"It's time to resell cloud"
In Ciscos Welt bedeutet das laut Channel-Chef Edison Peres: "Es ist nun Zeit für unseren Channel, Cloud wiederzuverkaufen ("resell cloud") und nicht mehr nur dieser Welt freundlich entgegenzuwinken. Die Cloud muss eine strategische Rolle im Geschäft unserer Partner einnehmen." Will heißen: Alle engeren Partner sollen sich, soweit sie es nicht getan haben, transformieren in Richtung Cloud. Wer nicht mitzieht, dem ist nur schwer zu helfen. Cisco strebt dabei ein hybrides Modell an, dass Kunden die Wahl lässt, ob sie auf private oder öffentliche Cloud-Umgebungen oder auf eine Mischung beider Welten setzen wollen.
Cisco betont aber auch, dass es gemeinsam mit den Distributionspartnern Modelle gebe, die Partnern dabei helfen, ohne große Investition in die Cloud einzusteigen. So oder so: Transformation wird erwartet. Passend dazu hatte der Hersteller in Boston einige Ankündigungen im Programm: Das "Cisco Business Transformation Playbook" stellt Partnern eine Reihe an Materialen bereit, das sie dabei unterstützt, interne Prozesse auf die Cloud umzustellen. Dabei handelt es sich um geschäftstrategische Hilfestellungen, aber auch konkrete Tipps, Mitarbeiter und Vertrieb umzustimmen und schließlich eigene Dienstleistungen rund um Ciscos Portfolio zu entwerfen.
Das "Value Incentive Program (VIP)" hält dagegen erhöhte Rabatte und Incentives für Verkaufserfolge im Umfeld von Cisco-Powered Services (u.a. IaaS- und Video-On-Demand mit Cisco) bereit. Mit dem Go-To-Market (GTM) Center führt der Hersteller schließlich ein Internetportal ein, das Partnern Marketingmaterialien für Ciscos Cloud-Welt bereitstellt. Insgesamt, so der Hersteller, gebe es bereits über 1.700 Spezialisierungen und über 100 verschiedene Cisco-Powered-Angebote, die Partner im Cloud-Geschäft weltweit bereithalten.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich berichten, dass sich die Mehrheit der anwesenden Partner sehr angetan zeigte von den vielen neuen Möglichkeiten in der Cisco-Welt und die Stimmung durch die Bank gut und motiviert erschien. Zudem wurde deutlich, dass der Konzern offenbar keinerlei merkbaren Schritte unternimmt, um auch direktes Geschäft verstärkt in Gang zu bringen, etwa um es den Wettbewerber IBM oder HP nachzutun.
Stellt sich die Frage, was der Konzern unternehmen wird, wenn sein anvisierter Ruf als Service-orientiertes IT-Unternehmen aufgrund eines zu zögerlichen Transformations- und Adaptionsprozess bei den Partnern zu lang auf sich warten lässt. Fakt ist: Cisco hat sich gut dafür aufgestellt, die Partner dafür zu motivieren. (aro/tö)