5. Analytics als Gamechanger
Reportings und Dashboards sind - wie eingangs bereits erwähnt - die üblichen Use-Case-Verdächtigen im Low-Code-Bereich. Viele Unternehmen unterstützen Business User zudem mit Datenkatalogen und Data-Preparation-Tools.
Darüber hinaus kann die Low-Code-Technologie aber auch die Collaboration optimieren und Echtzeit-Analytics realisieren, wie Jay Henderson, SVP of Product Management beim Softwareanbieter Alteryx, konstatiert: "Mit Low-Code-freundlichen Analysetools können erfahrene Datenwissenschaftler mit technologischen Laien auf derselben Plattform auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Gleichzeitig kann das einen Beitrag zu User Experience und Prozessautomatisierung leisten und Kompetenzlücken beseitigen."
Julian LaNeve, CTO beim Datenspezialisten Astronomer, liefert ein konkretes Beispiel aus dem US-Profisport: "Die Major-League-Baseball-Mannschaft der Texas Rangers verwendet Pipelines, um Daten über Spieler und Spielstatistiken zu erfassen, die dem Trainerstab direkt nach Spielschluss zur Verfügung stehen. Das ermöglicht nicht nur, die Leistung einzelner Spieler zu tracken sondern auch, das Verletzungsrisiko zu antizipieren."
6. Public-Cloud-Workflows
Zur Innovation kann es außerdem führen, mit Low-Code Produkt- oder Service-Komponenten in der Cloud zu entwickeln: Die Developer beschäftigen sich dabei mit den Engineering- und Skalierungsanforderungen, während Low-Code-Tools für simple Interfaces, administrative Tools oder Reportings genutzt werden. Dieser Ansatz funktioniert für Public-Cloud-Plattformen sowie die Anbindung an Drittanbieter-Services.
Heather Sundheim, Managing Director of Solutions Engineering beim Cloud-Spezialisten SADA, gibt tiefere Einblicke: "Low-Code- und No-Code-Plattformen in der Google Cloud ermöglichen eine rationalisierte App-Entwicklung und revolutionieren die Datenverarbeitung und -analyse: Sie ermöglichen den Nutzern, intuitive Interfaces für die direkte Dateneingabe in Google Sheets oder BigQuery-Tabellen zu erstellen."
Die automatisierte Berichterstellung werde durch die Integration von Google Cloud Functions mit diesen Plattformen erleichtert, so die Managerin: "Datengesteuerte Reportings werden auf der Grundlage vordefinierter Kriterien automatisiert erstellt - die Teams können sich ganz auf die Entscheidungsfindung fokussieren. Darüber hinaus kann die Technologie auch der internen Kommunikation durch innovative Anwendungsfälle wie Chatbots und Bilderkennung dienlich sein und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen."
7. Authentifizierungs-Upgrades
Ein weiterer Bereich, in dem sich mit Low-Code innovieren lässt, ist die Substituierung interner Commodity-Komponenten. Rudimentäre Registrierungs-, Login- und Password-Reset-Funktionalitäten zu entwickeln, ist relativ einfach - allerdings sollten die angesichts heutiger Security-Anforderungen und Nutzererwartungen auch zuverlässig implementiert werden. Wenn User dabei auf zusätzliche Invests in Form von Engineering-Aufwand möglichst verzichten möchten, ist Low-Code ein Weg.
Meir Wahnon, Mitbegründer des israelischen Identity-Management-Anbieters Descope, spezifiziert: "Identity geht alle Business Teams etwas an und die User Journey umfasst diverse Schritte - etwa Anmeldung, Login, Multi-Faktor-Authentifizierung oder die Synchronisierung mit CRM-Tools. Die Erweiterbarkeit von Low-Code- und No-Code-Tools vereinfacht es, sie mit anderen Tools zu integrieren und Teams aus nicht-technischen Bereichen in diesen Prozess einzubinden. Zudem können Lösungen dieser Art dazu beitragen, die Details komplexer Authentifizierungsprozesse zu abstrahieren. Das bedeutet für Entwickler, sich stärker auf ihr Kernprodukt konzentrieren zu können." (fm)
- Jens Stier, engomo
„C-Level-Entscheider sehen KI als Heilsbringer, doch die ‚Macher‘ in IT und Fachbereichen sind eher skeptisch. Die Plattformen müssen hier noch beweisen, dass sie den KI-Hype in echten Mehrwert umsetzen können.“ - Dr. Juergen Erbeldinger, ESCRIBA AG
„Die No-Code-/Low-Code-Technologie ist mittlerweile auf Augenhöhe mit klassischer Entwicklung. Damit kann man ein großes Spektrum an Lösungen abbilden, die schnell und unkompliziert in bestehende Software-Umgebungen implementiert werden können. Dabei sind die Zeit- und Ressourceneinsparungen gegenüber der klassischen Softwareentwicklung enorm.“ - Christoph Garms, Neptune Software
„In der heutigen Zeit, in der die Nachfrage nach maßgeschneiderten Lösungen und hybriden Systemen ständig wächst, sind No Code und Low Code die Werkzeuge, die IT-Abteilungen benötigen, um flexibel und effizient auf diese Anforderungen zu reagieren. Diese Technologien ermöglichen es Unternehmen, in einer sich ständig verändernden digitalen Landschaft wettbewerbsfähig zu bleiben und innovative Lösungen schnell umzusetzen.“ - Cosima von Kries, Nintex
„Die letzten Jahre haben den Unternehmen eine hohe Flexibilität und Agilität in Bezug auf die Anpassung ihrer Applikationen und Prozesse an neue Marktgegebenheiten abverlangt, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Einsatz von No-Code-/Low-Code-Technologien gewährleistet dies und es ist daher nicht verwunderlich, dass aufgrund der Umsetzungsvorteile diese Technologien immer mehr an Beliebtheit gewinnen.“ - Florian Rühl, Simplifier AG
„Am Ende des Tages geht es darum, innerhalb kürzester Zeit möglichst viele Anwendungen und Prozesse umzusetzen. Dem stehen Fachkräftemangel und fehlende IT-Kompetenz entgegen. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass Low Code den Werkzeugkasten der traditionellen Entwicklung erweitert.“ - Stefan Ehrlich, TRANSCONNECT
„Die Integration von KI in Low-Code-Plattformen bietet immenses Beschleunigungspotenzial für die Entwicklung von Anwendungen. Sie steigert die Effizienz, gibt Vorhersagen und ermöglicht Einblicke in Strukturen und Daten. Komplexe Aufgaben werden einfacher gelöst, was die Produktivität steigern, das Kundenerlebnis verbessern und Wettbewerbsvorteile schaffen kann.“
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld.