Bitkom-Umfrage

Arbeitsplatz-KI - Assistenz oder Jobkiller?

04.04.2024
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Deutsche Beschäftigte sind sich uneins: Ist KI eher ein nützlicher Helfer am Arbeitsplatz - oder ein Konkurrent, der früher oder später den Job übernimmt?
KI am Arbeitsplatz: Übernehmen persönliche Assistenten statt langweiliger Routineaufgaben bald den ganzen Job?
KI am Arbeitsplatz: Übernehmen persönliche Assistenten statt langweiliger Routineaufgaben bald den ganzen Job?
Foto: Melnikov Dmitriy - shutterstock.com

Geht es um den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Job, scheiden sich in Deutschland die Geister: Etwas über die Hälfte der Erwerbstätigen (51 Prozent) würde langweilige Routineaufgaben gerne einer KI übergeben, 46 Prozent lehnen dies dagegen ab.

Auch bei der Frage, ob eine KI überhaupt Aufgaben am Arbeitsplatz übernehmen könnte, herrscht alles andere als Einigkeit: Knapp die Hälfte (45 Prozent) der Beschäftigten hätte gerne eine KI als persönlichen Assistenten bei der Arbeit, aber nur 31 Prozent gehen davon aus, dass eine KI ihnen derzeit Aufgaben an ihrem Arbeitsplatz auch tatsächlich abnehmen könnte.

Umgekehrt glauben jedoch 13 Prozent, dass sie in ihrem Beruf durch eine KI künftig komplett ersetzt werden könnten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom unter 511 Erwerbstätigen in Deutschland.

Zahlreiche Vor- und Nachteile

Die Befragen sehen der Studie zufolge zahlreiche Vorteile im KI-Einsatz am Arbeitsplatz. So ermögliche es die KI etwa, dass

  • Unternehmen damit zukunftsfähig bleiben (50 Prozent),

  • Arbeitszeit gespart wird (47 Prozent),

  • sich Menschen dadurch auf wichtigere Aufgaben konzentrieren können (41 Prozent),

  • menschliche Fehler vermieden werden (33 Prozent) sowie

  • schnellere und präzisere Problemanalysen möglich sind (31 Prozent).

Fast ein Fünftel (18 Prozent) der Beschäftigten meint allerdings, dass KI in der Arbeitswelt gar keine Vorteile bringt.

Was die Nachteile angeht, befürchtet die Mehrheit der Befragten (77 Prozent), dass durch KI Arbeitsplätze wegfallen, oder dass aufgrund des KI-Einsatzes unklar wird, wer für einen Fehler die Verantwortung trägt (71 Prozent). Jeweils rund zwei Drittel sorgen sich zudem, dass sich die Menschen künftig zu sehr auf KI verlassen (66 Prozent) und die Arbeit durch KI die menschliche Ebene verliert (64 Prozent). Lediglich ein Prozent der Befragten befürchtet keinerlei Nachteile beim KI-Einsatz in der Arbeitswelt.

Probieren geht über Lamentieren

"Unternehmen sollten Beschäftigten ermöglichen, eigene Erfahrungen mit KI zu machen", rät Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. Durch die Vermittlung von KI-Kompetenzen ließen sich die Möglichkeiten und Grenzen der Technologie besser verstehen. "Künstliche Intelligenz wird in den kommenden Jahren in praktisch allen Berufen Tätigkeiten verändern und Beschäftigte entlasten", erklärt er. Neben der Integration in vorhandene Technologien - zum Beispiel im Büro - würden auch ganz neue Anwendungen entstehen, etwa in der industriellen Fertigung, der Gesundheitsversorgung oder in Kreativ-Berufen.