Große Speichermengen im Griff

Backup-Lösungen für heterogene Umgebungen

06.02.2013
Von Mario Werner

Mit oder ohne Agent ist nicht die Frage

Viele derzeit am Markt verfügbare Lösungen operieren über Agenten, die in den Zielsystemen Datenkopien erzeugen und an den zentralen Backup-Server senden. In virtuellen Umgebungen können die einzelnen Systeme zwar ebenfalls durch Agenten gesichert werden, nur geht es auch wesentlich einfacher. Beispielsweise durch agentenloses Backup - ein Verfahren, das hohe Verfügbarkeit bei geringem Aufwand verspricht. Zudem ist es oftmals weniger kostspielig, da bei einer agentenbasierten Lösung für jede virtuelle Maschine ein Agent und damit auch eine Datensicherungslizenz notwendig sind.

Die Sicherung der virtuellen Maschinen erfolgt beim agentenlosen Backup durch den Host. Es wird einfach ein Snapshot / Image der gesamten virtuellen Maschine erstellt und abgelegt. So kann bei Bedarf jede virtuelle Maschine schnell wieder nachgebildet werden. Ein Snapshot kann jedoch immer nur ein Abbild der virtuellen Maschine zu einem bestimmten Zeitpunkt liefern. Mittels dieser Technik allein kann daher keine erfolgreiche und konsistente Wiederherstellung von Anwendungen garantiert werden. Um dem vorzubeugen, kommen separate Skripte zum Einsatz. Diese können laufende Anwendungen in einen konsistenten Zustand bringen. Gleichzeitig steigern sie aber die Komplexität und Fehleranfälligkeit des Backups. Anders formuliert, führt beim Einbezug geschäftskritischer Anwendungen die Vereinfachung des Backups auf Basis eines Snapshots einer kompletten virtuellen Maschine zu einer höheren Komplexität im Falle einer Wiederherstellung.

Ob nun mit oder ohne Agent, die Frage für die Zukunft ist nicht wie, sondern eher was wiederhergestellt werden soll. Geht es beispielsweise um eine Anwendung oder eine Datei, bietet sich ein Verfahren mit einem Backup-Agenten an, bei der Wiederherstellung eines kompletten virtuellen Servers spielt das Verfahren ohne Backup-Agenten seine Stärken aus. Ideal sind somit Lösungen, die beide Optionen bieten, quasi als "duales System".