Preisgünstiger Aktivitäts-Tracker

Amazfit Band 7 im Test

09.07.2023
Von  und
Denise Bergert ist Fotografin und IT-Journalistin aus Chemnitz.
Martyn Casserly schreibt als freier Journalist unter anderem regelmäßig für unsere US-Schwesterpublikationen TechAdvisor und Macworld.
Das Amazfit Band 7 bietet eine Vielzahl von Funktionen und Tracking-Optionen zu einem günstigen Preis.
Foto: Martyn Casserly

Auf einen Blick

Pro

  • Gute Auswahl an Funktionen

  • Wasserdicht bis 4,9 Bar

  • 120 Sport-Tracking-Modi

  • Herzfrequenz, SpO2, Stress und Schlafüberwachung

Kontra

  • Keine automatische Helligkeit

  • Kein NFC

  • Software braucht noch etwas Feinschliff

Fazit

Wenn Sie vorhaben, aktiver zu werden und ein intelligentes Band suchen, das Ihnen dabei hilft, Ihre Bemühungen zu verfolgen, dann ist das Amazfit Band 7 ein großartiges Gerät zu einem sehr günstigen Preis.

Der Markt für preisgünstige Aktivitäts-Tracker hat sich in den letzten Jahren ziemlich aufgeheizt. Produkte wie das Xiaomi Band 7 und das Huawei Band 7 haben bewiesen, dass man schon sehr gut sein muss, um sich durchzusetzen, und dass man offenbar keine originellen Ideen hat, wenn es um die Namensgebung von Geräten geht.

Das neue Amazfit Band 7 versucht, sich an die Spitze des Feldes zu setzen, also habe ich es auf Herz und Nieren getestet, um herauszufinden, ob es sein Geld wert ist.

Design und Verarbeitung

  • Bequem und leicht

  • Wasserdicht bis 4,9 Bar

  • Ersatzarmbänder in verschiedenen Farben erhältlich

Amazfit folgt der aktuellen Designästhetik, die wir in letzter Zeit bei den meisten anderen Armbändern dieser Art gesehen haben. Die rechteckige Haupteinheit befindet sich in einem 16-mm-Silikonarmband, das durch einfaches Herausnehmen des Trackers und Einsetzen in ein neues Band getauscht werden kann. Amazfit bietet auf seiner Website andere Farben für etwa 10 Euro an. Wenn Sie also dem Band 7 später ein neues Design verpassen wollen, wird das nicht allzu viel kosten. Die Farb-Auswahl ist allerdings begrenzt.

Foto: Martyn Casserly

Der Tracker selbst hat einen 1,47-Zoll-AMOLED-Bildschirm, der fast die gesamte Vorderseite einnimmt. Auf der Rückseite befinden sich der biometrische Sensor BioTracker 3.0 PPG und magnetische Ladepunkte.

Sie werden keine Tasten finden, da das Band 7 ausschließlich über den Touchscreen gesteuert wird. Und das Fehlen eines Lautsprechers bedeutet, dass Sie nicht allzu viel über Sprachbefehle interagieren können. Dafür ist der Tracker Wasserbeständigkeit bis 4,9 Bar, sodass Sie den Tracker beispielsweise im Schwimmbad oder beim Tauchen verwenden können.

Sie können immer noch drahtlose Headsets über die Bluetooth 5.2-Verbindung steuern, aber es gibt kein integriertes GPS, so dass Sie Ihr Smartphone bei sich haben müssen, damit es das Amazfit Band 7 während des Outdoor-Trainings Huckepack nehmen kann. Es gibt auch kein NFC für Zahlungen, aber das ist in dieser Preisklasse auch nicht zu erwarten.

Foto: Martyn Casserly

Es mag sich so anhören, als wäre ich wählerisch, deshalb sollte man anmerken, dass man für rund 50 Euro eine beeindruckende Menge an Funktionen in einem ansprechenden Design bekommt. Mit einem Gewicht von federleichten 28 Gramm (einschließlich des Armbands) ist der Tracker zudem sehr leicht und sieht dank der Abmessungen von 42,3 x 24,36 x 12,2 mm am Handgelenk unauffällig aus.

Ein einziger Kritikpunkt betrifft das Armband, da es etwas fummelig sein kann, es in die entsprechende Öffnung zu stecken, damit man die beste Mischung aus Festigkeit und Komfort erhält. Mit der Zeit sollte dies jedoch einfacher werden, da sich der Gurt lockert.

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  • 1.47-Zoll-AMOLED-Bildschirm

  • Manuelle Steuerung der Helligkeit

  • Always-on-Funktion verfügbar

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich um das Huawei Band 7 handelt, denn das rechteckige 1,47-Zoll-Display sieht ziemlich ähnlich aus. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn es hat eine angenehme Größe, auch für kleinere Handgelenke.

Es ist ein helles, farbenfrohes Display, das im Allgemeinen gut ablesbar ist, wenn auch mit einem großen Vorbehalt. Amazfit hat das Band 7 nicht mit einem Umgebungslichtsensor ausgestattet, so dass Sie die Helligkeit manuell einstellen müssen, was mühsam sein kann. In Innenräumen ist das Display gut beleuchtet, aber wenn man vergisst, die Helligkeit zu ändern, bevor man nach draußen geht, wird es schwierig, wenn die Sonne scheint, da man nichts auf dem Bildschirm erkennen kann.

Foto: Martyn Casserly

Es gibt eine "Always-on"-Funktion, die Uhrzeit und Datum anzeigt, wenn das Display ausgeschaltet ist, aber auch diese Funktion ist nicht ganz unproblematisch, da sie sehr hell sein kann, wenn man vergisst, die Helligkeit einzustellen, und außerdem hat sie dramatische Auswirkungen auf die Akkulaufzeit.

Die Berührungsempfindlichkeit ist anständig, aber nicht überragend. Es könnte sein, dass es Ihnen die kleinen Touch-Ziele auf dem Display schwer machen, einen ersten präzisen Treffer zu landen, wodurch sich das Band 7 dann reaktionsträge anfühlt. Auch das sollte sich mit der Zeit legen, wenn Sie sich daran gewöhnt haben, wo genau die Touch-Punkte auf dem Display liegen.

Wenn man in Bewegung ist - etwa beim Joggen - und schnell die Lautstärke der Musik ändern oder den Status des Trainings überprüfen möchte, kann es schwierig sein, den Tracker präzise zu steuern. Vielleicht liegt es aber auch nur an meinen Wurstfingern.

Für das Streichen durch Menüs, das Auswählen von Optionen oder für die allgemeine Interaktion mit dem Gerät liefert der Touchscreen eine solide Leistung. Amazfit gibt an, dass das Panel durch gehärtetes Glas und nicht durch Gorilla-Glas geschützt ist. Obwohl es also mit den täglichen Aktivitäten zurechtkommen sollte, würde ich nicht empfehlen, es auf harte Oberflächen zu stoßen. Aber das ist generell ein guter Rat bei Smartwatches.

Software und Funktionen

  • Zahlreiche Watchfaces

  • Amazon Alexa integriert

  • Keine Möglichkeit, auf Nachrichten zu antworten

Wie bereits erwähnt, ist das Amazfit Band 7 eine Touchscreen-basierte Schnittstelle ohne Hardware-Tasten. Die Menüs sind alle wischbasiert, wobei Wischbewegungen nach unten auf dem Startbildschirm das Einstellungsmenü öffnen. Mit dem Streichen nach oben können Sie durch die Apps auf dem Band scrollen, mit dem Streichen nach links erhalten Sie Benachrichtigungen und mit dem Streichen nach rechts gelangen Sie zu den Daten Ihrer Lieblings-Apps.

Das Fehlen eines Home-Buttons macht das Ganze etwas weniger reibungslos, da man durch die Menüs zurück wischen muss, anstatt schnell zum Hauptbildschirm zurückzukehren. Das ist kein Beinbruch, aber ich würde mir wünschen, dass Amazfit in der nächsten Generation eine Lösung für dieses Problem findet, da es aus Sicht der Benutzerführung definitiv umständlich ist.

Foto: Martyn Casserly

Eine Lösung, die dringend benötigt wird, ist die Möglichkeit, schnell auf Nachrichten zu antworten. Im Moment kann man Nachrichten nur auf dem Band 7 lesen und muss dann das Handy herausholen, um zu antworten. Einige voreingestellte Antworten, auf die man tippen kann, wären eine gute Option.

Das Band 7 wird mit einer Reihe von Mini-Apps geliefert, die mit dem Kalender verknüpft werden können und auf bevorstehende Termine hinweisen. Es gibt eine Wetter-App, eine allgemeine Musik-App, die mit Spotify, Audible und anderen Diensten funktioniert, verschiedene Timer und Alarme, sowie To-Do-Erinnerungen und den Pomodoro-Timer, der sich hervorragend eignet, um sich für eine bestimmte Zeit auf eine Aufgabe zu konzentrieren.

Amazon Alexa ist in das Amazfit Band 7 integriert, so dass Sie es mit Ihrem Amazon-Konto verknüpfen und wie jedes andere Alexa-Gerät verwenden können. Da es keinen Lautsprecher gibt, müssen Sie die Antworten, die der digitale Assistent zurückgibt, lesen.

Mit der zugehörigen Zepp-App können Sie die Funktionsweise des Amazfit Band 7, die Art der angezeigten Daten und auch das Zifferblatt komplett ändern, indem Sie aus einer Reihe von Alternativen auswählen. Viele sind kostenlos, aber es gibt auch kostenpflichtige Versionen im Store. Es gibt zudem Apps von Drittanbietern, allerdings sind die meisten speziell auf Zepp zugeschnitten.

Foto: Martyn Casserly