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Android absichern: So geben Sie Angreifern keine Chance

04.11.2017
Von Andreas Hitzig

Optimaler Schutz beim Surfen

'Safe Browsing' warnt vor verdächtigen Websites.
'Safe Browsing' warnt vor verdächtigen Websites.

Für das sichere Surfen im Internet ist in den aktuellen Versionen der gängigen Browser bereits ein Schutzmechanismus integriert und aktiviert. Falls Sie nicht die neueste Version verwenden, führen Sie als Erstes über den Google Play Store ein Update durch. Sie finden die entsprechende Option, die standardmäßig aktiviert sein sollte, beispielsweise im Chrome-Browser unter „Einstellungen –> Datenschutz –> Safe Browsing“.

Auch der Firefox bietet Ihnen verschiedene Warnhinweise an, wenn Sie sich beispielsweise auf einer unsicheren Website oder Anmeldeseite befinden. Diese Funktionen sind über die letzten Versionen des Browsers schrittweise hinzugefügt worden. Deswegen ist es auch an dieser Stelle besonders wichtig, immer die aktuelle Version des Browsers zu verwenden.

Sicherer Zugang im öffentlichen WLAN

Bei 'Opera VPN' können Sie auswählen, wo Sie in der Welt Sie ins Web gehen möchten.
Bei 'Opera VPN' können Sie auswählen, wo Sie in der Welt Sie ins Web gehen möchten.

Kostenloses WLAN in Hotels, Restaurants, an Bahnhöfen oder Flughäfen nutzen Anwender gerne, um das eigene Datenvolumen zu schonen. Den wenigsten ist dabei allerdings bewusst, dass alle anderen Nutzer in einem offenen Netzwerk auch ihr Gerät sehen und damit auch belauschen können: Alle unverschlüsselten Daten sind ohne große Mühe direkt rekonstruierbar. Telefongespräche – sofern nicht verschlüsselt – lassen sich leicht belauschen. Dies können Sie jedoch einfach verhindern, wenn Sie Ihren Zugang mittels VPN (Virtual Private Network) absichern. Damit bauen Sie einen direkten Tunnel zwischen sich und dem VPN-Anbieter auf, und Ihr Zugang zum Internet wird dabei verschlüsselt.

Es gibt zahlreiche kommerzielle Anbieter auf dem Markt, aber auch eine Reihe von kostenlosen, die keinen größeren Bandbreiten-Limitierungen unterliegen. Wir haben für Sie den Dienst „ Opera VPN“ des bekannten Browserherstellers ausgesucht, da er einen bekannten Betreiber hat und auch in der kostenlosen Variante eine Bandbreite von 2–3 MBit/s zur Verfügung stellt.

Nach der Installation können Sie die App direkt nutzen – eine vorherige Registrierung ist nicht notwendig. Auf der ersten Registerkarte legen Sie fest, welchen Zugangspunkt die VPN-App nehmen soll, also in welchem Land das Gerät ins Internet gehen soll.

Eine Überprüfung des öffentlichen WLAN zeigt, welche Gefahren die Nutzung mit sich bringt.
Eine Überprüfung des öffentlichen WLAN zeigt, welche Gefahren die Nutzung mit sich bringt.

Für die Absicherung Ihres Smartphones oder Tablets spielt dies keine Rolle. Für den Zugriff auf ausländische Streamingangebote ist die Bandbreite zu gering. Streaminganbieter wie Netflix oder Amazon erkennen von vornherein den Einsatz eines VPN-Clients und zeigen Ihnen nur das Angebot des Landes an, in welchem Sie sich gerade befinden.

Interessant ist auch der Sicherheitscheck, den Sie über die zweite Registerkarte durchführen können. „Opera VPN“ vergleicht hier die Sicherheit Ihres aktuell genutzten WLAN-Zugangs mit und ohne VPN und zeigt Ihnen die Gefahren bei der Nutzung auf.

Neben der Absicherung Ihres Zugangs zum Internet hat „Opera VPN“ auf der dritten Registerkarte noch eine Wächterfunktion integriert. Mit dieser blockiert die App automatisch Adtracker und verhindert somit, dass eine Website Ihr Surfverhalten aufzeichnet und analysieren kann.

Unerkannt im Internet

In den Einstellungen der 'Orbot'-App können Sie festlegen, wo Sie ins Internet gehen möchten.
In den Einstellungen der 'Orbot'-App können Sie festlegen, wo Sie ins Internet gehen möchten.

Als Letztes sichern wir noch das Surfen im Internet über das Tor-Netzwerk ab. Damit können Sie jederzeit auch mobil und unerkannt im Internet surfen. Für die Umsetzung nutzen wir zwei Apps: „ Orbot“ für den Zugang zum Tor-Netzwerk und „ Orfox“ zum sicheren Surfen. Damit das sichere Surfen funktioniert, müssen Sie als erstes „Orbot“ starten. Dazu rufen Sie die App auf und betätigen den Startbutton.

Beim ersten Aufbau kann es ein paar Minuten dauern, bis die erste Verbindung hergestellt worden ist. Innerhalb der „Orbot“-App legen Sie in den Einstellungen fest, welches Land Sie als Einstiegspunkt für das Internet nutzen möchten. Wenn Sie keine Auswahl treffen, sucht sich Orbot automatisch einen Zugangspunkt aus.

Nachdem die Verbindung zustande gekommen ist, können Sie entweder Orfox direkt aufrufen oder über die Schaltfläche „Browse“ zum Webbrowser springen. In diesem Fall zeigt Ihnen der Browser Ihre aktuelle IP-Adresse, und Sie können mit dem Surfen beginnen.

Mit der 'Orbot'-App erhalten Sie Zugang zum Tor-Netzwerk.
Mit der 'Orbot'-App erhalten Sie Zugang zum Tor-Netzwerk.

Die Basis für den „Orfox“-Browser stellt der Firefox dar, allerdings wurde er an der einen oder anderen Stelle ein wenig modifiziert. Die gängigen mobilen Erweiterungen funktionieren jedoch trotz allem. Die Entwickler von „Orfox“ haben dem Browser die beiden Add-ons „Noscript“ und „HTTPSEverywhere“ mitgegeben. Mit „Noscript“ verhindern Sie die Ausführung von Javascript auf einer entsprechenden Website, mit „HTTPSEverywhere“ erzwingen Sie die Nutzung von https, sofern dies für eine Website verfügbar ist. Die Konfiguration der jeweiligen App nehmen Sie direkt über das Add-on-Menü vor, das in die Menüstruktur des „Orfox“-Browsers integriert wurde.

Fazit

Mit wenigen Apps gelingt es Ihnen, Ihr Smartphone oder Tablet optimal gegen die Gefahren aus dem Internet abzusichern – ohne einen Euro auszugeben. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Sie das Betriebssystem sowie Ihre installierten Apps immer auf dem aktuellen Stand halten und damit möglichen Angreifern keinen leichten Zugriff auf Ihre Daten ermöglichen.

Darüber hinaus sollten Sie trotz allem immer wachsam sein und nie Anhänge öffnen oder Links anklicken, die Sie von Absendern erhalten, die Sie nicht kennen. So minimieren Sie das Risiko enorm! (PC-Welt)