Selbst vermeintlich übersichtliche Tools wie der Windows-Explorer bieten Möglichkeiten, die auf den ersten Blick nicht immer zu erkennen sind. Die Suchfunktion beispielsweise findet nicht nur Dateien und Ordner. Mit zusätzlichen Suchoptionen lässt sich das Ergebnis verfeinern und für zahlreiche Zwecke nutzen.
Allerdings ist die Windows-Suche nicht immer ausreichend schnell und liefert oft auch nicht die gewünschten Ergebnisse. Das lässt sich optimieren, aber alternative Suchtools bieten - je nach Einsatzzweck - mehr Leistung.
Optimierungsbedarf kann man auch beim Windows-Update sehen. Damit lassen sich das System und einige Microsoft-Anwendungen automatisch aktualisieren.
Bereits seit einiger Zeit bietet Microsoft ein Tool für die Kommandozeile an, mit dem sich populäre Tools und Anwendungen installieren und aktualisieren lassen. Wir stellen hier ein Programm vor, das die komfortable Steuerung über eine grafische Oberfläche ermöglicht.
1. Suchfunktion des Windows-Explorers nutzen
Die Suche nach Datei- oder Ordnernamen sowie Dateiinhalten ist vor allem auf gut gefüllten Festplatten eher langsam. Schneller geht es, wenn man zumindest den Ordner kennt, unterhalb von dem eine gewünschte Datei vermutlich liegt. Am schnellsten findet Windows Dateien innerhalb von Ordnern des eigenen Benutzerprofils. Für diese erstellt Windows automatisch einen Suchindex, der Bezeichnungen und teilweise auch Dateiinhalte katalogisiert.
Bei Bedarf lassen sich weitere Ordner in den Suchindex aufnehmen, beispielsweise von einer zweiten Festplatte (Punkt 3). Für eine Suche starten Sie den Windows-Explorer, navigieren zum Ordner, den Sie durchsuchen wollen, und tippen den Suchbegriff in das Feld rechts oben ein. Bei Windows 11 beginnt die Suche sofort, Windows- 10-Nutzer bestätigen mit der Eingabetaste oder der Pfeil-Schaltfläche.
Wenn eine Suche aktiv ist, blendet Windows 10 die Registerkarte "Suchtools" ein, bei Windows 11 erscheint die Schaltfläche "Suchoptionen". Über beide können Sie Optionen wählen, mit denen sich das Suchergebnis einschränken lässt. Sie können beispielsweise ein Änderungsdatum wie "Gestern" oder "Diese Woche" einstellen oder hinter "Art" einen Dateityp wie "Dokument" oder "Ordner" wählen. Windows ergänzt im Eingabefeld die Suchanfrage, beispielsweise mit "art:document" für die Suche nach Dokumenten. Bei Windows 11 sind einige Optionen weggefallen. Windows 10 bietet unter "Andere Eigenschaften" auch die Suche in Metadaten wie "Autoren" oder "Markierungen" (Punkt 2).
Die erweiterte Suchsyntax hat Microsoft nur teilweise dokumentiert. Zudem sind die Schlüsselwörter abhängig von der Systemsprache unterschiedlich und manchmal auch gemischt englisch- und deutschsprachig. Eine ältere, aber weitestgehend noch gültige Liste lässt sich über auf dieser Webseite abrufen. Einige Beispiele für Suchabfragen:
änderungsdatum:>1.11.2023: findet alle Dateien, die nach dem hinter ">" angegeben Datum geändert wurden.
änderungsdatum:>1.11.2023<30.11.2023: Alle Dateien die zwischen den beiden Daten geändert wurden.
größe:>1GB: Dateien, die größer als 1 GB sind.
autor:Sepp: Findet Dateien, bei denen der Verfasser Sepp heißt.
markierung:wichtig: Dateien, in deren Eigenschaften als Markierung "wichtig" eingetragen ist.
bewertung:5 Sterne: Dateien, die in ihren Eigenschaften mit 5 Sternen bewertet sind.
breitengrad:(28 9): Sucht in Bilddateien nach den GPS-Daten 28 Grad, 9 Minuten.
Das Suchergebnis lässt sich auf vielfache Weise nutzen. Sie können beispielsweise besonders große, aber nicht ständig benötigte Dateien finden und auf eine externe Festplatte auslagern. Eine Abfrage mit "markierung:" oder "autor:" hilft bei der Suche nach bestimmten Dateien, aber auch bei der Zusammenstellung von Dateien anhand von Kriterien. Wie sich die Eigenschaften von Dateien anpassen lassen, lesen Sie in Punkt 2. Das Suchergebnis kann man wie andere Ansichten im Fenster des Windows-Explorers verwenden. Dateien lassen sich markieren, kopieren oder verschieben.
2. Eigenschaften von Dateien bearbeiten
Jede Datei besitzt mehrere Standardattribute, beispielsweise Erstellungsdatum und Änderungsdatum. Einige Dateitypen enthalten jedoch auch Metainformationen, etwa JPG-Dateien. Was vorhanden ist, hängt von der Kamera beziehungsweise dem Bildbearbeitungsprogramm ab. Klicken Sie im Windows-Explorer eine Bilddatei mit der rechten Maustaste an, wählen Sie "Eigenschaften", und gehen Sie auf "Details".
Meist finden Sie Informationen zum Kamerahersteller, der Belichtungszeit und auch GPS-Daten. Sie können Daten bearbeiten oder hinzufügen, indem Sie hinter der Beschreibung auf das Feld in der Spalte "Wert" klicken. Möglich sind unter anderem Titel, Betreff, Bewertung und Markierung. Wenn Sie mehrere Bilder markieren und dann im Kontextmenü auf "Eigenschaften" gehen, lassen sich die Daten für alle markierten Dateien auf einmal anpassen.
Unter Windows 10 können Sie auf "Ansicht -› Detailbereich" gehen. Der Windows-Explorer zeigt dann die wichtigsten Infos in einer eigenen Spalte an. Die Werte lassen sich auch hier bearbeiten und speichern.
Nutzer von Windows 11 gehen auf "Anzeigen -› Detailbereich". Ändern lässt sich hier nichts. Dafür gibt es die Schaltfläche "Eigenschaften", über die man für Anpassungen zur Registerkarte "Details" navigiert.
Bei anderen Dateitypen hängt es teilweise von den installierten Programmen ab, welche Metadaten sich anpassen lassen. Bei Doc-Dateien ist es standardmäßig möglich, für Docx-Dateien ist ein installiertes Microsoft Office erforderlich. Für Libre-Office-Dateien muss das Büropaket ebenfalls installiert sein. Der Windows-Explorer zeigt die Metadaten jedoch nur an, Änderungen lassen sich in Libre Office über "Datei -› Eigenschaften" vornehmen.
Die Metadaten lassen sich für die Suche nutzen (Punkt 1), aber auch im Windows-Explorer anzeigen. Aktivieren Sie "Ansicht -› Details" (Windows 11: "Anzeigen -› Details"), klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen Spaltenkopf, und gehen Sie auf "Weitere". Setzen Sie Häkchen vor die Eigenschaften, die Sie sehen wollen, beispielsweise "Markierungen" und "Bewertung". Per Klick auf den Spaltenkopf lässt sich die Liste dann nach diesen Eigenschaften sortieren. Das funktioniert auch im Suchergebnis, wenn Sie auf die Ansicht "Details" umschalten.
3. Einstellungen für die Indexerstellung anpassen
Dateien im Benutzerprofil sowie im Ordner "Öffentlich" indiziert die Windows-Suche standardmäßig. Sie können Ordner in den Suchindex aufnehmen oder daraus entfernen.
Öffnen Sie die "Einstellungen" (Win-I), suchen Sie nach Indizierung und klicken Sie auf "Windows-Search-Einstellungen". Die Standardoption ist "Klassisch" und erfasst die eigenen Dateien des Benutzers. "Erweitert" dehnt die Suche auf weitere Ordner aus. Darunter steht eine Liste mit Ordnern, die nicht durchsucht werden. Sie können Ordner daraus entfernen oder hinzufügen.
Detaillierte Einstellungen lassen sich nach einem Klick auf "Erweiterte Indizierungsoptionen" (Windows 10: "Erweiterte Suchindexeinstellungen") vornehmen. Klicken Sie auf "Ändern", erweitern Sie die Baumansicht und setzen Sie ein Häkchen vor den gewünschten Ordner.
Klicken Sie auf die Schaltfläche "Erweitert". Bei Bedarf setzen Sie ein Häkchen vor "Verschlüsselte Dateien indizieren". Auf der Registerkarte "Dateitypen" sind Erweiterungen und die zugehörigen Filterbeschreibungen aufgeführt. Bei jedem Eintrag haben Sie die Wahl zwischen "Nur Eigenschaften indizieren" und "Eigenschaften und Dateiinhalte indizieren".