IT-Manager wetten

Business-Apps statt Lohntüten

17.03.2016
Von 
Frank Riemensperger leitet als Vorsitzender der Geschäftsführung die Accenture-Ländergruppe Deutschland, Schweiz, Österreich und Russland.

Alles was den Mitarbeiter bei der Erledigung der Aufgaben unterstützt, wird Akzeptanz finden. Convenience und Nutzen sind die Türöffner für den Einzug von personalisierten "Working Services" in die Unternehmenswelt.

Möglich gemacht wird das durch Apps und Anwendungen, die auf Plattformen außerhalb der Firmengrenzen laufen und nicht der Kontrolle der Firmen unterliegen. Und dies hat aus Sicht der Mitarbeiter noch einen weiteren Vorteil: Die gesammelten Daten können nicht zur Performance-Kontrolle und zur Leistungsbeurteilung durch die Firmen herangezogen werden.

Die Internetunternehmen, die diese Working Services erfolgreich bereitstellen und zu Marktführern in ihrem jeweiligen Segment entwickeln, haben beste Aussichten, zu mächtigen Konzernen heranzuwachsen. In ihnen sammelt sich eine ungeheure Wissensbasis an. Ihr Datenbestand wird Wissen über Firmen und über Mitarbeiter in den Firmen beinhalten, das möglicherweise den Firmen selbst so nicht zur Verfügung steht.

Working Services ändern traditionelle Beschäftigungs­verhältnisse

Wenn auf diesen Plattformen Services angeboten werden, mit denen der Mitarbeiter eine bessere Arbeit findet oder für die gleiche Arbeit ein bessere Bezahlung erhält, wenn der Mitarbeiter seinen Marktwerkt durch berufliches Training erhöhten kann, das er über solche Plattformen bezieht, wenn der Mitarbeiter auf solchen Plattformen bessere Leistungspartner für Sozial- und Rentenversicherung als seinen eigenen Arbeitgeber findet oder seine Work-Life-Balance deutlich besser ausgestalten kann, dann wird das dazu führen, dass das Servicebündel der traditionellen Arbeitsverhältnisse aufgeschnürt wird.

Dem Mitarbeiter könnte es möglich gemacht werden, seine Leistung "as a Service" am Markt anzubieten und über andere Leistungspartner die soziale und Einkommensabsicherung einer Beschäftigung zu erhalten. In der Folge würden sich die traditionellen Beschäftigungsverhältnisse wandeln oder sogar auflösen. Sicherlich nicht für alle - aber gerade die jüngeren und flexibleren Mitarbeiter und hoch qualifizierten Experten könnten sich dadurch optimieren.