ECM als Datenlieferant

Big Data ist längst Realität

11.07.2012
Von 

Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

"Storage ist eine wichtige Basistechnik für Big Data"

CW: Was ist mit dem Thema "Intelligent Storage", von dem im Zusammenhang mit Big Data auch häufig die Rede ist?

Bange: Storage ist eine wichtige Basistechnik für Big Data - als Architekturebene, die zwischen der Datenintegration und Analyse angesiedelt ist. Man muss kein Prophet sein, um vorhersagen zu können, dass diese Architekturebene noch wichtiger wird. Schließlich gilt es, immer größere Datenmengen so vorzuhalten, dass immer schnellere und/oder komplexere Analyseverfahren möglich sind. Bei aller Euphorie um Big Data sollte man aber berücksichtigen, dass es bei den Anwenderunternehmen auch in Zukunft nicht nur Echtzeitauswertungen oder die Analyse von Event- oder Streaming-Daten, sondern nach wie vor auch klassische Data-Warehouse-Abfragen geben wird. Insofern ist der Begriff "Intelligent Storage" sicher angebracht.

CW: Gerät das Enterprise-Content-Management auch in den Einfluss der Big-Data-Technologien?

Bange: Enterprise-Content-Management hat zunächst eine andere Zielsetzung als Big Data, denn hier steht die Verarbeitung von Dokumenten beziehungsweise unstrukturierten Daten im Vordergrund. Big Data hingegen ist auf die Analyse von Daten fokussiert und damit verbunden auf die Frage: Wie komme ich an die Inhalte und Informationen? Hier kann ECM als Lieferant für Big Data dienen, indem es zum Beispiel durch Klassifikationstechnologien Dokumente und Texte ergänzt sowie strukturiert und damit besser analysierbar macht.

Big Data formt die Klammer zur Zusammenführung und Verarbeitung ganz unterschiedlicher Daten, zu denen eben auch aufbereitete Dokumente aller Art (inklusive Web-Quellen sowie Social Media) gehören. Zudem bietet Big Data die technischen Möglichkeiten der Verarbeitung der Datenmengen sowie die übergreifende analytische Sicht. Umgekehrt kann ECM auch ein Abnehmer der Ergebnisse von Big-Data-Analysen sein. Mit diesen lassen sich Prozesse anstoßen, Personen informieren sowie Dokumente und Reports schreiben und verteilen. Das spielt in den klassischen ECM-Bereich der Verwaltung und Bereitstellung von Inhalten ebenso hinein wie in die Themen Business-Process-Management und Collaboration.