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Browser-Add-ons

Zehnmal produktiver surfen

06.04.2016
Von  und
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Das Arbeiten mit dem Browser gehört zu den alltäglichen Gepflogenheiten aller Anwender - doch können sie dabei auch immer produktiv arbeiten? Unsere Add-ons können helfen, die Produktivität zu steigern!

Sowohl jüngere Kollegen als auch die eigenen Kinder können nur verständnislos mit dem Kopf schütteln, wenn altgediente Redakteure über die Recherchearbeit in den Achtziger und beginnenden Neunziger Jahren des vergangenen Jahrtausend reden: Telefone, Nachschlagewerke sowie per Post verschickte Informationen gehörten zu den Werkzeugen der Wahl. Zwar gab es dann Anfang der 1990er-Jahre schon erste Versionen des Netscape Navigator, doch die Informationsdichte im beginnenden World Wide Web war eher niedrig - von der oftmals fehlenden Internet-Anbindung einmal ganz abgesehen.

Heute ist der Browser zum alltäglichen Werkzeug sowohl der meisten "Wissensarbeiter" als auch aller anderen Computernutzer geworden. Viele Anwender klagen aber darüber, dass die Arbeit mit dieser Software nicht immer so produktiv wie gewünscht sei: Neben Funktionalitäten der unterschiedlichen Browser, die nicht genau den Bedürfnissen und Ansprüchen der Nutzer entsprechen, sind es nur allzu häufig die vielen Ablenkungen, die das Surfen im Internet zu einer eher unproduktiven Tätigkeit werden lassen. Zum Glück können fast alle Browser-Modelle mit Add-ons ergänzt werden: Wir haben uns umgeschaut und stellen Add-ons vor, die versprechen, das Surfen mit den Browsern effizienter und vor allen Dingen produktiver zu machen.

Bei den Browsern kamen jeweils die zum Testzeitpunkt Ende 2015 aktuellen Versionen auf zwei Systemen unter Windows 10 Enterprise und Professional sowie auf einem Rechner unter Windows 7 Professional zum Einsatz: Firefox 43.0.4, Chrome Version 47.0.2526.111 und Internet Explorer in der Updateversion 11.0.26. Leider mussten wir dabei feststellen, dass einige Add-ons, die sich mit der Steigerung von Produktivität befassen, zum Testzeitpunkt zur aktuellen Version 43.0.4 des Firefox-Browsers noch nicht kompatibel waren. Alle hier vorgestellten Add-ons arbeiteten hingegen problemlos mit dieser Browser-Version zusammen.

Platz 10: Add-on Compatibility Reporter 2.0.4

Das zuvor geschilderte Problem mit der Kompatibilität der Add-ons beim Firefox-Browser kann sich sehr schnell zur ernsthaften Produktivitätsbremse ausweiten: Fast jeder Anwender hat heute "seinen" Browser mit entsprechenden Erweiterungen ausgestattet und die Frequenz der Versionswechsel steigt gerade bei Mozillas Browser stetig. Hier kann dann der Add-on Compatibility Reporter helfen:

  • Von Mozilla bereitgestellte Erweiterung, die es dem Nutzer ermöglicht, Probleme zu melden, die beim Versionswechsel des Browsers mit Erweiterungen auftreten.

  • Waren die Erweiterungen schon vor dem Update installiert, so ist es in vielen Fällen möglich, diese mit Hilfe des Compatibility Reporters auch dann zur Zusammenarbeit mit der neuen Browser-Version zu bewegen, wenn diese vom Entwickler standardmäßig nicht dafür vorgesehen waren.

Wer mit Hilfe seiner Add-ons produktiv arbeitet, legt Wert darauf, dass sie auch nach einem Update seines Browsers noch richtig oder überhaupt funktionieren: Hier kann der "Add-on Compability Reporter" wertvolle Hilfe leisten. Foto: Frank-Michael Schlede / Thomas Bär
Wer mit Hilfe seiner Add-ons produktiv arbeitet, legt Wert darauf, dass sie auch nach einem Update seines Browsers noch richtig oder überhaupt funktionieren: Hier kann der "Add-on Compability Reporter" wertvolle Hilfe leisten. Foto: Frank-Michael Schlede / Thomas Bär

Fazit: Natürlich kann auch der Compatibility Reporter keine Wunder bewirken und wer die entsprechenden Foren aufmerksam studiert, wird feststellen dass diese Erweiterung rund um die Version 28 des Firefox-Browsers selbst mit Kompatibilitäts-Problemen zu kämpfen hatte. Trotzdem stellt sie eine gute Möglichkeit dar, wenigstens ein Workaround bei nicht funktionierenden Erweiterungen einzusetzen und zugleich den Entwicklern Kompatibilitätsprobleme und Fehler, die bei ihren Erweiterungen auftreten, direkt zu übermitteln.

Platz 9: RescueTime

Wer im Internet unterwegs ist, wird dazu in der Regel einen Browser nutzen. Dabei ist allein der Einsatz des Browsers sicher kein Garant für produktive Arbeit mit den Daten aus dem Netz. Mit dem Add-on ResuceTime for Firefox soll es dem Nutzer aber unter anderem gelingen, die Prokrastination beim Online-Arbeiten besser in den Griff zu bekommen:

  • Das Add-on, das für den Firefox- und den Chrome-Browser zur Verfügung steht, führt Buch über die Zeit, die ein Nutzer auf der Seite verbringt, die er gerade im aktiven Tab oder Browser-Fenster besucht.

  • Grundsätzlich versucht das Add-on die besuchten Seiten selbst zu bewerten und in "produktiv verwendete" und "ablenkende" Seiten zu kategorisieren. Nutzer haben aber die Möglichkeit, hier eigene Einteilung vorzunehmen, um so ein möglichst realistisches Bild der eigenen Online-Tätigkeit zu bekommen.

  • Schon bei der freien Version des Add-ons können sich die Nutzer einen wöchentlichen Report über ihr Surfverhalten zusenden lassen.

Surfen auf der Web-Seite der Computerwoche? Damit waren wir in diesem Fall zu 90 Prozent der Online-Zeit produktiv tätig, wenn man der Auswertung von "RescueTime" Glauben schenken mag.
Surfen auf der Web-Seite der Computerwoche? Damit waren wir in diesem Fall zu 90 Prozent der Online-Zeit produktiv tätig, wenn man der Auswertung von "RescueTime" Glauben schenken mag.

Fazit: Insgesamt eine recht gelungene Lösung, die bei unseren Tests die Arbeit im Browser zuverlässig dokumentierte. Eine solche Auflistung kann ein gutes Mittel zur eigenen Kontrolle sein. Allerdings setzt der Einsatz voraus, dass die Nutzer zunächst ein (kostenloses) Konto auf der Web-Seite des Anbieters einrichten - wer also nicht möchte, dass sein Surfverhalten auf einem amerikanischen Server protokolliert wird, sollte eher nicht zu dieser Lösung greifen, die auch nur in englischer Sprache bereitsteht. Für eine monatliche Gebühr von 9 Dollar oder einen Jahresbetrag von 72 Dollar stellt der Anbieter auch eine Premium-Version bereit, die unteren auch solche Dinge wie Abwesenheit des Nutzers vom Computer protokollieren sowie den Zugriff auf Web-Seiten blockieren kann.

Platz 8: LeechBlock

Wo das zuvor vorgestellte Tool "RescueTime" nur aufzeichnet und so hilft, die "Zeitkiller" im Web zu identifizieren, geht das Add-on "LeechBlock" weitaus radikaler vor - es blockiert im Browser den Zugang zu bestimmten Web-Seiten:

  • Trotz englischer Oberfläche einfach zu verwaltende Ergänzung, die Schritt für Schritt durch die Konfiguration der Blockade führt.

  • Feine, granulare Einstellungen, die eine Festlegung auf Wochentage und Zeiträume ermöglicht.

  • Erweitere Schutzeinstellungen können verhindern, dass Nutzer diese Blockade während der gewählten Zeit ausschalten.

Und so sieht es der Nutzer, wenn "LeechBlock" aktiv ist: Diese Seite kann vom Administrator auch selbst durch eine andere HTML-Seite ersetzt werden, um beispielsweise die Nutzer über die Gründe der Sperre zu informieren.
Und so sieht es der Nutzer, wenn "LeechBlock" aktiv ist: Diese Seite kann vom Administrator auch selbst durch eine andere HTML-Seite ersetzt werden, um beispielsweise die Nutzer über die Gründe der Sperre zu informieren.

Fazit: Der martialische Namen LeechBlock (Leech steht im Englischen für Blutsauger, Blutegel) sagt eigentlich bereits allerhand aus. Diese Add-on sperrt vom Nutzer oder auch Administrator zuvor festgelegt Seiten. Dabei stehen viele lokale Konfigurationsmöglichkeiten bis hin zur eigenen Web-Seite mit der entsprechenden Meldung bereit. Da das Add-on lokal auf dem jeweiligen System verwaltet werden muss und nur für den Firefox-Browser zur Verfügung steht, ist es im professionellen Einsatz in größeren Netzwerk weniger, aber gut für den Einsatz im Home-Office oder kleinen Bürogemeinschaften geeignet.