IT-Entscheider in der Zwickmühle

Zwischen Modernisierungsdruck und Sparzwängen

24.07.2023
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Eine neue Studie zeigt die Hindernisse auf, mit denen sich deutsche IT-Teams konfrontiert sehen.
Laut Pure-Storage-Studie werden deutsche IT-Entscheider bei der Einführung neuer Technologien durch die schwache Konjunktur gebremst und müssen Abstriche machen.
Laut Pure-Storage-Studie werden deutsche IT-Entscheider bei der Einführung neuer Technologien durch die schwache Konjunktur gebremst und müssen Abstriche machen.
Foto: photoschmidt - shutterstock.com

Die digitale Transformation hat sich in rasantem Tempo beschleunigt und einen noch nie dagewesenen Bedarf an IT-Modpernisierung mit sich gebracht. Angesichts des wirtschaftlichen Gegenwinds konzentrieren sich die IT-Teams daher nach wie vor auf die Operationalisierung und Unterstützung neuer digitaler Initiativen, allerdings unter dem zusätzlichen Druck knapper werdender Budgets und geringerer Personalstärke.

Dieses Stimmungsbild zeichnet eine aktuelle Umfrage (PDF), für die Pure Storage 500 IT-Entscheider (darunter 100 Teilnehmer aus Deutschland) befragt hat. Die gute Nachricht zuerst: Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen gibt es laut der Studie keine Anzeichen dafür, dass die IT-Einkäufer die Einführung neuer Technologien verlangsamen - im Gegenteil, einige Herausforderungen beschleunigen sogar das Tempo im Change-Prozess.

So gaben von den deutschen Teilnehmern etwas mehr als die Hälfte an, bei den geplanten Einkäufen für die nächsten fünf Jahre Investitionen in Nachhaltigkeitstechnologien (54 Prozent) und KI/ML (51 Prozent) zu priorisieren. Weniger als die Hälfte (45 Prozent) sagten voraus, dass sie in die Automatisierung oder Orchestrierung der Infrastruktur investieren werden.

Keine Basis für Zukunftstechnologien

Der Spagat zwischen der Unterstützung kritischer IT-Services für ihr Unternehmen und der Schaffung einer Grundlage für zukünftige Initiativen fällt den IT-Teams allerdings schwer. Neun von zehn deutschen IT-Einkäufern erklärten, sie fühlten sich verpflichtet, Technologie kaufen, die ihre Infrastruktur gar nicht unterstützen kann. Als Grund für diesen Missstand wurde fast unisono der Druck durch ihre digitalen Transformationsagenda genannt. 69 Prozent der IT-Entscheider aus Deutschland erklärten sogar, sie wären im Resultat nicht in der Lage gewesen, neue Technologien entsprechend den Erwartungen der Unternehmensleitung einzusetzen.

Dieser Trend wird sich auch in Zukunft fortsetzen, wenn man die Antworten der hiesigen Studienteilnehmer betrachtet. Drei von vier IT-Entscheidern (73 Prozent) bekundeten, sie fühlten sich ständig oder zumindest häufig unter Druck gesetzt, Entscheidungen über den Kauf von Technologien auf der Grundlage des aktuellen Bedarfs zu treffen - ohne die langfristigen Folgen dieser Entscheidungen vollständig zu berücksichtigen.

78 Prozent erwarten zudem, dass Kaufentscheidungen in den nächsten fünf Jahren verstärkt überprüft werden. So versuche das Procurement bereits jetzt, Implementierungspläne und spezifische Einschätzungen zum Time to Value besser zu verstehen. Auf längere Sicht, so die Ergebnisse der Studie, würde die Beschaffungsabteilung auch die Durchführbarkeit dieser Projekte prüfen und eine detailliertere Bewertung der Projektpläne, Einschränkungen und Abhängigkeiten verlangen. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass eine Amortisation des Invests und Ergebnisse vorhersagbar sind.

Modernisierung der IT-Infrastruktur geplant

Inwieweit es im Zuge dieser Überprüfung auch zu Investitionen in die IT-Infrastruktur kommt, bleibt abzuwarten. Immerhin planen laut Studie sämtliche befragten IT-Entscheider aus Deutschland eine Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur, um künftige Technologieinvestitionen in den nächsten fünf Jahren besser zu unterstützen. 77 Prozent planen sogar erhebliche Upgrades.

Dabei ist es keine Überraschung, dass Netzwerk und Sicherheit (62 Prozent), Datenverwaltung oder -speicherung (54 Prozent) und Rechenzentrumsausstattung (50 Prozent) aus Sicht der Entscheider zu den wichtigsten Bereichen der IT-Infrastruktur gehören, die aktualisiert werden müssen, um die Einführung neuer Technologien besser zu unterstützen.

"Der extrem hohe Prozentsatz der Befragten in Deutschland, die sich zum Kauf ungeeigneter Technologie gedrängt fühlten, zeigt, wie wichtig ein unternehmensweiter Ansatz für die digitale Transformation ist", kommentiert Markus Grau, Principal Technologist bei Pure Storage, die Ergebnisse. "Ohne einen abteilungsübergreifenden Ansatz sind die Investitionen gefährdet."

Gleichzeitig begrüßt Grau, dass nachhaltige Technologien zu den Prioritäten in Deutschland für die nächsten fünf Jahre gehören. "Dabei handelt es sich um einen wachsenden Trend, den es unbedingt aufzugreifen gilt. Es ist das Richtige für den Planeten und es ist das, was die Kunden verlangen."