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Wie ein Test einem Big Data Engineer weiterhelfen kann

13.09.2017
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Mit der Online-Prüfung zum Big Data Engineer, zusammengestellt von Ulrich Hambuch von der info.genesis Unternehmensberatung, können sich ab sofort Interessenten in diesem Berufsbild testen lassen.

Zielgruppe dieses Tests sind alle, die entweder bereits im Big Data Umfeld als Experte arbeiten - freiberuflich oder angestellt - und erste Erfahrung mit Big Data gesammelt haben. Oder auch solche, die sich in diesem Bereich weiterbilden; eventuell den Einstieg im Big Data Umfeld anstreben und nach einer herstellerneutralen Überprüfung und Dokumentation ihrer Kenntnisse suchen.

Eine Ausbildung im IT-Bereich ist keine Voraussetzung für das Berufsbildzertifikat, wohl aber sehr hilfreich.
Eine Ausbildung im IT-Bereich ist keine Voraussetzung für das Berufsbildzertifikat, wohl aber sehr hilfreich.
Foto: elwynn - shutterstock.com

"Das Zertifikat (Big) Data Engineer fragt ausschließlich Grundkenntnisse im Bereich Big Data ab, da sich fortgeschrittene oder gar Expertenkenntnisse ausschließlich in der Projektarbeit erwerben lassen und teilweise fachlich und technisch sehr spezifisch auf ein unternehmens- oder projektbezogenes Umfeld begrenzt sind", betont der Entwickler des Tests, Ulrich Hambuch. Eine Ausbildung im IT-Bereich sei keine Voraussetzung für das Berufsbildzertifikat, wohl aber sehr hilfreich, da einige Fragen ein grundlegendes Verständnis von Informationstechnologie und Datenmanagement voraussetzten.

Dreistufiger Test

Der Test ist in drei Stufen unterteilt. Für das Bronze-Level (kostenfrei) sind ca. 42 Grundwissens-Fragen aus den Bereichen Cloud, Architektur, Modellierung, Programmierung, Hadoop und Datenschutz und Informationssicherheit zu beantworten. "Der Test geht eher in die Breite als in die Tiefe, da nach unserem Verständnis der Big Data Engineer sowohl den Backend-Bereich, als auch die Daten-Architektur und -Infrastruktur verantwortet", berichtet Hambuch.

Das Silber-Level fragt weitere tiefergehende Frage aus den Bereichen ab, und das Gold-Level ist um einen Persönlichkeitstest ergänzt. "Bei der Definition des Persönlichkeitstests wird explizit auf Persönlichkeitseigenschaften geachtet, die aus unserer Sicht für die Rolle besonders bedeutsam sind", meint der Unternehmensberater.

Typische Rollen eines (Big) Data Engineers

Als typische Funktionen/Rollen nennt Hambuch zum Beispiel den Data Engineer, Consultant Big Data, Systementwickler Big Data oder den Big Data Architect. "Bezüglich der Karrieremöglichkeit wagen wir die Prognose, dass das Thema Datenmanagement in all seinen Facetten weiterhin wichtig ist und auch bleiben wird", ist der Unternehmer Hambuch überzeugt. Inwiefern sich einzelne Paradigmen (ELT) und Technologien (Hadoop) in der Praxis langfristig etablieren, werde die Praxis noch zeigen müssen. Man sollte auch kritisch über die Ländergrenzen hinweg schauen und beobachten, wie etwa in den USA oder in Indien die Themen gelebt und welche Erfahrungen dort gemacht worden sind. "Wer etwas über die konkreten Karrieremöglichkeiten erfahren will, dem lege ich ans Herz, einfach mal in den einschlägigen Jobbörsen nach dem Stichwort ´Big Data´ zu suchen", so der Rat des Praktikers. "Grundsätzlich empfehle ich jedoch einen bestimmten Beruf nur zu wählen, weil man tatsächlich an den Aufgaben und Themen interessiert ist und mit Leidenschaft dabei ist", so Hambuch, und nicht, weil man gemäß einiger Studien ein überdurchschnittliches Gehalt erwarten könne oder aktuell gerade der Ruf nach Big-Data Experten sehr ausgeprägt sei.

"Bezüglich der Karrieremöglichkeit wagen wir die Prognose, dass das Thema Datenmanagement in all seinen Facetten weiterhin wichtig ist und auch bleiben wird"
"Bezüglich der Karrieremöglichkeit wagen wir die Prognose, dass das Thema Datenmanagement in all seinen Facetten weiterhin wichtig ist und auch bleiben wird"
Foto: Itzchaz - shutterstock.com

"Die besondere Herausforderung an dem Berufsbild sehe ich in der Abgrenzung zu ähnlichen Berufsbildern (zum Beispiel des Data Scientist oder weitere teils sehr kreative Schöpfungen), der gemeinsamen Standards und der praktischen Zusammenarbeit", so Hambuch. Auch könne das erworbene Anwendungswissen bereits binnen ein bis drei Jahren wieder obsolet sein, daher sei eine solide Grundlage an Theorie- und Methodenwissen, etwa durch eine Berufsausbildung oder ein Studium im IT-Bereich langfristig weiterhin von großer Bedeutung. Bei dem Berufsbildzertifikat handelt es sich um keine Ausbildung, sondern um die Verifikation von erweiterten Grundlagenwissen im Bereich Big Data - im Rahmen einer herstellerneutralen Zertifizierung von Professionals für Professionals.

"Certified by Professionals" ...

... oder kurz CeLS heißen neue Zertifikate, die IT-Experten für Experten entwickeln. Geprüft werden online alle für ein IT-Berufsbild wichtigen Fähigkeiten, Fachkenntnisse, Methoden und Soft Skills. Ganz wichtig dabei: Die Testinhalte liefern IT-Fachleute. Für die bisherigen CeLS-Zertifizierungen konnten erfahrene Profis ihres Fachs gewonnen werden, die gerne ihr Wissen mit der Community teilen möchten.

Zielgruppe der Zertifikate sind IT-Fachleute - festangestellt und freiberuflich, die ihre projektbezogenen Fähigkeiten inklusive der Soft Skills mit einem Zertifikat nachweisen möchten, um so ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern. Für jedes Berufsbild existieren insgesamt drei Tests für Einsteiger und Fortgeschrittene. Der neue Standard ist als herstellerunabhängiger Test gedacht und soll sich nicht mit den etablierten Herstellern messen, die meist ihre eigenen Produkte punktuell zertifizieren.

Der Autor der Testfragen

Den aktuellen Test zum Big Data Engineer hat Ulrich Hambuch entwickelt. Er ist Gründer und Inhaber der info.genesis Unternehmensberatung und geschäftsführender Gesellschafter der info.themis (management) advisory UG (haftungsbeschränkt). Er verfügt über 15 Jahre praktische IT-Erfahrung und ist seit über zehn Jahren in BI-Projekten tätig. Seit 2011 bietet er sein Experten Know-how als freier IT-Unternehmensberater mit Schwerpunkt Business Intelligence, Data Warehouse, Reporting und Unternehmenssteuerung an. Er ist Autor diverser Fachbücher ("Erfolgsfaktor Metadatenmanagement", 2008 und "BI und Big Data Management", 2017, sowie der seit 2016 existierenden Berufsbildzertifizierung "Business Intelligence Consultant".