Leistung
Auf dem K1 sind einige Testdrucke vorinstalliert, so dass Sie die Druckqualität überprüfen können, ohne irgendwelche Anwendungen installieren zu müssen. Einer davon ist ein "Speed Benchy", der in nur knapp 17 Minuten fertig gedruckt auf dem Druckbett steht. Dieses kleine Boot ist eine Benchmark-Datei, die häufig zum Testen von 3D-Druckern verwendet wird und normalerweise eine Stunde oder länger zum Drucken benötigt.
Creality behauptet auf seiner Website, dass der K1 Max einen Benchy in 13 Minuten drucken kann, aber selbst bei Verwendung des mitgelieferten HyperPLA waren insgesamt etwa 20 Minuten nötig. Dennoch ein tolles Ergebnis.
In der Zeit sind jedoch die etwa vier Minuten nicht enthalten, die der K1 Max vor jedem Druck mit dem Prüfen und allen anderen Vorbereitungen verbringt. Aber ich würde behaupten, dass es sich lohnt, sie alle aktiviert zu lassen, um einen erfolgreichen Druck in guter Qualität zu gewährleisten, insbesondere bei Drucken, die viele Stunden dauern.
Es ist unglaublich, den K1 Max mit einem Tempo von 300 mm pro Sekunde drucken zu sehen: Man kann genau erkennen, wie kleine Modelle wie der Benchy schnell wachsen - ein Effekt, den man bei 60 mm pro Sekunde einfach nicht so empfindet.
Auch die Qualität ist erstaunlich gut, ohne Auskerbungen oder andere unerwünschte Dinge auf der Oberfläche und mit schönen, sauberen Kanten. Tatsächlich ist die Druckqualität des K1 Max bei hohen Geschwindigkeiten spürbar besser als die vieler anderer 3D-Drucker, die fünfmal langsamer drucken, einschließlich des Ender 3 S1 Pro von Creality. Wie auf dem Foto oben zu sehen ist, gab es ein wenig Fadenbildung und ein paar hängende Kleckse am oberen Rand der gewölbten Tür, aber das sind alles nur kleinere Mängel.
Creality behauptet "bis zu 600 mm/s", aber 400 mm/s sind die realistische Höchstgeschwindigkeit, ohne dass die Qualität darunter leidet. Selbst das ist mehr als akzeptabel, und die Geschwindigkeit des K1 Max ist ein entscheidender Vorteil, wenn man von einem klassischen "Bettschleuderer" aufrüstet.
Ich habe festgestellt, dass es nicht nötig war, Ränder, Flöße oder andere Bettbefestigungen in der Slicer-Software hinzuzufügen. Im Gegenzug muss man jedoch Kleber auf der glatten PEI-Oberfläche für kleinere Teile verwenden, um sicherzustellen, dass sie sich nicht nach der ersten oder zweiten Schicht ablösen. Auf dem folgenden Foto lässt sich gut erkennen, wo sich Teile vom Druckbett gelöst haben, weil dort kein Kleber verwendet wurde:
Eines meiner Lieblingsstücke zum Drucken ist der niedliche Oktopus: ein fertig gedrucktes Modell, dessen acht Beine mehrere Gelenke haben. In der Standardgröße sind diese Gelenke extrem klein und benötigen bei den meisten Druckern ein Floß, selbst bei solchen mit strukturiertem PEI-Bett.
Nicht so beim K1 Max. Mit dem großen Bett konnte er sogar zwei hintereinander liegende Exemplare gleichzeitig drucken, ohne dass es irgendwelche Probleme gab. Der Kleber funktioniert fast zu gut, und ich musste die meisten Modelle nach dem Druck mit dem mitgelieferten Schaber entfernen.
Es gibt keinen großen Qualitätsunterschied zwischen dem neuen HyperPLA von Creality und dem regulären Sortiment an Filament, wenn man mit hoher Geschwindigkeit druckt, speziell wenn man die in Creality Print enthaltenen Profile verwendet. Das neue Filament ist für einen höheren Durchfluss und eine schnellere Abkühlung ausgelegt und führt dadurch zu saubereren Drucken. Ich habe ein zweites Benchy mit dem Regenbogen-PLA von Creality gedruckt und der einzige Bereich, der nicht so gut gedruckt wurde, war die Rückseite, wo einige der Stränge nicht schnell genug abgekühlt waren und entsprechend durchhingen. Bei der Verwendung des Standardmaterials war die Fadenbildung sogar noch geringer.
Ich habe auch ein paar Modelle mit ABS gedruckt. Dabei stellte sich heraus, dass das Gehäuse des K1 Max dafür sorgt, dass sich Drucke deutlich weniger verziehen als bei offenen Druckern. Da ich jedoch kein ASA-Filament hatte, konnte ich dieses Material nicht testen. Aber die Tatsache, dass sich das Bett des K1 Max auf bis zu 120 °C aufheizt, macht ihn sehr vielseitig in Bezug auf die Druckmaterialien, die man verwenden kann.
Ein großer Vorteil des Hochgeschwindigkeitsdrucks ist, dass er große Projekte möglich macht. Ich hatte schon lange auf eine Gelegenheit gewartet, einen CoreXY-Drucker zu testen, um eine Gitarre (den Prusacaster) zu drucken. Mit dem K1 Max konnte ich die sechs Teile endlich in nur ein wenigen Tagen statt in einer Woche drucken.
Dank der hohen Druckgenauigkeit passten die Teile sehr gut zusammen. Die einzige Enttäuschung war die Verformung eines Teils, die dazu führte, dass es nicht passen wollte. Aber das könnte auch daran gelegen haben, dass ich nicht genug Klebstoff auf das Bett aufgetragen hatte: Die anderen Teile waren praktisch perfekt, ohne "Elefantenfuß". So bezeichnet man Stellen, an denen die unteren Schichten breiter sind als die oberen.
Am beeindruckendsten ist, dass bei den Dutzenden von Drucken, die ich mit dem K1 Max ausprobiert habe, kein einziger Fehler auftrat, abgesehen von dem einen, bei dem ich den Kleber nicht auf die gesamte zu bedruckende Fläche aufgetragen hatte. Das bedeutet aber leider auch, dass ich keine Chance hatte, die KI der Kamera in Aktion zu sehen. Zweimal wurde der Druckvorgang angehalten, bevor er überhaupt begonnen hatte. Auf dem Bildschirm erschien die Fehlermeldung "Es wurde ein Problem mit der Druckqualität festgestellt und der Druckvorgang wurde angehalten". Am unteren Rand des Bildschirms wurde jedoch eine separate Meldung angezeigt: "Fremdkörper erkannt". Diesen Bug muss Creality wohl in einem Firmware-Update beheben. Bei dem Fremdkörper handelte es sich mit ziemlicher Sicherheit lediglich um meine Hand oder meine Kamera.
Was die Geräuschentwicklung angeht, so produziert der K1 Max eine ganze Menge Lärm. Das geschlossene Gehäuse ist zwar sehr hilfreich, aber bei so vielen Lüftern und dem sich schnell bewegenden Druckkopf ist das Gerät sicher nichts, was man im heimischen Wohnzimmer stehen haben will.
Preis und Verfügbarkeit
Der Creality K1 Max kostet direkt auf der Website von Creality 969 Euro. Das ist deutlich teurer als der K1 für 539 Euro, aber Sie bekommen schließlich auch mehr als nur ein größeres Bauvolumen.
Creality bietet regelmäßig Preisnachlässe an, es lohnt sich also, danach Ausschau zu halten: Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels gab es 110 € Rabatt auf den K1, aber keine Sonderangebote für den neueren K1 Max.
Wenn Ihnen das zu teuer ist, finden Sie in unserer Übersicht der besten 3D-Drucker auch günstigere Optionen.
Sollte ich den Creality K1 Max kaufen?
Ich hatte große Hoffnungen in den K1 Max gesetzt und wurde keineswegs enttäuscht. Er hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen und einen Druck nach dem anderen ohne Probleme abgeliefert.
Wenn Sie die proprietäre Technologie von Creality abschreckt, ist ein Bonus, dass das Unternehmen den Code für den K1 und den K1 Max im September als Open Source veröffentlicht hat. Das bedeutet, dass die Community in der Lage sein sollte, den Code zu ändern und neue Funktionen hinzuzufügen, was zweifellos eine gute Sache ist.
Eine interessante Alternative, die man in Betracht ziehen sollte, wenn man mit einem Bauvolumen von 256 x 256 x 256mm auskommt, ist der der Bambu Lab P1S für 999 Euro. Dieser unterstützt einen automatischen Mehrfarbendruck. Über eine solche Funktion verfügt der K1 Max leider nicht.
Insgesamt ist der K1 Max jedoch eine gute Wahl, wenn Sie einen CoreXY-Drucker mit einem großen Bauvolumen suchen, mit einfarbigem Druck zufrieden sind und keine Lust haben, sich selbst einen Voron-Bausatz zusammenzustellen und am Ende zu montieren.
Dieser Testbericht erschien im Original bei unserer Schwesterpublikation Techadvisor und wurde von uns übersetzt und angepasst.
(PC-Welt)