Im Vergleich zu Windows 10 hat Microsoft bei Windows 11 einige Maßnahmen ergriffen, um die PC-Performance zu optimieren. Das heißt allerdings nicht, dass es noch besser, beziehungsweise schneller geht. Zum Beispiel mit den folgenden, simplen Optimierungstipps. Sie zu befolgen kann übrigens auch gewährleisten, dass Ihre Windows-11-Maschine nicht im Laufe der Zeit erlahmt.
13 Tipps, um Windows 11 schneller zu machen
Vorab noch ein Hinweis: Wir beziehen uns in diesem Artikel auf Windows 11 Version 22H2. Wenn Sie eine frühere Version von Windows 11 nutzen, stehen einige Features unter Umständen nicht zur Verfügung oder sehen anders aus.
1. Autostart deaktivieren
Programme, die zwar im Hintergrund laufen, aber nur selten oder nie verwendet werden, können Ihren PC verlangsamen. Zu unterbinden, dass solche Applikationen zum Systemstart ausgeführt werden, kann Ihren Rechner entsprechend beschleunigen. Dazu rufen Sie zunächst den Windows Task Manager auf, indem Sie:
entweder die Tastenkombination Strg + Alt + Entf eingeben oder
den Task Manager über die Windows-Suchleiste starten.
Im Task Manager klicken Sie rechts auf den Menüpunkt "Autostart von Apps". Nun sehen Sie eine Liste der Programme und Dienste, die beim Start von Windows initiiert werden - inklusive der Info, wie sich die jeweilige App auf den Startprozess auswirkt (dieser Wert bezieht sich allerdings nur auf den Startvorgang, nicht den laufenden Windows-11-Betrieb). Um zu verhindern, dass eines der gelisteten Programme oder Dienste zusammen mit dem System gestartet wird, genügt ein Rechtsklick, die Auswahl von "Deaktivieren" sowie ein anschließender Neustart des Rechners.
2. Effizienzmodus verwenden
Über den Task Manager initiieren Sie einen weiteren Trick, um Windows 11 schneller zu machen. Den mit Windows 11 22H2 eingeführten "Effizienzmodus", der Ihren PC beschleunigen und zudem die Akkulaufzeit Ihres Laptops optimieren kann. Neben anderen Maßnahmen regelt der Effizienzmodus in Windows 11 zum Beispiel die Priorität von Prozessen und Anwendungen, die im Hintergrund laufen. Dabei ist der Begriff allerdings etwas irreführend, denn Sie können nicht Ihren gesamten Rechner in den Effizienzmodus versetzen - sondern lediglich einzelne Anwendungen und Prozesse. Der Haken dabei: Das funktioniert nur mit bestimmten.
Rufen Sie den Task Manager (siehe oben) auf und wählen sie im Menü links den Punkt "Prozesse". Rechts sehen Sie nun eine Liste der Anwendungen und Prozesse, die aktuell laufen. Wenn Sie einen der Listeneinträge auswählen, haben Sie oben rechts im Task Manager die Möglichkeit, den Effizienzmodus zu aktivieren. Ist die Schaltfläche ausgegraut, steht die Funktion für die ausgewählte App nicht zur Verfügung. Darüber hinaus wissenswert: Unter Windows 11 arbeiten einige Anwendungen standardmäßig im Effizienzmodus, ohne die Möglichkeit, diesen zu deaktivieren (etwa Microsoft Edge).
3. Automatisierte Wartung nutzen
Windows 11 führt im Hintergrund kontinuierlich Wartungsmaßnahmen an Ihrem PC durch, beispielsweise Sicherheits-Scans und Systemdiagnosen. Das soll sicherstellen, dass alles auf dem neuesten Stand ist, eventuelle Probleme automatisch behoben werden und das Device mit optimaler Leistung läuft. Sie sollten deshalb sicherstellen, dass die automatische Wartung durch Windows aktiviert ist. Bei Bedarf können Sie diese Funktion auch manuell starten.
Rufen Sie dazu die Systemsteuerung auf und wählen Sie dort System und Sicherheit -> Sicherheit und Wartung. Hier finden Sie den Abschnitt "Automatische Wartung", inklusive der Option, diese direkt manuell zu starten.
4. Adware und Bloatware beseitigen
Möglicherweise liegt es gar nicht an Windows 11, dass Ihr PC langsam startet. Eventuell beansprucht auch Bloat- oder Adware die Systemressourcen über Gebühr. Software dieser Art wird oft vom Hersteller Ihres PCs vorinstalliert - und in der Regel standardmäßig auch beim Systemstart aktiviert.
Um das abzustellen, führen Sie zunächst einen System-Scan durch, um Adware und Malware aufzuspüren. Wenn Sie bereits eine Security-Suite installiert haben, können Sie diese dazu verwenden. Ansonsten empfiehlt sich für diese Aufgabe der in Windows 11 integrierte Defender. Um einen Scan zu starten, suchen Sie die App über das Windows-Suchfeld. Anschließend können Sie mit einem zweiten Tool auf Nummer sicher gehen - dazu empfiehlt sich zum Beispiel das kostenlose Tool von Malwarebytes. Anschließend geht es der Bloatware an den Kragen. Dazu empfehlen sich zwei Werkzeuge:
Das kostenlose Anti-Blotware-Tool "Bulk Crap Uninstaller" und
die Webseite "Should I Remove It?".
Letztere bietet nicht nur wertvolle Tipps zu installierter Software auf Ihrem System, sondern bietet auch diverse nützliche Inhalte, die Sie dabei unterstützt, Bloatware von den Systemen verschiedener spezifischer Hersteller zu entfernen.
5. Suchindizierung abschalten
Die Windows-11-Suche führt im Hintergrund eine Indizierung der Festplattendaten durch, damit Sie Ihren PC schneller durchsuchen können. Die beschleunigten Suchvorgänge können allerdings zu einem langsameren Rechner führen, denn die Suchindizierung kostet Ressourcen. Dies gilt insbesondere für Systeme, die ohnehin etwas schwach auf der Brust sind. Bei ihnen kann es zu einem Geschwindigkeitsschub führen, die Suchindizierung abzuschalten.
Um das zu bewerkstelligen, geben Sie services.msc in das Windows-Suchfeld ein und öffnen die Dienste-App. In der Auflistung scrollen Sie bis zum Eintrag "Windows Search" - und vollziehen einen Doppelklick. Im folgenden Fenster können Sie den Dienst stoppen und Ihren Rechner neu starten. Anschließend sind Ihre Suchvorgänge möglicherweise etwas langsamer, den Unterschied werden Sie allerdings kaum bemerken. Dafür sollten Sie den Geschwindigkeitszuwachs umso mehr spüren.
Alternativ können Sie die Indizierung auch nur für Dateien an bestimmten Speicherorten deaktivieren, während Dateien und Ordner, in, beziehungsweise nach denen Sie häufig suchen, weiterhin indiziert werden. Dazu geben Sie im Windows-Suchfeld "index" ein und öffnen anschließend die App "Indizierungsoptionen". Klicken Sie auf die Schaltfläche "Ändern", und Sie sehen eine Liste der Speicherorte, die indiziert werden. Damit ein spezifischer Speicherport nicht mehr indiziert wird, deaktivieren Sie einfach das entsprechende Kontrollkästchen daneben.
6. Festplatte entrümpeln
Eine überfüllte Festplatte mit Dateien, die nicht mehr benötigt werden, kann Ihren PC ausbremsen. Sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um Ihre Festplatte aufzuräumen, kann in einen sofortigen Geschwindigkeitsschub resultieren. Dazu brauchen Sie nicht mehr als das Windows-11-Bord-Tool "Speicheroptimierung".
Dieses finden Sie über das Einstellungsmenü, unter dem Punkt System -> Speicher. Wenn Sie den Schieberegler bei Speicheroptimierung nach rechts schieben, überwacht Windows 11 Ihren PC kontinuierlich und löscht automatisiert temporäre oder alte Dateien. Dabei können Sie die Funktionsweise des Tools an Ihre Bedürfnisse anpassen. Sie können die Speicheroptimierung auch anweisen, Dateien in Ihrem Download-Ordner oder Ihrem Papierkorb nach einer bestimmten Frist zu löschen.
7. Schatten, Animationen und visuelle Effekte deaktivieren
Auf schnellen, neueren PCs beeinträchtigen die visuellen Effekte von Windows 11 die PC-Leistung für gewöhnlich nicht. Auf älteren, langsameren Rechnern kann das anders aussehen. Sollte Ihr PC in letztgenannte Kategorie fallen, fahren Sie in der Regel besser, wenn Sie die visuellen Schmankerl von Windows 11 deaktivieren.
Dazu geben Sie sysdm.cpl in das Windows-Suchfeld ein und starten das gleichnamige Systemsteuerungselement. Im folgenden Dialogfeld "Systemeigenschaften" navigieren Sie zur Registerkarte "Erweitert". Anschließend klicken Sie auf die Schaltfläche "Eigenschaften" im Bereich "Leistung". Sie sehen nun das Dialogfeld "Leistungsoptionen" mit einer langen Liste von Animationen und Spezialeffekten. Hier können Sie nach Belieben experimentieren. Wenn Sie einfach nur zielstrebig die größten Performance-Fresser entfernen möchten - das sind in der Regel die Optionen:
Animation beim Minimieren und Maximieren von Fenstern;
Animationen auf der Taskleiste;
Fensterschatten anzeigen;
Menüelemente nach Aufruf ausblenden;
Menüs in Ansicht ein- oder ausblenden;
Quickinfo in Ansicht ein- oder ausblenden;
Steuerelemente und Elemente innerhalb von Fenstern animieren.
Die einfachste Lösung: Wählen Sie oben im Dialogfeld die Option "Optimale Einstellung automatisch auswählen". In diesem Fall deaktiviert Windows 11 automatisch die Effekte, die Ihr System verlangsamen.
8. Transparenz deaktivieren
Ein weiterer Hebel, um Windows 11 schneller zu machen: Deaktivieren Sie auch die Transparenzeffekte in der Taskleiste und an anderen Stellen. Diese kosten erstaunlich viel Systemleistung. Klicken Sie sich dazu im Einstellungsmenü über "Personalisierung" bis zu "Farben" durch und schieben Sie den Schieberegler für die Transparenzeffekte auf Aus.
9. Energieeinstellungen anpassen
Mit Hilfe der Energieeinstellungen Ihres Windows-11-PCs können Sie Energieeffizienz und Leistung in Einklang bringen. Ist auf Ihrem System ein Energiesparplan aktiviert, führt das also in jedem Fall zu Leistungseinbußen.
Um das zu verhindern, rufen Sie die Systemsteuerung auf und wählen dann "Hardware und Sound", gefolgt von "Energieoptionen". Wählen Sie nun die gewünschte Einstellung. Für Desktop-Benutzer gibt es keinen Grund, die Option "Energiesparen" zu wählen - und selbst Laptop-Benutzer sollten die Option "Ausgewogen" in Betracht ziehen.
10. Windows-Tipps und -Tricks abschalten
Windows 11 analysiert ständig, was Sie auf Ihrem PC tun, und gibt Ihnen an diversen Stellen Tipps, "um noch mehr zu machen". Hilfreich sind die allerdings selten - und ein schlechtes Gefühl gibt's inklusive, wenn Windows ständig über die Schulter schaut. Viel wichtiger ist aber, dass diese Art des Monitorings auch Ihr System verlangsamen kann.
Um Windows 11 dazu zu bringen, die Ratschläge für sich zu behalten, öffnen Sie das Einstellungsmenü und wählen anschließend "System" und dann "Benachrichtigungen". Hier scrollen Sie ganz nach unten, um unter dem Punkt "Zusätzliche Einstellungen" das Kontrollkästchen "Tipps und Vorschläge erhalten, wenn Windows verwendet wird".
11. Spielmodus deaktivieren
Der in Windows 11 integrierte Spielmodus ist sinnvoll, wenn Sie Games zocken. Sobald das System eines erkennt, verwendet es die Systemressourcen vorrangig dafür - zulasten aller anderen Anwendungen und Hintergrundprozesse. Wenn Sie allerdings gerade nicht, beziehungsweise nie spielen, kann der Spielmodus Ihr System verlangsamen, denn er hält einige Systemressourcen in Reserve - und führt gelegentlich auch zu Stabilitätsproblemen.
Da der Spielmodus standardmäßig aktiviert ist, müssen Sie ihn abschalten. Dazu rufen Sie im Einstellungsmenü "Spiele" und anschließend "Spielemodus" auf und betätigen den Schieberegler entsprechend.
12. Treiber aktualisieren
Veraltete Treiber können Ihren Windows-11-PC signifikant erlahmen lassen. Um zu verhindern, dass es soweit kommt, gehen Sie wie folgt vor:
Rufen Sie die Windows-Einstellungen auf (Windows-Taste + I).
Wählen Sie zunächst "Windows Update" im Menü links, anschließend im Hauptfenster zuerst "Erweiterte Optionen", dann "Optionale Updates".
In der Treiberupdate-Auflistung dürfen Sie nun diejenigen auswählen, die Sie herunterladen und installieren möchten.
13. Windows neu starten
Last, but not least eine echte Geheimwaffe aus den IT-Abteilungen dieser Welt: Wenn Ihr Rechner lahmt, starten Sie ihn neu. Das sorgt dafür, dass der Arbeitsspeicher wieder ins Reine kommt und nicht mehr benötigte Prozesse beendet werden.
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Computerworld.