PowerShell - ein einfaches blaues Fenster und etwas Text haben die Welt der Windows-Administration vom Point-and-Click- ins Skript-Zeitalter überführt, in dem alles automatisiert wird, Log Rotation und Identity Lifecycle Management möglich wird und sich festlegen lässt, welcher Server welche Updates erhält.
Die aktuellen Versionen von Windows Server, Microsoft 365, Azure, Intune, Viva und all das andere Cloud-Zeug sind in erster Linie über PowerShell zugänglich. Soll heißen: PowerShell-Knowhow ist obligatorisch geworden. Zum Glück gibt es dabei zahlreiche Ressourcen, die Sie bei diesem Unterfangen unterstützen.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen sieben essenzielle - und größtenteils kostenlose - Tools, mit denen Sie in die Welt von PowerShell abtauchen können.
1. Ironman PowerShell Universal
PowerShell Universal ist ein nützliches Verwaltungs- und Entwicklungs-Tool, mit dem Sie webbasierte PowerShell-Skripte erstellen und zentral ausführen können. Betrachten Sie PowerShell Universal als ein Whiteboard, um:
Skripte zu erstellen, die APIs enthalten (entweder neu oder selbst kreierte),
andere Skripte aufzurufen (einschließlich der integrierten PowerShell-Cmdlets und Skripte, die in vielen Serveranwendungen enthalten sind), und
Fähigkeiten an andere Administratoren zu delegieren - ein zentrales Repository für Administrations-Tasks, das an Ihre spezifische Umgebung angepasst ist, ist die zugrundeliegende Idee.
PowerShell Universal stellt eine Reihe von Templates zur Verfügung, die Ihnen den Einstieg in verschiedene Tasks erleichtern, beispielsweise:
Active-Directory-Benutzer und -Gruppen zu verwalten,
Terminal-basierte User Interfaces für kompliziertere Skripts zu erstellen, die mit verschiedenen Inputs und Cases umgehen können,
C#-Code in und aus PowerShell zu konvertieren.
Wenn Sie ein Skript in PowerShell erstellen müssen, kann dieses Tool dafür sorgen, dass das Ergebnis besser aussieht, zugänglicher und wiederverwendbarer ist. Die kostenlose Version enthält keine Enterprise-Funktionen. Diese sind ab rund 500 Dollar pro Server erhältlich. Ironman PowerShell Universal ist für so gut wie jede Plattform erhältlich - einschließlich Windows, Linux, Mac und Docker.
2. Scriptrunner ActionPacks
Manchmal - vor allem dann, wenn PowerShell nebenbei gelernt werden muss - kann das Beispiel anderer Skripte einen nützlichen Shortcut bieten, um schneller etwas gebacken zu bekommen. Wenn Sie nachvollziehen, wie ein anderer Scripter ein Tool erstellt hat, es anpassen und auf der Grundlage gezielter Nachforschungen auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden, kann das die Zeitspanne, die Sie im Vergleich zum Start bei Null benötigen, erheblich verkürzen.
Für Inspirationszwecke gibt es kaum einen besseren Anlaufpunkt als die PowerShell-Skripte von ScriptRunner. Diese Sammlung enthält mehr als 1.500 Scripts, die sich auf diverse Themen verteilen. Unter anderem:
Active Directory,
Exchange,
Microsoft 365,
VMware,
Windows Server.
Sämtliche Skripte sind auf GitHub leicht zugänglich und können kostenlos heruntergeladen werden. Wenn Sie diese Beispiel-Scripts mit einigen Automation- und Accessibility-Elementen anreichen und mit dem eingangs vorgestellten PowerShell Unlimited kombinieren, erhalten Sie eine performante Basis, um Ihre Automatisierungs-Journey zu starten.
3. PowerShell für Visual Studio Code
Vor Visual Studio Code (VS Code) war die Welt ein dunklerer Ort: Skripte mussten in Notepad oder Texteditoren von Drittanbietern bearbeitet werden. Das war weder schön anzusehen noch zu benutzen.
Microsofts nützlicher - und kostenloser - Code-Editor bietet eine abgespeckte, aber immer noch leistungsfähige Version der integrierten Entwicklungsumgebung (IDE) Visual Studio. Dabei enthält VS Code zahlreiche hilfreiche Features, um Code zu schreiben und Skripte zu bearbeiten. Das Code-Plugin PowerShell for Visual Studio Code bietet einige spezielle Funktionen - darunter zum Beispiel:
Syntax-Hervorhebung,
Code Snippets,
IntelliSense,
Navigationsfunktionen wie GoTo oder Find für cmdlets und Variablen,
Local Script Debugging und
Farbschemata.
Visual Studio Code eignet sich für diverse Tasks, etwa um schnell Texte zu bearbeiten, HTML-Dokumente zu markieren oder flotter PowerShell-Skripte zu schreiben. Mit dem - ebenfalls kostenlosen - PowerShell-Plugin realisiert VS Code noch mehr Nutzwert. Beides direkt herunterzuladen und zu installieren, lohnt sich.
4. Sapien PowerShell Studio 2023
Erfahrenere PowerShell-Entwickler und -Administratoren benötigen unter Umständen tiefergehende Tools - wie PowerShell Studio 2023 von Sapien. Wenn Sie dieses Tool zum ersten Mal benutzen, werden Sie sich driekt an Visual Studio erinnert fühlen. Und aus gutem Grund: Es handelt sich um ein Integrated Scripted Environment.
Zu den Funktionen gehören zum Beispiel:
Ribbon,
Support für Remote Debugging,
Compiler-Funktionen (ermöglichen es, Skripte in ausführbare Dateien umzuwandeln),
Support für mehrere PowerShell-Versionen (nützlich, um Skripte auf verschiedene Server auszurichten, auf denen unterschiedliche Stufen des Windows-Server-Betriebssystems ausgeführt werden) sowie
Source Control, um Scriptcode ein- und auszuchecken sowie
Support für mehrere Entwickler.
Dieses Feature Set macht PowerShell Studio 2023 zur offensichtlichen Wahl für Unternehmen, deren Admins und Developer gemeinsam an fortgeschrittenen PowerShell-Skripten arbeiten. Das Ganze hat allerdings auch seinen Preis:
eine unbefristete Lizenz kostet einmalig 499 Dollar,
ein Jahresabonnement ist ab 25 Dollar pro Monat oder 250 Dollar jährlich erhältlich.
Seien Sie gewarnt: Laut Setup-Programm benötigen Sie mehr als 5 GB Speicherplatz, um PowerShell Studio 2023 zu installieren. Wenn Sie lieber erst einmal testen möchten, ob das Tool das richtige für Sie ist, steht Ihnen zudem eine 45-tägige Testphase offen.