Kostenloses NAS mit der Fritz!Box

Workshop - Fritz!Box als NAS-System nutzen

02.12.2016
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.
Die Fritz!Box WLAN 7580, 7490, 7390, 7360, 7320 und weitere Modelle können als kostenlose und zentrale NAS-Systeme eingesetzt werden. Dieser Workshop zeigt, wie man die Fritz!Box-NAS-Funktionen mit wenigen Handgriffen zu einem zentralen Speicher konfiguriert und nutzt.

Seit dem letzten großen Firmware-Update hat die Fritz!Box von AVM neben einer vollständige Unterstützung für IPv6 und WLAN-Gastzugang auch eine neue Benutzeroberfläche erhalten. Darüber hinaus hat der Hersteller der DSL-Box eine komfortable und einfache NAS-Funktionalität spendiert. Im Laufe der letzten Monate hat AVM die Firmware der Fritz!Box nochmals gründlich überarbeitet und um zahlreiche Optimierungen für MyFritz!, Gastzugang sowie für die NAS- und DECT-Nutzung erweitert.

Mit MyFritz! kann der Anwender über einen Internet-Browser unter einer festgelegten Fritz!NAS-Adresse auf den lokalen Speicher, auf einen Online-Speicher oder auf ein extern an der Fritz!Box angeschlossenes USB-Laufwerk von überall her zugreifen. Die verschiedenen Daten-Files können über einen Browser angesehen und verschoben werden.

Der Dateiaustausch zwischen eigenem Computer, internem Speicher, USB-Speicher oder Online-Speicher erfolgt einfach mit der Maus per Drag and Drop. Die Verwendung eines speziellen DynDNS.Dienstes ist nicht notwendig, da AVM die direkte Verbindung zu der Fritz!Box über den MyFritz!-Dienst verwaltet. Natürlich ist die NAS-Funktion mit einem Passwort für den Zugriff über das Internet geschützt.

In einem aktuellen Firmware-Update hat AVM den WLAN-Gastzugang noch komfortabler gestaltet. So ist es jetzt möglich einen Namen für die Arbeitsgruppe festzulegen und Dateien optimiert zu Suchen und zu sortieren. Darüber hinaus hat der Hersteller der NAS eine verbesserte Ansicht und Handhabung spendiert. Für unseren Workshop nutzen wir die Fritz!Box-Firmware Fritz!OS 6.60, in der der Hersteller zusätzlich granulare Benutzerfreigaben für die NAS-Funktionalität integriert hat.

Das neue gehärtete "Betriebssystem" steht zurzeit nur für das 7490-Gerät zur Verfügung. Trotzdem lässt sich der Workshop auch auf die weiteren Fritz!Box-Modelle wie etwa Fritz!Box 7390, 7360, 7330, 7320, 7312, 7270, 7240, 6842 LTE, 6840 LTE oder 6810 LTE anwenden. Allerdings unterscheidet sich der Funktionsumfang von Fritz!OS entsprechend der technischen Spezifikationen der Geräte.

Wie Sie die NAS-Funktion der Fritz!Box einrichten und nutzen, beschreibt unser Workshop in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Aktuelle Fritz!Box-Firmware aufspielen

Um in den Genuss der neuen Fritz!Box-NAS-Funktion zu kommen, sollten Sie zuerst prüfen, ob die Fritz!Box mit der Firmware xx.05.20 oder höher arbeitet. Wir verwenden das "Betriebssystem" OS 6.54. Die Firmware-Version können Sie über das Webinterface mittels der linken Navigationsleiste unter System / Update / Fritz!OS-Version abrufen. Haben Sie eine alte Version, können Sie im Prinzip das Image-Update jetzt auch über das Web-Interface der Fritz!Box einfach einspielen. Bei einem geglücktem Update - alle Einstellungen bleiben erhalten - meldet sich nach fünf Minuten die Fritz!Box mit einer neuen Benutzeroberfläche wie gewohnt wieder zurück. Sie können aber auch die Firmware unter dem Reiter Fritz!OS-Datei manuell aufspielen.

Fritz!Box: Ein Firmware-Update lässt sich einfach per Web-Interface durchführen oder auch manuell per Image-Datei aufspielen.
Fritz!Box: Ein Firmware-Update lässt sich einfach per Web-Interface durchführen oder auch manuell per Image-Datei aufspielen.

Doch als Vorsorge für den Fall, dass etwas beim Update schief läuft, sollten Sie entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn man ganz ohne Online-Verbindung dasteht.

  • Im Konfigurationsmenü der Fritz!Box finden Sie unter dem Menüpunkt System den Punkt "Einstellungen sichern". Damit erzeugen Sie ein Backup Ihrer Konfiguration auf dem PC.

  • Prüfen Sie, ob Sie Ihre DSL-Zugangsdaten noch zur Hand haben.

  • Wie in unserem Artikel "Rettung für die Fritz!Box" beschrieben, bietet AVM auf seinem FTP-Server für jedes Modell ein aktuelles Firmware-Paket an, das auch eine Rescue-Datei enthält. Laden Sie diese vorab herunter, denn damit machen Sie jede "kaputte" Fritz!Box wieder flott.