Heimarbeit und Homeschooling

3 Learnings aus der Zeit im Homeoffice

10.07.2020
Von   IDG ExpertenNetzwerk


Rahild Neuburger ist Dozentin an der Forschungsstelle für Information, Organisation und Management an der LMU München (Fakultät für Betriebswirtschaft) und Geschäftsführerin vom MÜNCHNER KREIS.
Homeoffice, Video Calls, Webinare – aufgrund der Coronakrise hat die Digitalisierung in vielen Unternehmen im Schnelltempo Einzug gehalten. Die Schulen taten und tun sich schwerer, digitale Konzepte umzusetzen. Dabei können sie sich viel von der Business-Welt abschauen.
Videokonferenzen statt Meetings, Home Office statt Arbeitsplatz im Büro: Die neue Normalität kam sehr schnell und lief deutlich besser als das Home Schooling bei den Kindern.
Videokonferenzen statt Meetings, Home Office statt Arbeitsplatz im Büro: Die neue Normalität kam sehr schnell und lief deutlich besser als das Home Schooling bei den Kindern.
Foto: fizkes - shutterstock.com

Die Corona-Epidemie hat uns in kürzester Zeit dazu gezwungen, unser Arbeits- und Schulleben komplett zu ändern. Unser bisher physischer Arbeitsplatz wurde nach Hause verlagert; unsere täglichen Arbeitsprozesse, Besprechungen, Teamsitzungen, Konferenzbesuche und Weiterbildungsveranstaltungen in den virtuellen Raum. Statt sich zwischen verschiedenen Konferenzräumen physisch zu bewegen, wechselten wir zwischen verschiedenen virtuellen Konferenztools.

Die tagtäglichen Einladungen zum "daily check in" im Team und/oder mit Führungskräften fanden sich in vielen Kalendern. In den virtuellen Raum verlegt wurden auch die wöchentlichen Sport- und Yoga-Stunden, der wöchentliche Apero oder das regelmäßige Work-Out-Treffen mit Kolleginnen und Kollegen. Nicht selten klangen fachliche Meetings mit einem inoffiziellen Teil im heimischen Wohnzimmer-Call bei einem Glas Bier oder Wein aus.

Digitalisierung im Zeitraffer

Die Veränderungen waren extrem. Die Geschwindigkeit, in der sie passierten, war phänomenal. Wer technische oder fachliche Fragen hatte oder sich in puncto Home Office oder virtuelles Arbeiten noch schulen lassen wollte, hatte kein Problem, in dem entstehenden inflationären Angebot an Webinaren und Online-Kursen fündig zu werden. Die Angebote umfassten so gut wie alles: Werkzeuge im Home Office, Gestaltung des Home-Office-Bereiches, virtuelle Zusammenarbeit in Teams, virtuelle Führung - aber auch Meditation und Achtsamkeit, Zeitmanagement, Selbstorganisation, wertschätzende Kommunikation auch im virtuellen Team - um nur eine kleine Auswahl wiederzugeben.

Chance für Experimente

Egal, wie es in einer Zeit nach oder mit Corona weitergeht - zurück zur Präsenzkultur, primär virtuell oder in Mischformen - eines wird deutlich: wir haben die Corona-Wochen genutzt, um zu experimentieren und zu lernen. Als Individuum, im Team und im Unternehmen.