Die Corona-Epidemie hat uns in kürzester Zeit dazu gezwungen, unser Arbeits- und Schulleben komplett zu ändern. Unser bisher physischer Arbeitsplatz wurde nach Hause verlagert; unsere täglichen Arbeitsprozesse, Besprechungen, Teamsitzungen, Konferenzbesuche und Weiterbildungsveranstaltungen in den virtuellen Raum. Statt sich zwischen verschiedenen Konferenzräumen physisch zu bewegen, wechselten wir zwischen verschiedenen virtuellen Konferenztools.
Die tagtäglichen Einladungen zum "daily check in" im Team und/oder mit Führungskräften fanden sich in vielen Kalendern. In den virtuellen Raum verlegt wurden auch die wöchentlichen Sport- und Yoga-Stunden, der wöchentliche Apero oder das regelmäßige Work-Out-Treffen mit Kolleginnen und Kollegen. Nicht selten klangen fachliche Meetings mit einem inoffiziellen Teil im heimischen Wohnzimmer-Call bei einem Glas Bier oder Wein aus.
Digitalisierung im Zeitraffer
Die Veränderungen waren extrem. Die Geschwindigkeit, in der sie passierten, war phänomenal. Wer technische oder fachliche Fragen hatte oder sich in puncto Home Office oder virtuelles Arbeiten noch schulen lassen wollte, hatte kein Problem, in dem entstehenden inflationären Angebot an Webinaren und Online-Kursen fündig zu werden. Die Angebote umfassten so gut wie alles: Werkzeuge im Home Office, Gestaltung des Home-Office-Bereiches, virtuelle Zusammenarbeit in Teams, virtuelle Führung - aber auch Meditation und Achtsamkeit, Zeitmanagement, Selbstorganisation, wertschätzende Kommunikation auch im virtuellen Team - um nur eine kleine Auswahl wiederzugeben.
Chance für Experimente
Egal, wie es in einer Zeit nach oder mit Corona weitergeht - zurück zur Präsenzkultur, primär virtuell oder in Mischformen - eines wird deutlich: wir haben die Corona-Wochen genutzt, um zu experimentieren und zu lernen. Als Individuum, im Team und im Unternehmen.
- Thomas Zimmerer, Interim Manager CIO/CDO
Für Zimmerer (derzeit für einen Konzern im Nahen Osten tätig) und sein Team ist insbesondere Microsoft Teams aktuell das Tool, das vor allem für Chat, Videokonferenzen, Shared Sessions am PC, Notebook, iPad und iPhone den ganzen Tag im Einsatz ist. - Thomas Zimmerer, Interim Manager CIO/CDO
Sein Tipp für geplante Tages-Workshops: Spaltet man diese in mehrere kleinere Videokonferenzen von 1-2 Stunden auf, ist dies sogar effektiver, da die Teilnehmer nicht so sehr ermüden und man zwischen den Terminen die Ergebnisse bereits einbauen kann. - Thomas Siekmann, VP IT & Digitalization Senvion Deutschland GmbH
Siekmann bietet den Senvion-Mitarbeitern im Homeoffice einen „doppelten“ Zugang zu den Ressourcen: Genutzt werden VPN-Zugänge und - parallel für viele Nutzer - VDIs auf Basis von VMWare. - Thomas Siekmann im Home Office
Er selbst setzt im Home-Office ebenfalls auf redundante Zugänge: Alle Geräte sind neben dem Wifi-Zugang auch LTE-fähig. - Dirk Altgassen, CIO bei der Etex Group
Neben der Office-365-basierten Arbeitsumgebung und diversen IT-Tools unterstützen Altgassen und sein Team das Business auch bei einem neuen „way of working“, wie zum Beispiel dem Aufsetzen „virtueller Kaffeeküchen“, in denen man sich zwischendurch trifft. - Dirk Altgassen im Home Office
Das Lieblings-Gadget des Etex-CIOs im Home Office ist sein „Jabra“. - Christian Ammer, CIO und Head of Digital Transformation bei der Kanzlei Noerr
Für Ammer hat sich im Homeoffice die Arbeit an zwei Rechnern am besten bewährt: Cloud-Tools und Remote-Apps wie Office 365 (vor allem Microsoft Teams), Dokumentenbearbeitung- und -Sharing (via Nextcloud) und den Großteil der Kommunikation (Audio und Video-Konferenzen) kann er über den eigenen Heim-PC durchführen. Über das Firmen-Notebook (per VPN oder mit Virtual Desktop) läuft nur noch ein Teil der Kommunikation via E-Mail/Outlook. - Christian Ammer im Home-Office
Sein Top-Tipp (neben einer 2-Geräte-Strategie): Audio möglichst nur per Freisprechung. Das macht die Dinge schneller, einfacher und unkomplizierter als mit Headsets und Kopfhörern zu hantieren.