Die Herausforderungen
Bei Betrachtung der Möglichkeiten, die M2M bietet, scheint eine Nutzung für Unternehmen verlockend. Dabei sind jedoch mehrere Aspekte in Bezug auf die Rechte des Kunden, die Reife der Technologie und die notwendigen Investitionen zu beachten.
Ein wichtiger Punkt dabei ist etwa der Themenkomplex Datenschutz, Privatsphäre und Sicherheit: Wie bei allen Prozessen, bei denen Unternehmen kundenbezogene Daten sammeln, ist es wichtig, die Rechte der Kunden auf informationelle Selbstbestimmung zu achten. So muss dem Kunden Transparenz darüber gegeben werden, welche Daten erhoben und wofür diese genutzt werden. Basis hierfür ist das explizit ausgedrückte Einverständnis der Kunden, dass das Unternehmen Daten sammeln darf und diese gegebenenfalls für Werbezwecke nutzt. Aus technischer Sicht muss ein ebenso hohes Maß an Sicherheit für die Datenübertragung bereitgestellt werden. Das bedeutet, es muss sichergestellt sein, dass entsprechende Datenverschlüsselungsverfahren verfügbar sind und auch von den involvierten M2M-Partnern (Hersteller, Dienstleister, Provider) unterstützt werden.
Nicht zu unterschätzen ist die derzeit noch mangelnde Standardisierung und das geringe Know-how rund um M2M: Im Bereich der Standardisierung der M2M-Übertragungsverfahren findet aktuell noch viel Entwicklung statt, die von diversen Organisationen unterstützt werden wie der M2M Alliance. Der Bereich hat bei internen Prozessen in der Industrie (z.B. Fleet Tracking) bereits einen guten Reifegrad erreicht. Gerade bei kommerziellen Anwendungen wird in den nächsten Jahren aber sehr wahrscheinlich noch vieles optimiert in Bezug auf Übertragungsstandards und Sicherheit.
Zudem besteht in Unternehmen typischerweise kein ausreichendes Know-how für die Durchführung von M2M-Einführungsprojekten. Um hier Synergieeffekte zu erzeugen, haben sich Plattformen entwickelt, bei denen Unternehmen der Austausch zu Know-how-Trägern und anderen Firmen, die an einer Einführung interessiert sind, ermöglicht wird. Ein Beispiel hierfür ist das M2M-Partnerprogramm der Telekom, bei dem es Firmen ermöglicht wird, sich einem europaweiten Partnernetzwerk anzuschließen und auf Know-how bei der Umsetzung anbieterbezogener Lösungen zurückzugreifen.
Ein anderer Punkt sind die anfallenden Service- und Wartungskosten. Beim Einsatz von M2M-Modulen, egal, ob zusammen mit den eigenen Produkten oder zur Unterstützung der Kundenkommunikation über das Filialnetz, muss berücksichtigt werden, dass durch die Nutzung zusätzlicher elektronischer Komponenten im Kundenbeziehungsprozess Wartungsaufwände für die eingesetzte Soft- und Hardware anfallen. Zudem müssen, sofern beispielsweise M2M-Komponenten in das Mobilfunknetz eingebunden werden, mit Telefondienstleitern spezielle M2M-Verträge geschlossen werden, welche die besonderen Anforderungen von M2M-Lösungen berücksichtigen. Dazu zählen globales Roaming, flexibles Steuern der M2M-SIM-Karten (z.B. Aktivieren und Deaktivieren) und Kostentarife für die Massenkommunikation.
Fazit
M2M-Technologie ist zum Teil bereits im Alltag der Nutzer angekommen und wird auch in Zukunft zunehmend an Bedeutung gewinnen. Unternehmen sind gut beraten, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen, wie M2M-Lösungen in das eigene Produktportfolio integriert werden können und eine sinnvolle Ergänzung zum Geschäftsmodell darstellen. Der Erfolg eines Pilotprojektes wird dabei direkt von den Partnern abhängen, die bei der Einführung unterstützen.