Bogota, Bangkok, Johannesburg

Wo Outsourcing am gefährlichsten ist

17.04.2009
Von  und Andrea König
Stephanie Overby schreibt unter anderem für die US-Schwesterpublikation CIO.com.
Ein vieldiskutierter Report des Offshoring-Experten Doug Brown listet die 25 riskantesten Outsourcing-Städte auf. Vor allem Bogota und Bangkok sollten auslagerungswillige Unternehmen demnach meiden.

Terroranschläge in Mumbai, Entführungen in Mexiko und ein völlig überraschender Bilanzskandal um den indischen IT-Dienstleister Satyam rüttelten in den vergangenen Monaten am Bild vom sicheren und problemlosen Offshoring. Die Entwicklungen bringen CIOs in die Klemme. Vielen ist unklar, ob das Mantra nun "schneller und billiger" oder "sicher und stabil" lauten soll.

"US-Kunden bekamen die Störungen zu spüren und haben ihren Glauben in den sicheren - vor allem indischen - Offshoring-Markt verloren", sagt Brown. Er ist Chef der Outsourcing-Firma Brown-Wilson Group und hat den Report "2009: The Year of Outsourcing Dangerously" verfasst. CIOs legen gerade Offshore-Projekte auf Eis, die vor einem Jahr noch Routine gewesen wären. Sie suchen nach Alternativen, die mit weniger Risiken verbunden sind." Unsere US-Schwesterpublikation CIO.com stellt die Ergebnisse des Reports vor.

Regierungen in Südafrika, Kolumbien, Malaysia, Thailand und Mexiko haben kaum Initiativen angestoßen, um die Ängste der Outsourcing-Kunden zu zerstreuen. Ähnlich verhält es sich mit den Philippinen und Brasilien. In Indien mangelt es häufig an der notwendigen Infrastruktur. Der Report hat aber auch Positives für einige Länder übrig. Warme Worte gibt es etwa für Polen, Irland, Tschechien, Chile und Ägypten.

Terrorismus, drohende Kriege, Katastrophen, Netzwerkzusammenbrüche, Umweltprobleme, Kriminalität und Krankheiten - all das sind laut Brown Risikofaktoren fürs Outsourcing. Der Trend gehe zum Outsourcing in nahe Länder oder sogar ins Heimatland, will der Brown-Wilson-Chef wissen.