Enterprise-Lösungen für den Datenaustausch

Cloud-Speicher à la Dropbox: Verbieten oder nutzen?

09.01.2014
Von 
Uwe Wöhler ist Senior Consultant Secure Information bei Computacenter.
Immer mehr Mitarbeiter nutzen Online-Speicherdienste à la Dropbox für den einfachen und praktischen Austausch großer Dateien. Gleichzeitig sperren viel Unternehmen diesen Zugang aus Sicherheitsgründen. Gut, dass es Alternativen gibt, die mehr Sicherheit bieten.

Täglich werden weltweit 145 Milliarden E-Mails versendet, viele davon zu beruflichen Zwecken. Doch aus Sicherheitsgründen ist dies für Unternehmen bedenklich.

Online-Speicher wie Dropbox bereiten vielen IT-Verantwortlichen Sorgen.
Online-Speicher wie Dropbox bereiten vielen IT-Verantwortlichen Sorgen.

Denn die Inhalte und Anhänge bleiben meist unverschlüsselt, so dass sie sich von Unbefugten einfach mitlesen und kopieren lassen. Zudem kann der Empfänger die Mail an einem unsicheren Ort speichern oder sogar an den Wettbewerb weiterleiten.

Im Vergleich dazu bieten selbst einfache Dropbox-Lösungen für Privatanwender eine höhere Sicherheit beim Datentausch. Schließlich erlauben sie nur nach einer Identifizierung den Zugriff auf für den jeweiligen Nutzer freigegebene Dateien. Diese lassen sich auch nicht ohne weiteres kopieren oder herunterladen, wenn diese Funktionen nicht freigeschaltet sind. Zudem können die Dateien nach einer gewissen Zeit wieder gelöscht werden.

Schwächen und Stärken von Dropbox-Lösungen

Foto: Aleksandr Bedrin, Fotolia.com

Doch für den Unternehmenseinsatz reicht dieser Grundschutz nicht, da sich die meisten Sicherheitsfunktionen von öffentlich verfügbaren Filesharing-Diensten relativ leicht umgehen lassen. Viele Firmen reagieren entsprechend mit einem Nutzungsverbot der Angebote. Dies führt jedoch schnell zu unzufriedenen Mitarbeitern, denen die klassischen Enterprise-Lösungen für den Austausch großer Dateien wie SharePoint, FTP-Server oder das Ablegen in der Ordnerstruktur auf den Servern zu kompliziert und zeitraubend ist.

Dropbox-Dienste erfordern dagegen nur wenige Eingaben bei der Anmeldung, sind sofort überall mit jedem Gerät nutzbar, die persönliche Ordnerstruktur lässt sich beliebig einrichten und die Zugangsdaten sind schnell verschickt. Zudem lassen sich Dateien für bestimmte Nutzer für eine festgelegte Zeitspanne freigeben und gerade bearbeitete Dokumente sind für andere Anwender gesperrt. Dropbox und andere Online-Speicherdienste werden daher nicht nur zum Datenaustausch, sondern auch zur Synchronisation von Dateien zwischen Geräten oder zur Online-Datensicherung genutzt.