Aber isch 'abe gar keine iPhone, Signorina!
Apple Pay ist Mobile Payment für die Apple-Welt. Android-Nutzer können schon lange auf die Google-Wallet sowie alternativ diverse Smartphone-Geldbörsen von Mobilfunk-Netzbetreibern wie Deutsche Telekom oder Vodafone zurückgreifen. Auch Bezahlterminals, die kontaktloses Zahlen via NFC unterstützen, sind mittlerweile weitverbreitet, leider aber noch nicht die Kenntnis der Kassierer (und Kunden) darüber.
Es bleibt daher zu hoffen, dass der Start von Apple Pay in Deutschland dazu beiträgt, dem Thema NFC und Mobile Payment ausreichend Auftrieb zu verschaffen. Apple könnte so dafür sorgen, dass das leidige Henne-Ei-Problem endlich vom Tisch ist und kontaktloses Bezahlen bald sehr viel selbstverständlicher sein wird als bisher.
- Was ist was bei Mobile Payment?
Mobile-Payment ist in Deutschland noch gar nicht so richtig angelaufen, wirft aber technologisch und mit Kürzeln wie BLE oder HCE einige Fragen auf. Die Computerwoche erklärt die wichtigsten Begriffe. - BLE vs. NFC
NFC galt einige Zeit als abgeschrieben, aber mit Unterstützung im neuen iPhone für Apple Pay soll sich die Zahl der Nutzer bis 2019 auf 516 Millionen mehr als verfünffachen, sagt Juniper Research. Pyrim Technologies hat in dieser Infografik Bluetooth Low Energy (z.B. Apples iBeacons) mit NFC verglichen. - Wer war nochmal Bluetooth?
Bluetooth-Namensgeber ist der dänische Wikingerkönig Harald Gormson Blåtand (Blauzahn, um 910 bis 987 n.Chr.), dem es gelungen ist, sein Land mit den benachbarten Norwegern zu versöhnen. Seine Initiale H (wie ein x mit einem senkrechten Strich in der Mitte)... - Wer war nochmal Bluetooth?
... und B schmücken als zusammengeführte Runenzeichen auch das Bluetooth-Logo. - Bluetooth 4.2 soll sicherer und schneller sein
Bluetooth 4.2 wurde im Dezember 2014 vorgestellt und soll BLE noch sicherer, stromsparender und schneller machen. - Bluetooth-Varianten im Vergleich
Was es mit Bluetooth Classic, Bluetooth smart und Bluetooth smart ready auf sich hat, ob und wie sich die verschiedenen Versionen beziehungsweise Varianten miteinander vertragen, zeigt diese Ansicht. - Beacons kommen meist kieselartig daher
Beacons wie die iBeacons von Apple oder wie dieses hier auseinandergenommene von Estimote sehen oft aus wie farbige große Kiesel, aber sie können auch beliebige andere Formen annehmen. - Starke Enterprise Beacons
Nicht alle Beacons sind kieselförmig. Die der Enterprise Beacons der Onys Beacon GmbH aus Friedrichshafen, hier als technische Zeichnung, sollen besonders robust, leistungsstark und sicher sein. - Wirecard Card Reader
In Vietnam mit der dortigen Im- und Exportbank Eximbank unter dem Namen "Eximbank's mPOS" eingeführt, bietet Wirecard einen Card-Reader fürs Smartphone oder Tablet an. Denn gerade viele kleine Händler oder Betreiber von Essständen können sich die Anschaffung eines Kartenterminals nicht leisten. Die Kunden verlangen aber danach. Akzeptiert werden Kreditkarten von VISA, MasterCard und JCB. - Das NFC-Logo
Das NFC-Logo schmückt einfach ein geschwungenes N auf blauem Hintergrund. Die mit RFID verwandte Technologie wurde unter anderem speziell im Hinblick auf Mobile-Payment oder Micropayment entwickelt, weshalb die kurze Reichweite von meist unter 10 cm durchaus gewollt ist. - NFC bittet zum Druck
Die von Canon, HP, Samsung und Xerox (hier im Bild) gegründete MOPRA Alliance hat einen auf NFC basierenden mobilen Print-Service entwickelt, der es erlaubt, vom Android-Smartphone (ab Version 4.4) einen Print-Befehl an einen entsprechend vorbereiteten Drucker auszugeben. - RFID-Label für vertikale Märkte
Die Schreiner Group beziehungsweise die Tochter Schreiner LogiData bietet RFID-Etiketten für verschiedene vertikale Märkte an. - RFID-Label für die Kfz-Auslieferung
Für die Verladeprozesse nach der Kfz-Produktion hat Schreiner LogiData dieses Windshield RFID-Label entwickelt. Darauf können sich zum Beispiel Daten befinden, ob das fertige Fahrzeug per Bahn, LKW oder per Schiff verladen werden soll. - QR-Code - eine rätselhafte Matrix
QR-Codes bestehen in der Regel aus einer quadratischen Matrix mit 177 x 177 schwarzen und weißen Elementen, die wie hier zum Beispiel das ganze Vaterunser und mehr Informationen enthalten können.(Quelle: Jobo aus Wikipedia)
Wann kommt Apple Pay nach Deutschland?
Apple hat noch keinerlei konkrete Angaben zur Verfügbarkeit des Dienstes in Deutschland gemacht. Es häufen sich jedoch die Anzeichen, dass ein Start hierzulande für das dritte oder vierte Quartal 2017 angepeilt wird. So wird das Bezahlverfahren mittlerweile auch schon in den Nachbarländern Schweiz und Frankreich angeboten. Seit Dezember 2016 können auch spanische Kunden den Bezahldienst nutzen, in Italien ist Apple Pay am 17.5. 2017 offiziell gestartet. Außerdem sind seit 12. Oktober 2016 folgende Support-Seiten auf Deutsch verfügbar: Informationen zu Apple Pay , Mit Apple Pay bezahlen , Apple Pay einrichten , Unterstützung beim Hinzufügen von Karten zu Apple Pay erhalten , Teilnehmende Banken in Europa .
Gegen eine baldige Einführung spricht die geringe Bereitschaft der Deutschen, mit Kreditkarte oder überhaupt bargeldlos zu zahlen. Ein anderer Punkt ist, dass die Interchange Gebühr in Europa maximal 0,3 Prozent betragen darf. Nachdem Apple bereits 0,15 Prozent kassiert, bleibt demnach nicht mehr so viel übrig. Es ist aber denkbar, dass sich die Banken einen anderen Weg einfallen lassen, etwa durch erhöhte Gebühren für eine Apple-Pay-fähige Kreditkarte.
Kann man auch als Deutscher - etwa im Urlaub - bereits Apple Pay nutzen?
Ja - und nicht nur im Ausland, sondern auch in manchen Geschäften in Deutschland, deren Bezahlterminals NFC (PayPass) und Apple Pay unterstützen. Berichten zufolge sind Filialen von Starbucks, Lidl, Rewe, Shell und Saturn einen Versuch wert. Der Aufwand ist aber relativ hoch, da man sich eine Apple-ID und eine unterstützte Kreditkarte (auch virtuell) aus einem Apple-Pay-Land besorgen muss.
Werden deutsche Geldinstitute bei Apple Pay mitmachen?
Davon kann zum jetzigen Zeitpunkt ausgehen. Der Deutsche Sparkassen und Giro-Verband (DSGV) zum Beispiel hat bereits ausdrücklich Interesse bekundet. In Deutschland haben zwar bereits verschiedenste Gruppen in Mobile-Payment-Systeme investiert, die Resultate waren jedoch durchweg bescheiden.