Neues Design, AirDrop, Control Center, Flickr

Apple iOS 7 Beta 3 auf dem iPhone 5

12.07.2013
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.
Apple stellt Entwicklern die dritte Beta-Version von iOS 7 für das iPhone zur Verfügung. Das mobile Betriebssystem wartet mit frischem Design und vielen neuen Features auf. Lesen Sie, wie sich iOS 7 auf dem iPhone 5 bedienen lässt und wie AirDrop, Control Center & Co. funktionieren.

Apples iOS ist über die Jahre gealtert, frische Akzente im Design fehlten fast gänzlich. Konkurrierende mobile Betriebssysteme wie Android 4, Windows Phone 8 oder BlackBerry OS 10 präsentieren sich in einem moderneren Gewand als das noch aktuelle iOS 6. Auch in der Funktionalität und den Features musste iOS in den letzten Jahren gegenüber den Alternativen Federn lassen. Andererseits überzeugt iOS noch immer durch eine einfache und stimmige Bedienung.

Dass aber etwas passieren musste, zeigt die nun deutlich umgestaltete Benutzeroberfläche von iOS 7, die Apple zur WWDC am 10. Juni erstmals präsentierte. Und lange vermisste und nur via Jailbreak mögliche Features wie ein Schnellzugriff auf WLAN, Flugmodus & Co. sind nun auch bei Apple endlich Standard. Im Herbst will Apple die finale Version von iOS 7 kostenlos für das das iPhone 4, iPhone 4S, iPhone 5, iPad 2, iPad 3, iPad 4, iPad mini sowie den iPod touch der 5. Generation anbieten. Die Beta 1 ist vorerst nur für das iPhone und den iPod touch verfügbar. Die Variante für das iPad sollte im Juli folgen.

Update: Die Beta 3 (11A4414e) läuft nochmals stabiler und bietet einige Verfeinerungen. So zeigt die Kalender-App in iOS 7 in der Monatsansicht per Punkt wieder an, an welchen Tagen Termine eingetragen sind. Dieses von iOS 6 gewohnte Feature fehlte in den ersten Beta-Versionen. Die Schriftstärke in den Einstellungen, der Mitteilungszentrale und in einigen Apps wie Wetter wurde leicht erhöht - die Zeichen sind nicht mehr ganz so dünn. Apple macht auch die Symbole der Ordner transparenter; der Hintergrund ist nun deutlich erkennbar. Und damit das Entsperren selbsterklärender wird, steht im Lockscreen nun Zum Entsperren streichen statt nur Entsperren.

Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die Bedienung und die neuen Funktionen des Betriebssystems vor.

Flaches Design mit Ebenen, klare Schriften

Auf den ersten Blick wirkt iOS 7 sehr flach und einfach, jegliche 3D-Effekte wurden verbannt. Bei genauem Hinsehen fällt jedoch die Ebenenstruktur auf. Wird das iPhone in der Hand bewegt oder gedreht, so bewegen sich die Icons leicht in die entsprechende Richtung. Der Hintergrund schiebt sich in die entgegengesetzte Richtung. Neu in iOS 7 sind auch sogenannte dynamische Hintergründe - in der Beta 3 lässt Apple die Wahl zwischen zwei Wallpapern. Bei diesen Hintergründen findet ständig eine langsame Bewegung von Objekten mit Einblendeffekten statt.

Neue Features: Neben dem geänderten Design gibt es in iOS 7 viele neue Funktionen wie beispielsweise AirDrop.
Neue Features: Neben dem geänderten Design gibt es in iOS 7 viele neue Funktionen wie beispielsweise AirDrop.

Während somit die Icons und Hintergründe eine "Dynamik" aufweisen, bleiben die Apps in der Dock Bar sowie die Angaben in der Infoleiste oben fixiert. Die Infoleiste ist auch nicht mehr über einen transparenten Balken vom Rest des Bildschirms "separiert". Dadurch kommt der von Apple deklarierte Eindruck zustande, das Display sei größer. Der Effekt wird durch die deutlich feineren und dünneren Schriften verstärkt.

Auffällig klar sind alle Darstellungen in den Einstellungen oder Optionen von Apps. Schlichte bläuliche Symbole, ansonsten nur graue/schwarze Elemente auf weißem Hintergrund. Assoziationen zu Windows entstehen bei dem Anblick. Auch entsteht vereinzelt der Eindruck, einige neue Design-Elemente und Features sind einem bei Android schon begegnet. Die Icons der Apple-eigenen Apps sind zwar ebenfalls "flach" ohne kleinen 3D-Rand geworden, allerdings dürften einige Varianten durchaus noch etwas "ruhiger" sein - so wie das Design in den Einstellungen. Bei vielen Apps wurde zuviel mit grellen Farben gearbeitet.

Das Prinzip von mehreren Home Screens hat Apple bei iOS 7 beibehalten. Reicht der Platz für neue Apps auf einem Bildschirm nicht mehr aus, so fügt das Betriebssystem automatisch einen neuen Screen dazu. Wie bisher lässt sich per Wisch nach links und rechts zwischen den Schirmen navigieren. Auch das Prinzip der Ordner gibt es weiterhin. Erstellt wird ein Ordner wie bisher durch Aufeinanderschieben von zwei Apps. Die Ordner haben allerdings ein ebenfalls flaches neues Design. Auch die Beschränkung auf maximal 16 Apps (beim iPhone 5) ist weggefallen. Es wird dann einfach wie bei den Homescreens nach rechts und links innerhalb des Ordners zu den nächsten Schirmen gewischt.

Trotz des modernen Designs gibt die Bedienung von iOS 7 überwiegend keine Rätsel auf - das bekannte Konzept wurde beibehalten. In einzelnen Apps von Apple ist allerdings eine Umgewöhnung notwendig; die aber schnell vonstattengeht. Der Spagat zwischen einem neuen und frischen Design sowie der Beibehaltung der bisher gewohnten Bedienung ist Apple mit iOS 7 durchaus gelungen.