demnach hat jede dritte Firma noch keinerlei Regeln für den Umgang mit Social Media erstellt. Fast die Hälfte legt keine Richtlinien für Web 2.0 auf Mobilgeräten fest. Weltweit verbieten 13 Prozent der Unternehmen ihren Mitarbeitern jegliche Social-Media-Aktivität.

"Für den Großteil unserer Mitarbeiter sind viele externe Social-Media-Angebote aus Sicherheitsgründen am Arbeitsplatz nicht zugänglich", heißt es etwa in einer Stellungnahme der Commerzbank für die "Wirtschaftswoche", die eine Umfrage bei Dax-Konzernen gemacht hatte. Neben Porsche blockiert auch Heidelberg Cement Facebook und Twitter. Beim Energiekonzern Eon und dem Gaslieferanten Linde gibt es kein generelles Verbot, doch an einzelnen Standorten werde der Zugriff auf Seiten wie Facebook und YouTube eingeschränkt. Daimler ließ mitteilen, "aus Produktivitätsgründen" könne der Zugang zu sozialen Netzwerken an manchen Standorten gesperrt sein.