Die Geschichte von Adobe

Wie sich Adobe zum Cloud-Konzern wandelt

13.08.2015
Von 
Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Mobiles Design bis IoT

Die große Vision der Creative Cloud - "Jeder kann gestalten. Überall wo er will" - zeigt sich aktuell in vielen radikal neuartigen, mobilen Apps. Tablet und Smartphones sollen aber keine Spielerei sein, sondern Ideen in Profiqualität umsetzen. Es geht darum, dass die mobilen Geräte "so intuitiv wie der Zeichenblock" sind und die Umsetzung von Ideen überall möglich machen sollen.

Mit der App Comp CC können zum Layout-Ideen statt auf dem Zeichenblock auf dem iPad skizziert und in InDesign verfeinert werden.
Mit der App Comp CC können zum Layout-Ideen statt auf dem Zeichenblock auf dem iPad skizziert und in InDesign verfeinert werden.
Foto: Adobe

Die ersten mobilen Versionen der Creative Cloud stehen bereits im iTunes AppStore. Mit der kürzlich erschienenen iPad-App Adobe Comp beispielsweise genügt es, ein paar Rechtecke und Linien mit dem Finger auf dem iPad zu ziehen, um ein Layout zu gestalten. Die Skizzen verwandeln sich in Bilder und Texte, die in InDesign verfeinert werden können. Mit Adobe Voice kann in Minuten jedes Kind elegant animierte Präsentationen gestalten und Erklärungen dazu ins Mikrofon des Tablets sprechen.

Wir werden sicherlich noch mehr Apps und Dienste nach diesem Rezept sehen, wie das kürzlich erschienene Adobe Slate, das auf ähnlich einfache Art und Weise Stories erstellt. Acrobat und die Document Cloud springen mit der neuen Version ebenfalls auf Mobilgeräte. Die Nutzer haben damit alle Dokumente auf allen Geräten immer griffbereit.

Mit Acrobat DC (für „Document Cloud“) gehen jetzt auch PDFs in die Cloud und werden mobil und über alle Geräte hinweg verfügbar. Das editieren und unterschreiben von digitalen Dokumenten ist unterwegs möglich.
Mit Acrobat DC (für „Document Cloud“) gehen jetzt auch PDFs in die Cloud und werden mobil und über alle Geräte hinweg verfügbar. Das editieren und unterschreiben von digitalen Dokumenten ist unterwegs möglich.
Foto: Adobe

Auch das Marketing erlebt einen ständigen Wandel, getrieben durch die rasante Entwicklung digitaler Medien und Endgeräte. Die Marketing Cloud vollzieht gerade den Schritt in Richtung Wearables und anderer Internet of Things (IoT)-Geräte. Adobe Experience Manager Screens und Adobe Target sollen helfen, personalisierte Werbebotschaften in Einzelhandelsgeschäfte oder Hotelzimmer zu bringen - dorthin wo gerade der Kunde ist. Ein neues IoT-SDK (Software Development Kit) soll für Marken die Analyse von Werbemaßnahmen und Interaktionen mit dem Kunden auf allen Geräten eröffnen. Dabei können Unternehmen GPS und iBeacon-Daten ortsbasiert verwenden und mit den Analysedaten die physische Präsenz der Marke optimieren.

Sich ständig selbst neu erfinden

Adobe hat auf seinem langen Weg nicht nur Grafik-Design und Bildbearbeitung neu erfunden. Ein kleiner Softwarehersteller wurde zum Big Player, der eine ganze Industrie erschaffen hat. Doch Kommunikation ist eine Industrie, die nie Zeit zum Stillstand lässt. Adobe hat das von Anfang an verstanden und sich in den fast 30 Jahren seit der ersten Illustrator-Version sich ständig neu erfunden - und will das auch weiterhin so machen.

Die Cloud-Strategie war mutig und richtig. Sie ist ein klares Bekenntnis zur ständigen Innovation und legt dafür die Grundlage, die es möglich macht, ohne lange Verzögerung neue Tools und Features an die inzwischen über drei Millionen Creative-Cloud-Abonnenten auszurollen. So sind die drei Plattformen Creative Cloud, Marketing Cloud und Document Cloud in der Lage, schnell auf Trends zu reagieren. Und dieses große Ziel - immer rechtzeitig die besten Werkzeuge bereitstellen zu können - wird Adobe auch weiterhin konsequent verfolgen. (sh)