Egal, ob Jingle Bells oder Merry Christmas, wer die Weihnachtsklassiker am Klavier ohne schräge Töne zum Besten geben will, braucht Übung und Anleitung. Doch der klassische, private Klavierunterricht ist teuer. Video-Tutorials sind zwar günstiger, doch der gewünschte Lernerfolg stellt sich oft nicht ein, da eine Fehlerkorrektur fehlt.
Der digitale Klavierlehrer
Und genau hier hatte das Berliner Startup flowkey GmbH eine zündende Idee: Warum kann nicht eine KI die Fehlerkorrektur übernehmen? Das Berliner Unternehmen setzte die Idee in die Tat um, und entwickelte eine eigene KI-basierte Tonerkennungstechnologie. Diese sollAnfängern den Einstieg ins Klavierspielen erleichtern und auch Wiedereinsteigern unter die Arme greifen.
Die App
Die User brauchen hierzu nicht viel Equipment: Neben der App flowkey benötigen sie noch ein Smartphone oder Tablet mit Android oder iOS. Zur Not geht auch ein Notebook, denn die App ist auch als Browser-Version verfügbar.
Allerdings dürfte dies nur eine Notlösung sein, denn das Device mit App muss wie Klaviernoten auf dem Klavier platziert werden.
In der App selbst finden sich Lernvideos und Klavierstücke zum Üben. Dabei zeigt die App nicht nur die Noten des entsprechenden Stücks, sondern auch die Klaviertasten, die angeschlagen werden müssen.
KI kontrolliert auf schräge Töne
Mithilfe des Mikrofons von Laptop, Smartphone oder Tablet analysiert die Tonerkennung dann, ob richtig gespielt wird. Werden schräge Töne erkannt, pausiert die KI die Lernvideos, um Ratschläge zu geben und Fehler zu korrigieren.
Letzteres ist aus Sicht der Berliner dann auch das Besondere an ihrer App: Dass sie erkennt, ob der Nutzer richtig mitspielt und sie dazu Feedback geben kann.
Um zu wissen, welche Noten gespielt werden, wird eine Künstliche Intelligenz genutzt. Sie funktioniere laut flowkey ähnlich wie ein Mensch, der gelernt hat, Töne und Akkorde nur durch Zuhören zu erkennen.
So lernte die KI
Um diese Fähigkeit zu erlernen, hat das flowkey-Team der KI sehr viele Klavier-Aufnahmen vorgespielt und ihr danach gesagt, welche Töne sie gerade gehört hat. Dadurch, so die Berliner, sei sie immer besser darin geworden, verschiedene Töne und Akkorde voneinander zu unterscheiden. Mittlerweile könne sie Töne und Akkorde besser erkennen als die meisten Menschen.
500 Stunden Klavieraufnahmen
Insgesamt wurden der KI über 500 Stunden Klavieraufnahmen vorgespielt. Insgesamt soll das flowkey-Angebot mittlerweile über 1.500 Titel umfassen und von Klavier-Klassikern wie "Für Elise" bis hin zu Pophits, Weihnachtsliedern etc. reichen.
App als Cloud-Abo
Wie heute leider üblich, ist die App als Cloud-Abo angelegt, das nach einer Schnupperphase als flowkey Premium eine monatliche Gebühr von knapp 20 Euro pro Person kostet. Für den Familienplan mit bis zu 5 Profilen ruft flowkey rund 30 Euro monatlich auf. Klavier im Abo
Daneben gibt es noch das Abo flowkey Plus. Bei dieser Variante erhält der Nutzer neben der App noch ein Keyboard oder ein Digital-Klavier, das nach zwölf Monaten in seinen Besitz übergeht. In der Variante mit Klavier beträgt die monatliche Gebühr rund 50 Euro.