Bakisto denkt mit

Backe, backe Kuchen, der Roboter hat gerufen

28.03.2023
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Der Back-Roboter Bakisto kann Brezen und Croissants backen, und er lernt selbständig, wann wie viele Backwaren in der Auslage im Supermarkt liegen sollten.
Bakisto holt die mit Tiefkühl-Backwaren bestückten Backbleche aus der Kühlung, schiebt diese in den Transportwagen, der auf Schienen vor dem vorgeheizten Ofen platziert wird. Das Beladungssystem TrayMotion zieht die beladenen Bleche ein, und los gehts mit dem Backen.
Bakisto holt die mit Tiefkühl-Backwaren bestückten Backbleche aus der Kühlung, schiebt diese in den Transportwagen, der auf Schienen vor dem vorgeheizten Ofen platziert wird. Das Beladungssystem TrayMotion zieht die beladenen Bleche ein, und los gehts mit dem Backen.
Foto: FANUC

Der Roboterhersteller FANUC, der Backofenhersteller WIESHEU und der Retail-Spezialist Wanzl haben gemeinsam das automatische System "Bakisto" entwickelt. Der Back-Roboter kann verschiedene Arbeitsschritte erledigen - vom Belegen der Backblechwe über das Einlegen und Entnehmen der Bleche aus dem Ofen bis hin zum Bestücken der Auslagen mit den Backwaren. Mitarbeiter in Supermärkten und Discountern sollen so in ihrer täglichen Arbeit entlastet werden.

Bakisto hilft laut Hersteller auch dabei, der Verschwendung von Lebensmitteln vorzubeugen. Das Robotersystem berechnet mithilfe von KI, wie viele Brötchen, Croissants oder andere Backteilchen im Tagesverlauf voraussichtlich nachgefragt werden. Dementsprechend bereitet Bakisto die Backwaren vor und holt sie zur richtigen Zeit aus dem Ofen.

Weniger Stress, mehr Schlaf

"Die Verkaufsmengen sind stark abhängig vom Wetter, von Schulferien oder Veranstaltungen", erklärt Ralf Völlinger, General Manager Robot Business Division bei FANUC Europe. Bakisto berücksichtige diese Daten und backe entsprechende Mengen. Das bedeute weniger Stress für die Beschäftigten, weil sie nicht ständig die Auslagen und Öfen im Auge behalten müssten und sich auf andere Aufgaben konzentrieren könnten.

"Der zunehmende Fachkräftemangel lässt das Interesse an Robotern auch außerhalb der Industrie wachsen", sagt Völlinger. "Vor allem im Handel oder im Handwerk, wo bisher viele Arbeitsschritte manuell laufen, können Roboter eine spürbare Entlastung bringen." Davon würden gerade auch die Beschäftigten profitieren, zum Beispiel durch attraktivere Arbeitszeiten. Bakisto etwa könne als sogenannter kollaborativer Roboter (Cobot) bei entsprechender Programmierung frühmorgens selbständig mit dem Backen beginne - und die Mitarbeiter könnten länger schlafen.