How-to

9 versteckte Funktionen in Windows nutzen

29.12.2023
Von Thorsten Eggeling

4. Schneller nach Dateien auf der Festplatte suchen

Die schnellste Suche: Everything findet Dateien und Ordner auf der gesamten Festplatte in Bruchteilen von Sekunden. Neue Dateien werden sofort berücksichtigt.
Die schnellste Suche: Everything findet Dateien und Ordner auf der gesamten Festplatte in Bruchteilen von Sekunden. Neue Dateien werden sofort berücksichtigt.

Die Aktualisierung des Suchindex erfolgt unter Windows meist verzögert, weshalb die Suche nach erst kürzlich erstellten Dateien oft kein Ergebnis zeigt. Das Suchtool Everything (auf Heft-DVD) bietet dagegen eine Suche in Echtzeit über alle Festplatten und ist außerordentlich schnell.

Das Geheimnis: Everything erstellt keinen Volltextindex, sondern nutzt die Master File Table (MFT) des Dateisystems NTFS. Darin enthalten sind Datei- und Ordnernamen sowie die Bezeichnungen des jeweils darüber liegenden Elements im Verzeichnisbaum. Mit diesen Informationen erstellt Everything eine kleine Datenbank mit den vollständigen Pfadnamen, was beim ersten Start kurze Zeit dauert. Das Tool überwacht danach das Dateisystem und schreibt Änderungen sofort in seine Datenbank. Everything kann jedoch nur nach Datei- und Ordnernamen suchen und nicht nach Dateiinhalten.

Everything bietet im Menü "Suchen" einige Optionen. Die Suche lässt sich auf Dateitypen wie "Dokumente" oder "Bilder" beschränken. Nach einem Klick auf "Suchen -› Filter verwalten" kann man die Filter bearbeiten und beispielsweise Dateinamenerweiterungen hinzufügen. Es lassen sich außerdem eigene Suchfilter erstellen.

Über "Extras -› Einstellungen" kann man unter "Datenbank -› NTFS-Laufwerke" einzelne Laufwerke von der Aufnahme in die Datenbank ausschließen.

Ist das Häkchen vor "Offline-Laufwerke automatisch aus Datenbank entfernen" nicht gesetzt, speichert Everything Datei- und Ordnernamen von externen Festplatten dauerhaft. Sie finden Dateien darauf auch dann, wenn das Laufwerk gerade nicht verbunden ist.

Dateien schnell auf andere Geräte übertragen

Dateitransfer in der Nähe: Sobald die Teilen-Funktion unter Windows aktiviert ist, lässt sich eine Datei auf ein anderes Gerät übertragen. Der Zielrechner ist unter „Umgebungsfreigabe“ zu sehen.
Dateitransfer in der Nähe: Sobald die Teilen-Funktion unter Windows aktiviert ist, lässt sich eine Datei auf ein anderes Gerät übertragen. Der Zielrechner ist unter „Umgebungsfreigabe“ zu sehen.

Für den Dateitransfer lassen sich Netzwerkfreigaben nutzen, die man aber erst umständlich einrichten muss.

Einfacher geht es mit der Umgebungsfreigabe. Die Voraussetzung: Auf allen Geräten müssen Bluetooth und WLAN oder Ethernet aktiviert sein. Gehen Sie in den „Einstellungen“ auf „System –› In der Nähe freigeben“ (Windows 10: „System –› Gemeinsame Nutzung“). Wählen Sie die Option „Nur meine Geräte“, wenn Sie überall mit demselben Microsoft-Konto angemeldet sind. Andernfalls entscheiden Sie sich für „Alle Personen in der Nähe“. Darunter lässt sich ein Ordner konfigurieren, in dem empfangenen Dateien gespeichert werden sollen.

Um eine Datei zu senden, wählen Sie im Kontextmenü „Freigabe“ und klicken auf den Namen des anderen PCs. Auf diesem muss der Empfang bestätigt werden.

Über die App Nearby Sharing in Windows klappt der Dateitransfer auch von einem Android-Geräte aus. Zurzeit kann die App jedoch Dateien nur senden und nicht empfangen.

5. Zuverlässige und schnelle Suche nach Dateiinhalten

Dateiinhalte durchsuchen: Docfetcher findet Suchbegriffe in zahlreichen Dateitypen. Man muss allerdings zuvor einen Suchindex erstellen, was einige Zeit dauert.
Dateiinhalte durchsuchen: Docfetcher findet Suchbegriffe in zahlreichen Dateitypen. Man muss allerdings zuvor einen Suchindex erstellen, was einige Zeit dauert.

Wo die Textsuche im Vordergrund steht, ist der unkomplizierte Docfetcher Favorit. Das Tool benötigt eine Java-Laufzeitumgebung.

Zuerst müssen Sie einen Suchindex erstellen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste in das leere Feld unter "Suchbereich", und gehen Sie im Kontextmenü auf "Index erstellen aus -› Ordner". Nach Auswahl des zu durchsuchenden Ordners startet ein Klick auf "OK" die Indexierung. Sie können auf diese Weise mehrere Ordner in den Suchbereich aufnehmen.

Das Programm durchsucht Libre Office, Microsoft Office, PDF, RTF, HTML, puren Text, aber auch MP3 und JPG einschließlich eventueller Kommentierungstags. Die Analyse beschränkt sich aber auf Textinformationen - Exif-Tags von Bildern oder Bitraten bei Audio können Sie nicht abfragen.

Wenn Docfetcher läuft, bemerkt das Programm geänderte oder neue Dateien automatisch und nimmt sie in den Index für den jeweiligen Ordner auf. Sie können aber auch im Kontextmenü eines Eintrags im Suchbereich jederzeit auf "Aktualisieren" klicken. Da Docfetcher dabei nur neue oder geänderte Daten berücksichtigt, ist dies schnell erledigt.

6. Der neue und alte Datei-Explorer unter Windows 11

Er ist noch da: Die vorherige Version des Windows- Explorers mit Menüband und ausführlichem Kontextmenü lässt sich über einen Trick auch unter Windows 11 starten.
Er ist noch da: Die vorherige Version des Windows- Explorers mit Menüband und ausführlichem Kontextmenü lässt sich über einen Trick auch unter Windows 11 starten.

Für Windows 11 hat Microsoft den Windows-Explorer gründlich umgebaut. Das umfangreiche Menüband von Windows 10 ist weggefallen, dafür gibt es eine Symbolleiste, die Icons beispielsweise für "Kopieren" und "Umbenennen" zeigt. Das Kontextmenü wurde ebenfalls reduziert und zeigt nur noch die wichtigsten Einträge. Wer über das Kontextmenü von Dateien und Ordnern auf die zusätzlichen Menüeinträge etwa von Explorer-Erweiterungen zugreifen will, muss unter Windows 11 die Shift-Taste beim Rechtsklick gedrückt halten.

Wenn Ihnen das zu umständlich ist, stellen Sie das bisherige Kontextmenü wieder her. Dafür verwenden Sie das Tool Winaero Tweaker und gehen darin auf "Windows 11 -› Classic Full Context Menus". Setzen Sie ein Häkchen vor "Enable classic full context menus" und klicken Sie auf die Schaltfläche "Restart Explorer". Der rechte Mausklick im Windows-Explorer zeigt jetzt standardmäßig das komplette Kontextmenü an.

Vorherige Version des Windows-Explorers verwenden: Der Dateimanager von Windows 10 ist auch in Windows 11 noch enthalten (getestet mit Version 22H2 und 23H2). Um ihn zu starten, drücken Sie die Tastenkombination Win-R, tippen control ein und bestätigen mit "OK". Damit rufen Sie die Systemsteuerung auf. Tippen Sie C: in die Eingabezeile ein und bestätigen Sie mit der Enter-Taste. Es erscheint das von Windows 10 bekannte Fenster des Windows-Explorers mit Menüband und vollständigen Kontextmenüs.

Für einen schnelleren Aufruf gehen Sie in Winaero Tweaker auf "Windows 11 -› Enable Ribbon" und klicken auf "Launch File Explorer with Ribbon". Klicken Sie auf "Create Desktop Shortcut for Ribbon Explorer", um eine Verknüpfung zum Windows-Explorer auf dem Desktop zu erstellen.