Ein Hersteller nutzt Sensoren für die Problemerkennung an seinen Betriebslinien. Einer der Sensoren registriert ein Problem auf Linie 7: Ein zentrales Teil lässt ein hohes Ausfallrisiko erkennen. Der Sensor schickt dem Anlagenbetreiber eine Textnachricht. Die Bedienerin schnappt sich ihr Telefon, macht ein Foto des fehlerhaften Teils und schickt es zusammen mit einigen Notizen ans Engineering-Team. Dieses wiederum diagnostiziert das Problem und schickt eine Nachricht an die Bedienerin zurück. Innerhalb weniger Minuten ist das Problem gelöst.
So läuft es bei einem europäischen Bierproduzenten schon in mehr als 40 Brauereien auf der ganzen Welt. Mit der Zeit bilden die gesammelten Informationen eine Historie und bieten Einblicke in die Abläufe der einzelnen Werke. Mithilfe künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens lassen sich die Informationen zu häufigen Fehlern in Beziehung setzen sowie Gegenmaßnahmen erstellen und prognostizieren. Prozesse wie Arbeitsabläufe können geändert werden, um jede Maschine in jeder Produktionslinie und jeder Fabrik zu optimieren.
Das vernetzte Unternehmen nutzt alle ihm zur Verfügung stehenden Daten, um intelligentere Entscheidungen zu treffen. Hierin - einem der wichtigsten Unternehmenstrends der nächsten Jahrzehnte - liegt die Stärke des vernetzten Unternehmens. Hersteller werden nicht länger Mitarbeiter mit Klemmbrettern durch die Produktionsstraßen schicken, um Papierberichte über Fertigungsprobleme zu erstellen. Stundenlange Stillstände mit gravierenden Auswirkungen auf Fertigungsprozesse und tausenden Euro Ausfallkosten pro Stunde wird es auch nicht mehr geben.
Das vernetzte Unternehmen nutzt das Internet der Dinge (IoT), um physische und IT-Prozesse zu integrieren. Alle Aspekte des Geschäftsbetriebs werden digitalisiert. Und die Kombination von Mensch und Technologie schafft leistungsfähigere, effizientere Geschäftsprozesse wie -modelle.
Der Boom der Konnektivität
Angesichts der immer engmaschigeren Vernetzung von Unternehmen ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Digitalisierung mittels IoT durchsetzt. Bis 2025 wird es laut neuester IDC-Prognose 41,6 Milliarden IoT-verknüpfte Geräte geben, die 79,4 Zettabyte (80 Billionen Gigabyte) Daten erzeugen.
In den letzten 10 Jahren hat die Mobiltechnologie unser Privatleben revolutioniert, indem sie komplexe Dinge einfach, leicht und intuitiv gemacht hat. Mit zunehmender Vernetzung der Menschen werden deren Erwartungen an Arbeitsweisen weiter steigen. Wir bei ServiceNow nutzen unsere Plattform und Lösungen, um Arbeit auf dem einfachsten und effektivsten Weg zu erledigen.
Wenn wir uns stärker mit der Maschinenwelt verbinden, können wir digitale Arbeitsabläufe und erweiterte Erfahrungen nutzen - um die Arbeitswelt für die Menschen zu verbessern.
Vielen Unternehmen gelingt es trotz hoher Investitionen und guter Absichten nicht, ein effektives vernetztes Unternehmen zu schaffen. Laut Gartner scheitern in Unternehmen 70 bis 80 Prozent der Business-Intelligence-Projekte. Häufige Gründe sind der Rückgriff auf Legacy-Technologien, mangelndes Verständnis von Business-Intelligence, eine schlechte Nutzererfahrung sowie unzureichende Unterstützung durch Führungskräfte.
Die Grundlagen mobiler Unternehmen
Damit ein vernetztes Unternehmen funktionieren kann, muss es auf physischen sowie IT-Prozessen aufbauen. Und um betriebsbereit zu sein, muss es folgende Schritte durchlaufen:
Beurteilung: Bewerten aller Aspekte der bestehenden IT/OT-Struktur, einschließlich der Legacy-Strukturen
Absichern und aktualisieren: Updaten der IT-Sicherheit, der IT/OT-Struktur und deren Modernisierung, um Geschäftsbetrieb und Business-Systeme des Unternehmens zu verbinden
Daten als Arbeitskapital: Definieren verfügbarer Daten zur besseren Entscheidungsfindung
Operativer Nutzen: Verwenden von Vorhersagefunktionen, um Planung, Asset-Management, Ausführung und Qualität zu verbessern
Optimierung: Erstellen von Richtlinien und Prozessen, die sich auf eine sukzessive oder größere Verbesserung von Prozessen mit Kunden und Lieferanten konzentrieren
Beim Aufbau eines vernetzten Unternehmens muss die IT eine strategische Rolle spielen. Durch Auswahl der richtigen Prozesse, Daten und digitalen Workflows kann sich die Effektivität der Assets praktisch über Nacht verbessern.
Der Nutzen
Wenn Unternehmen es richtig anstellen, können sie daraus mehrere Vorteile ziehen. Einer der wichtigsten ist die Fähigkeit, intelligentere Entscheidungen zu treffen. Das vernetzte Unternehmen nutzt alle ihm verfügbaren Daten, um Entscheidungen rund um Ablauf- und Ressourcen-Optimierung zu treffen. Das alles mithilfe leicht bedienbarer Tools. Beispielsweise können Universitäten, die über dutzende Abteilungen, Schulen und Campusse hinweg Daten austauschen, Entscheidungen effektiver und schneller treffen.
Ein weiterer Vorteil ist der Produktivitätsanstieg. Prognoseanwendungen können Daten tausender Smart Devices abrufen und analysieren, um Bereiche für eine mögliche Produktivitätssteigerung zu ermitteln.
In ähnlicher Weise helfen IoT-Sensoren Vertriebsunternehmen beim Verfolgen von Warentransporten und -lieferungen, um die Ankunftszeit und Logistik präziser steuern zu können. Das eröffnet neue Einblicke ins Bestands-Tracking und -Rerouting, was wiederum hilft, Bestände zu optimieren und Überbestellungen zu reduzieren.
Der Kundenservice ist ein weiterer Bereich, in dem sich das vernetzte Unternehmen große Vorteile verschaffen kann. Mittels Kommunikation und Automatisierung können vernetzte Unternehmen überzeugende, reibungslose Kundenerlebnisse konzipieren und bereitstellen. Wenn etwa ein Marketing-Angebot Kunden eine Over-Night-Lieferung verspricht, die für Betrieb und Lieferkette unerfüllbar ist, dann lässt sich das Versprechen nicht einhalten. Das Sicherstellen einer Vernetzung aller Bereiche kann die Konsum- und Wettbewerbslandschaft verändern.
Vernetzte Business-Anwendungen werden sich auf alle Branchen auswirken - von der Automobilindustrie über das Gesundheitswesen bis hin zur Fertigung. Unternehmen nutzen diese Technologie, um mehr Daten zu sammeln, bessere Modelle für das maschinelle Lernen zu erstellen und einen höheren Automatisierungsgrad zu erreichen. Wenn wir anfangen, all diese Daten mit Prozessen und Menschen zu verbinden, ist der erzielbare geschäftliche Nutzen praktisch grenzenlos.