Test

Acer Chromebook Vero 514 im Test

02.09.2023
Von Christoph Hoffmann und Anyron Copeman

Bildschirm & Lautsprecher

  • 14 Zoll Full HD-Display mit matter Oberfläche

  • Wenig überzeugende Qualität

  • Anständige Dual-Lautsprecher

Das Display des Vero 514 ist der Hauptgrund, warum man vor dem Kauf zögern sollte. Das ist auf den ersten Blick und in den technischen Daten nicht ersichtlich.

Ein 14-Zoll Full HD IPS-Panel (Auflösung: 1.920 × 1.080 Pixel) klingt ganz vernünftig. Für die meisten Menschen ist eine höhere Auflösung oder eine Abkehr vom klassischen 16:9-Seitenverhältnis nicht notwendig.

Das Vero 514 integriert jedoch eine Technologie, die Acer ComfyView nennt. Der Bildschirm ist dabei mit einer matten Beschichtung versehen. Sie reflektiert weniger und ist bei hellen Lichtverhältnissen besser lesbar.

Dies mag für einige Nutzer vorteilhaft sein, allerdings scheint es die Bildqualität zu beeinträchtigen. Die Farben wirken verwaschen und wenig lebendig. Selbst bei ausgeschalteter Nachtlichtfunktion ist ein deutlicher Gelbstich zu erkennen. Dadurch ist das Anschauen von Videos auf dem Vero 514 nicht besonders angenehm.

Die Software, die wir normalerweise zur Messung der Farbgenauigkeit verwenden, ist nicht mit Chrome OS kompatibel. Daher können wir keine detaillierten Angaben machen.

Foto: Dominik Tomaszewski / Foundry

Obwohl ein matter Bildschirm nicht so stark reflektiert wie ein glänzender, braucht man dennoch eine gute Helligkeit, um ihn zu nutzen. Das trifft insbesondere dann zu, wenn die Sonne durch das Fenster scheint oder man sich im Freien befindet. Mit maximal 279 nits ist der Bildschirm des Vero jedoch schwächer als viele andere Laptops. Dadurch wirken Inhalte oft flau und gedämpft, zumal sich die automatische Helligkeitseinstellung unter Chrome OS nicht deaktivieren lässt.

Da es sich nicht um einen Touchscreen handelt und die Bildwiederholfrequenz auf 60 Hz begrenzt ist, ist das Display die eigentliche Schwachstelle dieses Chromebooks.

Das Vero 514 bietet ein unterdurchschnittliches Erlebnis beim Ansehen von Videos.

Die Lautsprecher sind nichts Besonderes, der Klang ist in Ordnung. Klarheit und Detailtreue sind ausgezeichnet, selbst bei hoher Lautstärke. Allerdings fehlt es an Bass. Sie werden Kopfhörer für Musik verwenden wollen.

Obwohl sich die Lautsprecher an der Unterseite des Geräts befinden, leisten sie gute Arbeit, um den Raum mit Klang zu füllen. 50 Prozent des Kunststoffs, der für die Lautsprecher verwendet wird, ist außerdem recycelt.

Technische Daten & Leistung

  • Intel Core-CPUs der 12. Generation

  • Ausgezeichnete Leistung des Core i7-Modells

  • Nur 256 GB maximaler Speicherplatz

Anders als viele Chromebooks verwendet das Vero 514 vollwertige Intel Core Prozessoren. Sie haben die Wahl zwischen i3, i5 und i7 aus der 12. Generation von 2022.

Das von mir getestete Spitzenmodell kombiniert den Core i7-1255U mit einer integrierten Intel Iris Xe-Grafikkarte und 8 GB RAM. Das Ergebnis ist eine hervorragende Leistung und ein wichtiger Grund, das Vero 514 gegenüber den meisten anderen Chromebooks zu kaufen.

Foto: Dominik Tomaszewski / Foundry

Selbst mit vielen geöffneten Browser-Tabs, Messaging-Apps, E-Mails und Videos war das Vero 514 reaktionsschnell und kam gut zurecht.

Einige mobile Apps, die aus dem Google Play Store heruntergeladen werden, geben Warnungen aus. Sie sind nicht für Chromebooks optimiert - laufen aber dennoch reibungslos.

Die Leistung ist ein wichtiger Grund, das Vero 514 gegenüber den meisten anderen Chromebooks zu kaufen.

Natürlich bedeutet das Fehlen einer leistungsfähigeren CPU und eines diskreten Grafikprozessors, dass es sich nicht wirklich für ernsthafte Videobearbeitung (wie mehrere 4K-Streams) oder das Spielen der neuesten Games im Konsolenstil eignet. Aber dafür ist das Vero 514 nicht gedacht. Grundsätzlich macht es eine gute Figur.

Einige unserer üblichen Benchmarks sind nicht mit Chrome OS kompatibel. Die Ergebnisse unten beweisen allerdings, dass das Vero 514 eines der leistungsfähigsten Chromebooks ist, die man kaufen kann.

Wie viel Leistungseinbußen müssen Sie beim Core i3-1215U- oder Core i5-1235U-Modell in Kauf nehmen? Das können wir Ihnen an dieser Stelle nicht sagen, da wir keinen direkten Vergleich durchführen konnten. Aber die meisten Leute brauchen keinen i7-Prozessor. Für alles Andere wie Büroarbeiten, Online-Shopping und Fotobearbeitung reicht das Vero 514 aus.

Das Einsteigermodell besitzt eine 128-GB-SSD, bei den teureren Modellen sind es sogar bis zu 256 GB. Das wird für die meisten Leute ausreichen. Beachten Sie, dass ca. 60 GB mit Systemdateien belegt sind, die nicht entfernt werden können.

Was die Konnektivität betrifft, so unterstützt das Vero 514 Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2. Allerdings können Sie mobile Daten nur nutzen, wenn Sie den Wi-Fi-Hotspot Ihres Smartphones verwenden.

Akku & Laden

  • Ganztägige Akkulaufzeit

  • Beeindruckende 65-Watt-Ladeleistung

Acer macht keine genauen Angaben zur Akkukapazität des Vero 514, mit einer einzigen Ladung sollen bis zu 10 Stunden Betriebszeit möglich sein.

Unser Akkutest bestätigt dies: Das Gerät hat ein 1080p YouTube-Video 11 Stunden und 12 Minuten lang gestreamt, bevor ihm der Saft ausging. Dabei war die Helligkeit auf 200 cd/m² eingestellt (es gibt keine Möglichkeit, die automatische Helligkeit zu deaktivieren, aber sie schien sich während des Tests nicht anzupassen) und die Lautstärke lag bei etwa 50 Prozent.

Die Akkulaufzeit ist nicht spektakulär, aber ein voller achtstündiger Arbeitstag ist durchaus machbar.

Dabei handelt es sich jedoch lediglich um die Zeit der Videowiedergabe. Bei normaler Alltagsnutzung wird der Akku wahrscheinlich schneller leer sein. Das entspricht auch meiner Erfahrung. Die Akkulaufzeit ist nicht spektakulär, aber ein voller achtstündiger Arbeitstag ist durchaus machbar. Man sollte nur darauf achten, dass man sich am späten Nachmittag in der Nähe einer Stromquelle befindet.

Foto: Dominik Tomaszewski / Foundry

Acers Behauptung, das Gerät sei in 30 Minuten zu 50 Prozent aufgeladen, erweist sich ebenfalls als zutreffend. Mit dem mitgelieferten 65-Watt-Ladegerät waren nach einer halben Stunde 51 Prozent erreicht. Eine vollständige Aufladung dauerte etwas über 90 Minuten. Gar nicht so schlecht.