Vorstandschefin Anna Braun rief mit "The Intelligent Healthcare Company" ein Vorhaben ins Leben, um Unternehmenswerte wie Innovation, Effizienz und Nachhaltigkeit ins digitale Zeitalter zu überführen. Gleichzeitig wollte das über 180 Jahre alte Medizintechnikunternehmen B. Braun Melsungen damit seine mittelfristigen Umsatzwachstums- und Profitabilitätsziele sicherstellen sowie den Wandel vom Produkt- zum Lösungsanbieter mit neuen digitalen Angeboten und Services einläuten.
Dem Programm liegen die sechs sich ergänzenden Perspektiven Kundenerlebnis, Mitarbeiter, Governance, Prozesse, Technologien und Daten zugrunde, das passende digitale Ökosystem sollte CIO Gerd Niehage aufbauen. Das Projekt ging dieser nach der Freigabe 2019 mit einem Kernteam von 300 Mitarbeitern aus den Bereichen Strategie, Personal, Kommunikation, Operational Excellence, Finanzen, Logistik, Recht, Marketing & Vertrieb, Sparten, Regionen und IT an. Lokale und regionale Teams rollten die Lösungen in 125 Gesellschaften und 65 Ländern aus.
Die Jury sagt:
"Das Projekt ist mit seiner sparten- und regionenübergreifenden Struktur sowie mit den adressierten Zielsetzungen hochambitioniert." |
Das Programm teilt sich in die fünf Teilprojekte Intelligent People, Intelligent Engineering, Intelligent Enterprise, Intelligent Marketing & Sales sowie Intelligent Products auf. Im Rahmen der Teilprojekte wurden etwa ein zentrales PLM-System eingerichtet, die regionalen SAP-Systeme auf ein globales SAP S/4 migriert und unternehmensweit MES-/MOM-Systeme ausgerollt.
Um den Weg für neue digitale Dienste vorzubereiten, baute man die B. Braun Health Cloud sowie ein Internet der medizinischen Dinge auf. Es galt herauszuarbeiten, wo die Sparten, Länder und Regionen unterschiedliche Anforderungen haben und wo sich gleiche Archetypen finden lassen - um dem Ziel gerecht zu werden, Prozesse, Daten und Technologien zu standardisieren und zu harmonisieren.
Das bis 2025 veranschlagte Transformationsprogramm kostet wohl rund 170 Millionen Euro. Sein Funktionieren führt Niehage unter anderem auf die Einsicht zurück, dass ein solch tiefgreifender Wandel nicht durch jeden Unternehmensbereich eigenständig bewältigt werden kann.