Der aktuelle Global Insights Report "The Greening World of Work" der ManpowerGroup untersucht die wichtigsten Trends, die Führungskräfte im Hinblick auf die künftige Joblandschaft und eine nachhaltigere Wirtschaft berücksichtigen sollten. So geht mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen davon aus, dass Investitionen in die ökologische Umgestaltung und ESG-Standards die größten Treiber für die Schaffung von Arbeitsplätzen in den nächsten fünf Jahren sein werden. Es wird erwartet, dass bis 2030 weltweit bis zu 30 Millionen neue grüne Arbeitsplätze entstehen.
Qualifikationsdefizit gefährdet Klima- und ESG-Ziele
Gleichzeitig betrachten Arbeitgeber weltweit den Mangel an geeigneten Bewerbern und Bewerberinnen (53 Prozent) und fehlende Fähigkeiten (60 Prozent) als Haupthindernis bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeits- und ESG-Ziele. 94 Prozent der Unternehmen räumen sogar ein, dass sie derzeit nicht über die Talente verfügen, die sie zur Erfüllung ihrer Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele benötigen. Der weltweite Fachkräftemangel hat somit auch Folgen für das Klima. Für Deutschland zeichnet sich ein ähnlicher Trend ab: Der enorme Fachkräftemangel droht hierzulande sogar die Energiewende auszubremsen.
"Die internationalen Klimaziele lassen sich nur mit qualifizierten Fachkräften erreichen. Gleichzeitig führt die demographische Entwicklung in den am weitesten entwickelten Volkswirtschaften dazu, dass verfügbare Talente eine immer begrenztere Ressource darstellen. Das bedeutet, dass Unternehmen bei der grünen Transformation nicht nur technische Innovationen einführen, sondern auch die Stärken der eigenen Mitarbeitenden voll ausschöpfen müssen, um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen," sagt Iwona Janas, Country Manager der ManpowerGroup Deutschland.
Gute Aussichten für Fachkräfte mit Green Skills
Durch die angestrebte Energiewende ergeben sich auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt branchenübergreifend aussichtsreiche Perspektiven für Fachkräfte mit so genannten Green Skills. Die besten Einstellungschancen haben Fachkräfte im Energie- und Versorgungssektor, wie eine Befragung der ManpowerGroup ergab. Laut der Erhebung suchen 30 Prozent der Unternehmen in diesem Sektor Mitarbeitende. Auch im Finanz- und Immobiliensektor (28 Prozent) und im Bereich der Industrie und Rohstoffe (27 Prozent) sind Talente mit den benötigten Green Skills gefragt.
Staatliche Anreize wie der mit Hunderten von Milliarden Euro ausgestattete "Green Deal Industrial Plan" der Europäischen Union und der "Inflation Reduction Act" der Vereinigten Staaten werden den Übergang zu einer klimaneutralen Industrie in den kommenden Jahren weiter beschleunigen und Unternehmen dazu veranlassen, in grüne Technologien zu investieren und ambitionierte Netto-Null-Verpflichtungen einzugehen.
Bewerber schauen auf ESG-Engagement des künftigen Arbeitgebers
Aber auch die Talente selbst treiben den globalen Wandel hin zu einer grüneren Wirtschaft voran. Wie der Bericht hervorhebt, sind 49 Prozent der Verbraucher weltweit dazu bereit, für nachhaltige Produkte höhere Preise zu zahlen. Innerhalb der Generation Z geben sogar 75 Prozent an, dass sie bei ihren Einkäufen der Nachhaltigkeit eine größere Bedeutung beimessen als der eigentlichen Marke. Das wirkt sich auch auf die Wahl des Arbeitgebers aus: Für immer mehr Talente spielt bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber dessen ESG-Engagement eine wichtige Rolle.
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