Financial Services

Baidu, Alibaba und Tencent greifen Banken an

15.12.2017
Von 


Christoph Lixenfeld, seit 25 Jahren Journalist und Autor, vorher hat er Publizistik, Romanistik, Politikwissenschaft und Geschichte studiert.

1994 gründete er mit drei Kollegen das Journalistenbüro druckreif in Hamburg, schrieb seitdem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, Focus, den Tagesspiegel, das Handelsblatt, die Wirtschaftswoche und viele andere.

Außerdem macht er Hörfunk, vor allem für DeutschlandRadio, und produziert TV-Beiträge, zum Beispiel für die ARD-Magazine Panorama und PlusMinus.

Inhaltlich geht es in seiner Arbeit häufig um die Themen Wirtschaft und IT, aber nicht nur. So beschäftigt er sich seit mehr als 15 Jahren auch mit unseren Sozialsystemen. 2008 erschien im Econ-Verlag sein Buch "Niemand muss ins Heim".

Christoph Lixenfeld schreibt aber nicht nur, sondern er setzt auch journalistische Produkte ganzheitlich um. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Süddeutscher Zeitung und Computerwoche produzierte er so komplette Zeitungsbeilagen zu den Themen Internet und Web Economy inklusive Konzept, Themenplan, Autorenbriefing und Redaktion.

Zweiter Punkt, der die "BATs" von traditionellen Geldhäusern unterscheidet: Sie betrachten ihr Business als Ökosystem und sind davon überzeugt, dass sie nicht alles, was die Kunden wollen, selbst umsetzen und liefern können. Deshalb suchen sie sich Alliierte, Partner und Verwandte im Geiste und führen mit ihnen gemeinsam zum Wohle aller Projekte durch.

Das Ende des One-Stop-Shopping

Das ist so ziemlich das Gegenteil der Denke klassischer Universalbanken, die im Sinne eines One-Stop-Shopping in jeden Kunden am liebsten Jahrzehntelang alles selbst hineinverkaufen wollen; vom Sparbuch übers Girokonto und diverse Versicherungen bis zur Baufinanzierung und zur Altersvorsorge.

Fintechs, sagt Forrester, die mit einem der großen Drei aus China kooperieren, profitieren von deren Netzwerkdenke, weil sie dazu führt, dass die Startups weniger vereinnahmt werden als bei den Traditionellen. Bei denen hätten Newcomer oft das Gefühl, keine wichtige Rolle zu spielen, nur geduldet zu sein.

Was aus all dem für die traditionellen Banken folgt? Forrester empfiehlt, die drei BATs mit deren eigenen Waffen zu schlagen. Und das bedeutet unter anderem, selbst mehr anzubieten als elektronisches Bezahlen, digitale Geldbörsen zum Beispiel, mit deren Hilfe sich auch in Deutschland das Bezahlen von Kleinbeträgen ohne Bargeld leichter als bisher realisieren ließe.

Fintechs nehmen Einfluss auf Regulatorik

Und auch klassische Banken sollten mehr als bisher auf Kooperationen mit Fintechs setzen, ihre Entwicklung unterstützen, nicht zuletzt weil diese mit ihrem Sexappeal und ihren Ideen Einfluss auf Politik und Regulatorik nehmen. Motto: Wenn sich Politiker mit trendigen Digitalfirmen schmücken wollen, dann mögen sie bitte auch das Umfeld für deren Geschäfte verbessern.

Solche Partnerschaften helfen Banken außerdem dabei, selbst in Kategorien von Ökosystemen zu denken und zu handeln, wozu auch gehört, sich über den Alltag der Kunden nicht nur im Zusammenhang mit Zahlungsvorgängen Gedanken zu machen, sondern den gesamten Lifestyle und dessen Erfordernisse zu betrachten.

Aus dieser Betrachtung, raten die Experten von Forrester abschließend, muss dann eine eBanking-Gesamtstrategie erwachsen, die sich bewusst von der traditionellen Universalbanken-Denke verabschiedet.