In einem Interview mit Business Insider gab der amtierende Firmenchef zu, dass Microsofts "Ausstieg" aus dem Handygeschäft besser hätte gehandhabt werden können. "Eine der schwierigsten Entscheidungen, die ich getroffen habe, als ich CEO wurde - war unser Ausstieg aus dem, wie ich es damals nannte, Mobiltelefongeschäft", erklärte Nadella. "Im Nachhinein denke ich, dass es Möglichkeiten gegeben hätte, die Kategorie der Computer zwischen PCs, Tablets und Telefonen neu zu erfinden."
Satya Nadella hatte 2014 den ehemaligen CEO Steve Ballmer abgelöst und etwas mehr als ein Jahr später 7,6 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit der Übernahme des Nokia-Handygeschäfts durch Microsoft abgeschrieben. Zwar bestätigte Microsoft erst ein paar Jahre später, dass Windows Phone tot sei. Bereits wenige Monate nach der Aufgabe des eigenen Smartphone-Geschäfts war aber klar, dass Microsofts Mobile OS keine Zukunft habe.
Seitdem hat Microsoft mit den Android-betriebenen Klapp-Tablets Surface Duo und Surface Duo 2 eher zaghafte Versuche gestartet, um wieder Anschluss im Mobile-Geschäft zu finden. Berichten zufolge wurde jedoch die Weiterentwicklung der Hardware Ende 2022 gestoppt. Nächstes Jahr endet auch die dreijährige Support-Garantie für das zweite Modell.
Bill Gates: "Größter Fehler überhaupt"
Nadella ist nicht der erste Microsoft-CEO, der Fehlgriffe des Softwarekonzerns im Mobile-Bereich zugibt. Der Mitbegründer und ehemalige CEO von Microsoft, Bill Gates, bekannte einst, sein "größter Fehler überhaupt" sei gewesen, dass Microsoft Android unterschätzt und mit Windows Mobile den Kürzeren gezogen habe.
Auch Gates-Nachfolger Steve Ballmer lag mit seinen Einschätzungen zur Konkurrenz durch Android und das iPhone ziemlich falsch. Nach dem Launch 2007 bezeichnete er das Apple-Gerät als "das teuerste Telefon der Welt". Es sei "für Geschäftskunden nicht interessant, weil es keine Tastatur hat".
Im Jahr 2013 gab Ballmer zu, dass es ein Fehler gewesen sei, sich nicht schon viel früher auf Smartphones konzentriert zu haben. "Ich bedauere, dass wir uns in den frühen 2000er Jahren so sehr auf Windows [Vista] konzentriert haben, dass wir nicht in der Lage waren, unsere Talente auf das neue Gerät, das Telefon, zu übertragen", erklärte Ballmer. "Das ist das, was ich am meisten bedaure."